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Weltverleumdungstag 2014

Hach, was waren das noch für Zeiten, als alles und jeder mit Lust und Laune verleumdet wurde. Es wurde verleumdet und diffamiert, dass es eine Freude war. Doch diese Zeiten sind anscheinend vorbei, denn der diesjährige Weltverleumdungstag war gelinde gesagt ein Schlag ins Wasser.

Früher Start – frühes Scheitern

Einem wackeren Helden der Verleumdung darf man jedenfalls keine Vorwürfe machen. Um drei Uhr nachts stellte sich @wortwerken den Wecker, um am diesjährigen 10. Mai der erste zu sein, der seine feierlichen Verleumdungen in den Twitter-Äther pustet. Doch er sollte nahezu der einzige bleiben. Kaum jemand stieg ein – und so verpuffte das einstmals stolze meme im digitalen Nirvana.

Es geht um die Wurst

Lag’s am #ESC? Wird der Weltverleumdungstag diese Krise überstehen? Fragen über Fragen. Keiner weiß es. Will es überhaupt jemand wissen?

Glorreiche Vergangenheit

2012 hatte die Weltverleumdungsliga den 10. Mai zu ihrem Festtag bestimmt, um den schlechten Leumund, den das Verleumden bis dato hatte, zu bekämpfen und die positiven Seiten des Verleumdens herauszustellen. Der Weltverleumdungstag 2012 war ein Triumph, der entsprechende Hashtag schrammte nur knapp am trending topic vorbei. 2013 der nächste Meilenstein, als der Weltverleumdungstag 2013 auch in den anglophonen Sprachraum überschwappte.

Und das soll nun alles vorbei sein?

Weltverleumdungstag 2013

Eine kleine tapfere Schaar von Twitterern versucht jedenfalls gerade dieses Mem am Leben zu halten.

Jahr um Jahr verleumden?

Stellte man sich vor einem Jahr nach einem munteren Weltverleumdungstag noch die bange Frage, ob er – und wenn ja in welcher Frequenz – überhaupt wiederkehren möge, scheint diese heute beantwortet. Zumindest in meiner Timeline breitet sich der entsprechende Hashtag geradezu viral aus.

Verleumde auch Du!

Unter dem Hashtag #Weltverleumdungstag kann das muntere Treiben verfolgt werden. Ein jeder fühle sich ermuntert auf das wildeste mitzuverleumden. Macht Laune!

Weltverleumdungstag 2012

Gestern Morgen erfand mein geschätzter Twitter-Freund @myrkvid aus einer Laune heraus den Weltverleumdungstag. Mit einem Tweet brachte er die Sache um kurz nach 7:00 ins Rollen.

Ich hab den in der U-Bahn gelesen, mich scheckig gelacht und die restliche Fahrt über eine Retourkutsche sinniert. In der Zwischenzeit hat Myrkvid weitere absurde Verleumdungen an seine Follower verteilt – und mir fielen schnell auch ein paar Kandidaten ein, die ich entsprechend bedenken wollte. Und dann verselbstständigte sich die Sache langsam.

Mem, oder watt?

Nun ist mein letztes soziologisches Netzwerktheorie-Seminar schon etliche Jahre her, deswegen hab ich die ganzen Begriffe nicht mehr so drauf. Es war aber spannend, dabei zuzusehen, wie sich dieses Mem in unseren Follower-Netzwerken verbreitete, in andere hinübersprang und ein scheinbares Eigenleben entwickelte.

Klar – ich hab durchaus bewusst Follower einbezogen, von denen ich weiß, dass sie eine Verbindung zu anderen Netzwerkgruppen darstellen. Und die mussten dann natürlich auch drauf anspringen. Das klappte an ein, zwei Stellen aber ganz gut – und so tauchten in der entsprechenden Hashtag-Suche schnell Tweets von Leuten auf, die ich gar nicht kenne.

Trending Topic?

So beeindruckend das wirkte – selbst vom deutschsprachigen Trending Topic auf Twitter waren wir damit natürlich noch weit entfernt. Dafür sind andere Themen einfach viel stärker. Aber es hat allen Beteiligten Spaß gemacht – und es wurden schon Fragen laut, wie regelmäßig denn nun verleumdet werden kann.

Und weiter?

Tja, das muss der reinen Lehre nach das Mem wohl selbst entscheiden. Will es jetzt an jedem Donnerstag auferstehen und – wie @docron es so schön formulierte – einen “besseren FollowFriday” darstellen? Will er lieber ein neuer jährlicher Feiertag wie Pi-Day, Star Wars Day oder Towelday werden? Was meint ihr denn?

Twitter

Ab sofort bin ich unter dem Namen „@nerdlicht“ (@treanor und @schreiberling waren schon vergeben) beim aktuellen Internet-Hype dabei.

Warum das Ganze? Tja, keine Ahnung. “Hat man heute so”, wäre eine zugegeben etwas hilflose Antwort. Ich will mich an dieser Stelle auch gar nicht über Sinn und Unsinn des Internet-Gezwitschers auslassen. Dazu ist beispielsweise bei Magerfettstufe ein erhellender Blogartikel zu finden. Trotz der dort nicht ganz zu Unrecht geäußerten Zweifel, will ich dennoch das Experiment wagen, meine Blog-Tätigkeit durch Microblogging zu ergänzen. Neue Posts dem Twitterverse mitzuteilen ist da nur das eine – interessante Links und spontane Gedanken, die keinen eigenen Blogartikel hergeben, könnte ich auf diese Weise der mäßig interessierten Öffentlichkeit ebenfalls zukommen lassen.

Naja, und falls ich alsbald die Lust verliere, wird dieses Experiment halt heimlich still und leise wieder eingestellt.

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