Jahr: 2014

Lesetagebuch: Gratis-Comic-Tag-Beute 2014

Am vergangenen Wochenende war erneut Gratis Comic Tag – und ich war zum Glück wieder mit von der Partie. Meine Beute war in diesem Jahr vergleichsweise mickrig – aber von hoher Qualität: zweimal Superhelden, einmal Sherlock Homes, einmal Jugend-SF und einmal klassische Fantasy.

In diesem Jahr war ich mal bei einem anderen Händler als sonst, was vor allem entfernungstechnische Gründe hatte. Dabei habe ich aber festgestellt, dass das Büchereck Niendorf Nord eine hervorragende kleine Buchhandlung ist, die ich hiermit auf das wärmste empfehle.

Dort habe ich fünf Hefte abgreifen können, die mich fast alle ziemlich begeistert haben.

Marvel | Avengers: Infinity | Paninicomics

Zunächst mal ein lobendes Wort zu Panini. Vor zwei Jahren hatte ich mich tierisch darüber aufgeregt, dass der Verlag schlicht eine Leseprobe beigesteuert hat, die druckgleich auch anderweitig kostenlos verteilt wurde. Diesmal werden jedoch komplette Stories angeboten – so wie es sein soll. Der Auftakt des Marvel-Avengers-Events “Infinity” kommt gewohnt gigantomanisch daher und geht mal wieder stark in Richtung SF, was bei Marvel ja nicht unüblich ist. Das ganze ist hervorragend gezeichnet und von Anfang an sehr spannend und komplex. Niemand geringeres als Erzschurke Thanos will (mal wieder) die Erde angreifen und rechnet sich diesmal (im Gegensatz zu den zahlreichen Malen davor – herrliche selbstironische Anspielung) tatsächlich Chancen aus, gegen das Heer der irdischen Superhelden bestehen zu können. Unter anderem unterstützen ihn dabei ziemlich fiese Alien-hafte Viecher. Wie gesagt sehr spannend – aber ob ich an der Stelle mal wieder bei Marvel einsteige, bezweifle ich dennoch.

DC | Forever Evil  | Paninicomics

Ja, ich weiß, die können auch anders – aber mit dem Auftakt zu diesem neuen Event zeigt sich in meinen Augen mal wieder, dass DC doch oft noch einen Zacken trashiger daherkommt als Marvel. Vor allem, wenn es an die Schurken geht, kommen die doch oft noch immer eine Spur eindimensionaler daher.
Die Grundidee dieses Heftes selbst finde ich dabei gar nicht mal so schlecht. Die Justice League hat es aus irgendwelchen Gründen zerlegt (war vermutlich Thema des vorangegangenen Events) und hat ein Machtvakuum hinterlassen, das nun wieder gefüllt werden will. Und wer bietet sich da an? Na klar! Ultraman, Supermans böses Pendant aus einem Paralleluniversum und seine Schar umgedrehter Antihelden … Wo die jetzt gerade herkommen (und warum sie sich nicht mit ihrer Erde zufriedengeben) bleibt erst einmal ungeklärt. Wie auch immer. Denn damit nicht genug, befreien sie auch gleich noch alle Superschurken, um mit ihnen die Weltherrschaft anzutreten. Wie man das als Schurke halt so macht.
Klingt so erst einmal relativ plump – und ist leider auch so umgesetzt. Hat mir nicht so gut gefallen.

Pauls fantastische Abenteuer | Sprung in die Zukunft | Carlsen Comics

Paul ist ein ganz gewöhnlicher Jugendlicher, der mit Freunden Videospiele spielt, von seinem kleinen Bruder genervt und von seinen Eltern nicht verstanden wird.

Bis eines Tages zwei Herren in schwarzen Anzügen kommen und ihm und seinen Eltern eröffnen, dass er für ein geheimes Raumfahrt-Projekt auserwählt wurde. Man habe eine neue Antriebstechnologie entwickelt, die es ermögliche zu den Sternen zu fliegen. Entsprechend sei Alpha Centauri das Ziel dieser Mission – und Paul ist dabei.

Soweit der klassische Traum aller Nerd-Jugendlicher (ein Mädchen gleichen Alters ist nämlich auch mit von der Partie) – der sich nach einer kleinen unangenehmen Überraschung für Paul aber bald zu einem sehr unvorhersehbaren Abenteuer entwickelt.

Der Jugend-Comic entpuppt sich schnell zu handfester und gut gemachter Science-Fiction – ganz in der Tradition des Mondflugs von Tim und Struppi. Hat mir sehr gut gefallen.

Sherlock Homes und das Necronomicon  | Splitter

Ich muss gestehen, ich kenne den guten Holmes nur aus der Schule und von den diversen Verfilmungen, die es durch die Jahrzehnte so gab. Mit Lovecrafts Werk bin ich da schon etwas vertrauter. Beides zu vermixen ist sicherlich auf den ersten Blick naheliegend – auf den zweiten aber auch etwas riskant. Ich zumindest habe Holmes und sein Universum immer als rein materialistisch-rational begriffen. Wenn mystische Dinge darin auftauchten, dann nur, um von Holmes’ messerscharfem Verstand als Lug und Trug entlarvt zu werden. In Lovecrafts Welt hingegen ist das mystische unbestreitbar real, die Dinge sind oft unbegreifbar und unerklärbar und jeder menschliche Verstand, sei er auch noch so scharf, muss zwangsläufig am Erkennen der tatsächlichen Wahrheit scheitern, da sie durch die Ratio nicht zugänglich ist. Im Grunde also das exakte Gegenteil der Holmes’schen Welt. Dennoch gelingt der Mix erstaunlich gut – wenn auch der Lovecraft-Anteil deutlich dominiert und Holmes teilweise ein eher unbeteiligter Bestandteil darin zu sein scheint. Aber die Zeichnungen sind hervorragend und die Story baut sich spannend auf. Macht durchaus Lust auf mehr.

Elfen | Die Weißelfe mit der schwarzen Seele | Splitter

Ja, hier handelt es sich um ganz klassische Fantasy in Reinform. Daraus will dieser Comic auch von Anfang an keinen Hehl machen. Das Teil heißt “Elfen” und meint es auch so. Drachen, Orks und Goblins runden das Szenario ab und scheinen direkt aus den einschlägigen (Online-) Rollenspielen entsprungen zu sein. Aber was soll’s? In diesem konsequent klassischen Szenario entspannt sich eine großartige Story, die die Unterschiede zwischen Mensch und Elfe – vor allem, was die Wahrnehmung von Zeit angeht – auf durchaus verblüffende Weise darstellt. Die Handlung ist schnell erzählt: Zwei Elfen durchziehen die Welt auf der Jagd nach einem Drachen und kreuzen dabei hin und wieder die Wege der Menschen – mit verhängnisvollen Konsequenzen. Das ganze erinnert ein klein wenig an die Hexer-Romane und ist wie gesagt großartig. Splitter ließ sich überhaupt nicht lumpen und präsentiert hiermit den kompletten dritten in sich abgeschlossenen Band der Elfen-Reihe, die ich mir sehr zeitnah komplett zulegen werde.

Weltverleumdungstag 2014

Hach, was waren das noch für Zeiten, als alles und jeder mit Lust und Laune verleumdet wurde. Es wurde verleumdet und diffamiert, dass es eine Freude war. Doch diese Zeiten sind anscheinend vorbei, denn der diesjährige Weltverleumdungstag war gelinde gesagt ein Schlag ins Wasser.

Früher Start – frühes Scheitern

Einem wackeren Helden der Verleumdung darf man jedenfalls keine Vorwürfe machen. Um drei Uhr nachts stellte sich @wortwerken den Wecker, um am diesjährigen 10. Mai der erste zu sein, der seine feierlichen Verleumdungen in den Twitter-Äther pustet. Doch er sollte nahezu der einzige bleiben. Kaum jemand stieg ein – und so verpuffte das einstmals stolze meme im digitalen Nirvana.

Es geht um die Wurst

Lag’s am #ESC? Wird der Weltverleumdungstag diese Krise überstehen? Fragen über Fragen. Keiner weiß es. Will es überhaupt jemand wissen?

Glorreiche Vergangenheit

2012 hatte die Weltverleumdungsliga den 10. Mai zu ihrem Festtag bestimmt, um den schlechten Leumund, den das Verleumden bis dato hatte, zu bekämpfen und die positiven Seiten des Verleumdens herauszustellen. Der Weltverleumdungstag 2012 war ein Triumph, der entsprechende Hashtag schrammte nur knapp am trending topic vorbei. 2013 der nächste Meilenstein, als der Weltverleumdungstag 2013 auch in den anglophonen Sprachraum überschwappte.

Und das soll nun alles vorbei sein?

TV-Serien: Was ich zuletzt geguckt habe

Im zweiten Teil meiner losen Reihe über die Erzeugnisse des serienproduzierenden Gewerbes liste ich diesmal jene auf, die ich in “jüngster” Zeit komplett konsumiert habe – und auf die ein oder andere Art für erwähnenswert halte.

Stand: 16.5.2017 | Auch hier wieder die Beruhigung: Keine Spoiler zu befürchten.

Marco Polo

  • Erstveröffentlichung: 2014-2016
  • Anzahl Staffeln/Folgen: zwei Staffeln mit je 10 Folgen plus eine Special-Episode (eingestellt)
  • Worum geht’s: Lose basierend auf der historischen Vorlage werden die Abenteuer des jungen Marco Polo auf seiner Reise durch das Mongolische Reich des Kublai Khan beschrieben.
  • Wie isses: Sehr gut! Die Serie ist spannend und gut ausgestattet. Historische Autentizität darf man natürlich nicht erwarten – aber die soll ja schon bei Marco Polos tatsächlichem Bericht fraglich sein. Als Game of Thrones in der Mongolei des 13. Jahrhunderts kann man das aber gut gucken – und der Khan ist großartig.
  • Wiederguckbarkeit: Will ich nicht ausschließen – auch wenn der abrupte Abbruch nach Staffel zwei mich dann erneut traurig stimmen würde.
  • Link: Marco Polo bei Wikipedia

Unser Kosmos: Die Reise geht weiter

  • Erstveröffentlichung: 2014
  • Anzahl Staffeln/Folgen: eine Staffel mit 13 Folgen (abgeschlossen)
  • Worum geht’s: Der großartige Neil deGrasse Tyson setzt die wunderbare Wissenschaftsserie von 1980 von und mit Carl Sagan fort – natürlich mit den neuesten Erkenntnissen und ziemlich beeindruckenden Spezialeffekten auf der Höhe der Zeit. Wie schon bei der Vorlage wird in den 13 Folgen nicht weniger versucht, als einen kompletten Überblick über das naturwissenschaftliche Wissen der Welt zu geben – von der Entstehung des Lebens über den Aufbau der Materie bis zum Lauf der Sterne und Galaxien.
  • Wie isses: Großartig! Es bleibt natürlich nicht beim Versuch – der Überblick ist grandios. Zudem gelingt es der Serie und ihrem Host, die Faszination für die Wissenschaft zu vermitteln und Begeisterung zu wecken. Pflichtprogramm!
  • Wiederguckbarkeit: Sehr hoch. Ist in nicht allzu ferner Zukunft Pflichtprogramm für Töchterlein.
  • Link: Unser Kosmos bei Wikipedia

Die Brücke

  • Erstveröffentlichung: seit 2011
  • Anzahl Staffeln/Folgen: drei Staffeln mit je zehn Episoden
  • Worum geht’s: Die titelgebende Öresundbrücke verbindet Kopenhagen mit Malmö und ist Schauplatz eines Verbrechens, das Auftakt zur gemeinsamen dänisch-schweidschen Ermittlungsarbeit zweier recht gegensätzlicher Polizisten ist.
  • Wie isses: Die Vorschusslorberen sind recht groß – und das zu Recht. Die Handlung ist sehr spannend und überraschend, die Charaktere sind herrlich schräg und gut durchdacht. Das alles ist hervorragend gespielt. Auch die dritte Staffel hat trotz neuer Zweitbesetzung begeistert und endet mit einem durchaus spannenden Cliffhanger. Bin gespannt, ob es irgendwann weitergeht.
  • Wiederguckbarkeit: Ausschließen will ich nichts – aber einmal reicht eigentlich.
  • Link: Die Brücke bei Wikipedia

Breaking Bad

  • Erstveröffentlichung: 2008-2013
  • Anzahl Staffeln/Folgen: fünf Staffeln mit je 13 Folgen (Staffel eins hat nur sieben Folgen, Staffel fünf hingegen 16 – abgeschlossen)
  • Worum geht’s: Der hochintelligente aber eher langweilige Chemielehrer Walter White aus New Mexico erhält die niederschmetternde Diagnose Lungenkrebs. Dank des eher mäßigen Gesundheitssystems in den USA (Obamacare war zu der Zeit noch kein Thema) stehen er und seine Familie dadurch vor unüberwindlichen finanziellen Herausforderungen. Als einziger Ausweg bietet sich Walter eine Karriere als Drogenproduzent an. Durch seine chemischen Kenntnisse gelingt es ihm, das beste Christal Meth auf dem Markt herzustellen.
  • Wie isses: Grandios! Das Thema Doppelleben wird hier noch mal einen ganzen Zacken konsequenter behandelt als bei Dexter. Der Vergleich wird den beiden Serien ansonsten aber nicht gerecht. Hier liegt der Schwerpunkt deutlich stärker auf der Entwicklung des Hauptcharakters und seines Umfeldes, bzw. der Auswirkungen seiner Taten. Das alles gepaart mit hervorragenden Schauspielern macht die Serie zu einer ganz großen und runden Erzählung.
  • Wiederguckbarkeit: Hoch! Diese Serie wird stets als ein ganz großer Klassiker in der kollektiven Erinnerung bleiben.
  • Links: Breaking Bad bei Wikipedia; Breaking-Bad-Wiki (englisch)

Dexter

  • Erstveröffentlichung: 2006-2013
  • Anzahl Staffeln/Folgen: acht Staffeln mit je 12 Episoden (abgeschlossen)
  • Worum geht’s: Dexter Morgan ist Blutspurenanalytiker bei der Mordkommission Miami – und in seiner Freizeit Serienmörder. Bei seinem “Hobby” achtet er stets darauf, nur “böse Jungs” (und Mädels) um die Ecke zu bringen – und selbstredend auch, vor aller Welt unerkannt zu bleiben. Das ist freilich nicht leicht und liefert Stoff für etliche spannende Staffeln.
  • Wie isses: Im Großen und Ganzen sehr gut. Auch wenn sich in ein, zwei Staffeln einige Handlungsstränge wiederholen, es meiner Meinung nach in der Mitte der Serie einen Hänger gibt und der Serien-Abschluss in Teilen enttäuscht, bleibt das Szenario durchgehend spannend. Leider flacht die Serie zum Ende hin wie gesagt etwas ab – und die Konstellationen zwischen den Nebencharakteren wechseln manchmal allzu willkürlich. Dennoch scheint man hier das richtige Maß zwischen Charakterentwicklung und Wiedererkennungswert gefunden zu haben. Ohnehin ist Dexter für mich eine sehr radikale Superhelden-Geschichte. Denn was anderes ist Dexter als ein konsequenter Ritter der Nacht, der die bösen Buben beseitigt und dabei eine Tarnidentität aufrecht erhalten muss.
  • Wiederguckbarkeit: Schwer zu sagen – vermutlich nicht nochmal komplett. Die erste Staffel aber ist eine in sich sehr runde und abgeschlossene grandiose Geschichte, die sicher mal wieder einen Blick wert ist.
  • Links: Dexter bei Wikipedia; Dexter-Wiki (englisch)

Heroes

  • Erstveröffentlichung: 2006-2010
  • Anzahl Staffeln/Folgen: vier Staffeln mit zwischen 11 und 25 Episoden (abgeschlossen – wurde 2016 mit Heroes Reborn fortgesetzt)
  • Worum geht’s: Um Superhelden. Viel mehr ist eigentlich nicht zu sagen – ach ja: Hier tragen sie keine Kostüme. OK, ein bisschen detaillierter vielleicht: Überall auf der Welt (naja, eigentlich nur in Japan und den USA … und in Indien) stellen mehr oder weniger einfache Menschen fest, dass sie übernatürliche Fähigkeiten besitzen. Selbstverständlich stellt sich heraus, dass sie alle ein verborgenes gemeinsames Schicksal teilen, das entweder auf die Vernichtung einer Millionenstadt hinausläuft – oder auf deren Rettung.
  • Wie isses: Die vorherrschende Meinung ist ja, dass die erste Staffel ziemlich gut – und der Rest Schrott sei. In der Tendenz stimme ich dem zu, möchte mit dem Rest der Serie aber nicht ganz so hart ins Gericht gehen. Ich zumindest hatte viele der Charaktere so ins Herz geschlossen, dass ich ihr Schicksal auch durch schwächere Plots gern weiter verfolgt habe. Aber: Vieles wiederholt sich, die Handlung wird zunehmend wirrer – und der Schluss ist schon ziemlich enttäuschend. Hätte es nur die erste in sich runde und abgeschlossene Staffel gegeben, hätte man die Serie wohl als herausragenden Meilenstein in Erinnerung behalten.
  • Wiederguckbarkeit: Die erste Staffel würd ich irgendwann glaub ich schon mal wieder sehen wollen.
  • Links: Heroes bei Wikipedia; Heroes-Wiki (englisch)

Rome

  • Erstveröffentlichung: 2005-2007
  • Anzahl Staffeln/Folgen: zwei Staffeln mit 12 bzw. 10 Episoden (abgeschlossen)
  • Worum geht’s: Die beiden Staffeln beschreiben die historischen Ereignisse ab 50 vor Christus im antiken Rom – also den Aufstieg und Fall Julius Cäsars sowie den darauffolgenden Aufstieg Augustus’. Darin eingeflochten sind die fiktiven Erlebnisse zweier Legionäre, die selbst sogar auf historischen Personen basieren, die in Cäsars de bello gallico erwähnt werden.
  • Wie isses: Hervorragend! Es gelingt dieser Serie, die historische Vorlage einigermaßen akkurat darzustellen und recht gekonnt mit einer ausgedachten Handlung zu verzwirnen. Dabei bleibt es immer spannend.
  • Wiederguckbarkeit: Sehr hoch! Das guck ich definitiv irgendwann noch mal.
  • Links: Rome bei Wikipedia

Lost

  • Erstveröffentlichung: 2004-2010
  • Anzahl Staffeln/Folgen: sechs Staffeln mit zwischen 14 und 25 Episoden (abgeschlossen)
  • Worum geht’s: Alles beginnt mit einem Flugzeugabsturz auf einer Insel. Die Überlebenden finden sich in einer sehr rätselhaften Umgebung mit etlichen übernatürlichen Elementen wieder. Nach und nach versuchen die Protagonisten herauszubekommen, was hier vor sich geht – und wie sie die Insel wieder verlassen können. Diese Bemühungen strecken sich über sechs Staffeln.
  • Wie isses: Spätestens als sich zu den Anderen noch die anderen Anderen gesellten wurde vermutlich jedem klar, dass sich die Macher der Serie nie einen Kopf darüber gemacht haben, wie die zunehmend verwirrenden Verknüpfungen unter den Charakteren und die immer mystischeren Rätsel eigentlich aufzulösen sind. Das ist insofern schade, als dass der gebannte Zuschauer so über sechs Staffeln hinweg Zeuge wird, wie eine der vielversprechendsten Serien ihrer Zeit langsam aber sicher an die Wand gefahren wird. Denn rein handwerklich und was die meisten Charaktere angeht bleibt die Serie eigentlich durchgehend gut – nur ergibt irgendwann halt alles keinen Sinn mehr. Richtig schlimm wird’s aber erst in der letzten Staffel.
  • Wiederguckbarkeit: Dadurch, dass alle etwaigen Details aus den frühen Staffeln später keine Bedeutung haben bzw. diese erst später hingebogen wurde, braucht man sich das alles eigentlich kein zweites Mal anzuschauen.
  • Links: Lost bei Wikipedia; Lost-Wiki (englisch)

Star Wars: Clone Wars

  • Erstveröffentlichung: 2003-2005
  • Anzahl Staffeln/Folgen: drei Staffeln mit je zehn unterschiedlich langen Episoden (Staffel drei hat nur fünf Episoden – abgeschlossen)
  • Worum geht’s: Nicht zu verwechseln mit “The Clone Wars”! Hier soll es um die Zeichentrick-Serie gehen, die fünf Jahre vor der CGI-Serie an den Start ging, und die Ereignisse zwischen den Star Wars Episoden zwei und drei in Mini-Folgen von wenigen Minuten erzählt. Darunter sind durchaus auch “bedeutende” Ereignisse, wie zum Beispiel die Entführung von Palpatine kurz vor Episode drei.
  • Wie isses: Mäßig … Nein, seien wir ehrlich, es ist schon ziemlich schlecht. Spätestens, wenn Yoda auf seiner Reitziege vorbeihoppelt, möchte man den Bildschirm mit Schmackes aus dem Fenster befördern. Ganz kleiner Lichtblick ist höchstens die Episode, in der Anakin sein Pendant zu Lukes “Höhlengleichnis” auf Dagobah erlebt.
  • Wiederguckbarkeit: Och nö … lassma …
  • Links: Clone Wars bei Wikipedia

Firefly

  • Erstveröffentlichung: 2002 (Kinofilm 2005)
  • Anzahl Staffeln/Folgen: eine Staffel mit 14 Episoden + ein Kinofilm (abgeschlossen)
  • Worum geht’s: In mehr oder weniger ferner Zukunft hat sich die Menschheit (oder ein Teil davon) in einem Sonnensystem mit zahlreichen bewohnbaren Planeten breitgemacht. Etliche Generationen nach der Besiedelung herrschen dort einige politische Spannungen und ernsthafte Bedrohungen, die von der repressiven Allianz bis zu den Reaver-Kannibalen reichen. In diesem Spannungsfeld ist die Mannschaft der Serenity unterwegs, die sich mit Handel und Schmuggeleien über Wasser hält – und nebenher noch die diversen Geheimnisse dieses Universums auflöst.
  • Wie isses: Um es gleich zu sagen – ich halte diese Serie für maßlos überschätzt. Nein, sie ist tatsächlich nicht schlecht, die Charaktere sind gut, es gibt viele nette Ideen und im Prinzip ist das alles eine runde Sache. Aber die allgemeine überbordende Begeisterung im Geektum kann ich überhaupt nicht teilen. Allein die plumpen Western-Allegorien gehen mir dermaßen auf den Zeiger und sorgen so für mächtig Punktabzug in der Gesamtwertung.
  • Wiederguckbarkeit: Nö, muss nicht sein. Obwohl ich vielleicht irgendwann noch mal prüfen müsste, was ihr alle daran findet …
  • Links: Firefly bei Wikipedia; Firefly-Wiki (englisch)

Six Feet Under

  • Erstveröffentlichung: 2001-2005
  • Anzahl Staffeln/Folgen: fünf Staffeln mit je 12/13 Episoden (abgeschlossen)
  • Worum geht’s: Die Saga eines kalifornischen Bestattungsunternehmens in Familienbesitz. Die Serie beginnt mit dem Unfalltot des “Oberhaupts” und der mehr oder weniger freiwilligen Übernahme des Betriebs durch die nächste Generation. In buddenbrookesker Weise wird hier die Entwicklung dieser Familie beschrieben – naturgemäß begleitet von etlichen Todesfällen.
  • Wie isses: Sehr gut. Man folgt der Entwicklung der mal mehr mal weniger durchgeknallten Charaktere bis zuletzt mit Spannung. Und auch diese Serie wartet mit einem bemerkenswert zufriedenstellenden Ende auf.
  • Wiederguckbarkeit: Angesichts der Komplexität der Handlung eigentlich recht hoch. Im Rückblick habe ich aber ein wenig das Gefühl, dass dieses amerikanische Sittengemälde der Jahrhundertwende ein bisschen zu sehr seiner Zeit verhaftet sein könnte. Mag eine falsche Einschätzung sein, aber obwohl ich die Serie damals sehr gern gesehen – und ich mittlerweile das meiste vergessen habe, reizt mich ein Griff ins DVD-Regal zur Zeit überhaupt nicht.
  • Links: Six Feet Under bei Wikipedia

Sopranos

  • Erstveröffentlichung: 1999-2007
  • Anzahl Staffeln/Folgen: sechs Staffeln mit je 13 Episoden (Staffel sechs hat 21 Episoden – abgeschlossen)
  • Worum geht’s: Das Alltagsleben einer ganz normalen Familie im New Jersey des ausgehenden 20. Jahrhunderts. Ach ja … der Familienvater ist rein zufällig der lokale Mafia-Boss, der seit einiger Zeit zu allem Übel unter Panikattacken leidet.
  • Wie isses: Großartig! Eine der besten TV-Serien … überhaupt. Klar, man muss Mafia-Geschichten mögen. Aber darüber hinaus ist es einfach eine hervorragende unheimlich dichte und komplexe Charakterstudie, spannend, witzig, schockierend, mit wunderbaren Einzelplots und Nebenschauplätzen, die aber nie den großen roten Faden vernachlässigt – und dieser ist nicht mehr und nicht weniger als die Saga einer Familie und ihres … nun, da wollen wir nicht zu viel verraten. Dies ist außerdem eine der wenigen Serien, deren gelungener Abschluss ewig in Erinnerung bleibt.
  • Wiederguckbarkeit: Sehr hoch! Jederzeit und immer wieder! Kann mir jemand schnell die Komplettbox ausleihen? Nicht? Auf zu Media Markt!
  • Links: Sopranos bei Wikipedia; Sopranos-Wiki (englisch)

Bereits in dieser Reihe erschienen:

Lego Minifiguren Lego-Film-Sonder-Serie

Helden, Schurken und Nachos

Mit der zwölften dieser Serie präsentieren die beliebten Steckklötzchenhersteller ein Special: Alle sechzehn Sammelfiguren stammen aus dem weltweit (außer in Deutschland) mit großem Erfolg gestarteten Lego-Film. Neben den Helden Wyldstyle und Emmet darf hier der Schurke President Business natürlich nicht fehlen. Seine Roboterschergen und zahlreiche Nebencharaktere des Streifens ergänzen die Truppe. Und ein Teller Nachos.

Specials in Serie?

Ob diese Ausnahme-Serie eine solche bleibt, ist dabei im Übrigen fraglich. Angeblich soll mit der nächsten Serie gleich ein Simpsons-Special folgen. Sollte die Ausnahme hier zur Regel werden und fürderhin nur noch Lizenzware die Sammeltütchen füllen, stellt sich eventuell die Frage, ob das noch dem Sinn der Sache entspricht. Hat es nicht gerade den Charme dieser Kollektion ausgemacht, dass sie ihre ganz eigene Welt entwickeln und entfalten konnte? Aber warten wir erst einmal ab. Die Begeisterung für den Film ist noch zu groß, als dass man hier meckern möchte.

Was fehlt?

Da man hierzulande noch zwei Monate (!) auf den Filmstart warten muss, erkenne ich gerade drei, vier Figuren aus den Trailern wieder. Daher kann ich die Frage, was ich noch unbedingt haben muss, zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht beantworten. Generell finde ich schade, dass der 80er-Jahre-Astronaut überhaupt gar nicht erst in die Sammlung aufgenommen wurde. DEN hätte ich haben müssen (andererseits ist meine Legokiste voll damit).

Die eskapistischen Links der Woche – Ausgabe 4/2014

Comics & Graphic Novels

Wenn schon Robin, dann ist Damian durchaus eine interessante Figur. Seine Story gibt’s jetzt bald auch als Film.

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  • Wer nicht auf den Snowpiercer-Film (und auch noch in einer zerschnittenen Version) warten will, dem empfiehlt io9 den Snowpiercer-Comic.

Daddeln & Zocken

Ein Trash-Game in der Optik einer Trash-Zeichentrickserie für ein Trash-Spielzeuguniversum. Passt!

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Fandom & Nerdtum

Das geht wohl als lustiges Star-Wars-Video zum Wochenende durch: Teil zwei des Star-Wars-Nintendo-Mashups.

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  • Da es bei Star Wars ja wohl auf der Kippe steht, erklärt io9 noch mal, warum Erweiterte Universen wichtig sind.

Kino & Film

Theoretisch auch ein lustiges Star-Wars-Video: Sir Alec Guinnes sagt nette Sachen über Star Wars.

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Lego & Minifiguren

Ich hab auch so einen goldenen Legostein. Wusste gar nicht, was man damit alles machen kann.

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  • Aus Holz sind die Dinger aber auch schick. (via 1000 Steine)

LOL & ROFL

Kann mich gar nicht dran erinnern, dass Chris Hadfield diese Puppen dabei hatte. Lustig.

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Tolkien & Mittelerde

Wissenschaft & Visionen

Würfel & Spielbretter

  • Die Reihe des Ausgespielt-Teams zu den Spielen des Jahres nähert sich unerbittlich der Gegenwart und somit dem jährlichen Erscheinungsrhythmus. 2012 wurde Kingdom Builder mit dem Pöppel geehrt.

Lesetagebuch: John Carter, Star-Wars-Seifenoper

Den Hexer-Roman hab ich (leider) gerade durch, Injustice lese ich begeistert weiter, ich habe mich aber nun doch noch nicht dazu durchringen können, den Atlan-Zyklus zu erwerben. Berichtenswerte Neuigkeiten sind eigentlich nur mein erwachtes Interesse an John-Carter-Comics und die frohe Kunde, dass meine Star-Wars-Sonderband-Comic-Sammlung endlich komplett ist.

Nachklapp Hexer, Injustice, Atlan

Auf den letzten Seiten vom “Erbe der Elfen” staunte ich schon ein bisschen, dass ich für diesen hervorragenden Roman so lange gebraucht habe. Ich hatte ja unlängst den hinkenden Vergleich zu den Scheibenwelt-Romanen von Terry Pratchett gewagt – und da hatte ich noch nicht mal die kurze Hommage von Sapkowski an Pratchett in einer Szene in der Universität von Oxenfurt gelesen, wo er einen entflohenen Orang-Utan über den Campus laufen lässt. Sehr kurzweilig! Injustice lese ich mit ungebrochener Begeisterung weiter – auch wenn man zeitweise den Eindruck hat, dass erst einmal das gesamte DC-Universum mit allen Helden und Schurken abgearbeitet werden muss. Doch die herrlich konsequente Grundidee, dass Superman die Nase voll hat, und jetzt mal RICHTIG für Ordnung sorgt, bleibt erhalten – und damit der Lesespaß. Bei Atlan war es komischerweise der Roman meines ursprünglichen Perry-Rhodan-Lieblingsautoren William Voltz, der meine anfängliche Begeisterung wieder etwas gedämpft hat. Ich überlege noch, ob ich mir das ganze Condos-Vasac-Paket jetzt hole oder nicht.

John Carter of ComiXology

Vor ein paar Monaten habe ich endlich mal John Carter gesehen. Ich fand ihn ziemlich schick und bedaure es, dass er so gefloppt ist und die eigentlich geplanten Fortsetzungen damit nie kommen werden. Der kurze Gedanke, mir mal die zugrundeliegenden Romane zu schnappen, wurde mir wieder ausgeredet. So 100 Jahre altes Pulp-Zeugs ist heutzutage doch oftmals recht mühselig zu lesen. Aber es gibt auch John Carter Comics, die glücklicherweise bei ComiXology erhältlich sind. Zum einen eine Romanadaption aus dem Hause Marvel, die in zwei “Staffeln” a fünf Heften (Princess of Mars und Gods of Mars) die Geschichte des amerikanischen Bürgerkriegsoffiziers erzählt, den es auf mystische Weise auf den Mars verschlagen hat. Im Gegensatz zum Film scheint mir diese Version noch etwas dichter an der pulpigen Vorlage zu sein. Außerdem gibt es noch eine vierbändige Reihe namens World of Mars, die auf der Filmadaption beruht und ihre unmittelbare Vorgeschichte erzählt. Für beide Reihen bietet ComiXology den ersten Band für lau an. Beide haben mir gefallen und werden weiter gelesen. Die anscheinend noch laufende Reihe Warlord of Mars von Dynamite hab ich mir noch nicht angeschaut – scheint aber auch interessant zu sein.

Star Wars Seifenoper

Mit großem Stolz kann ich verkünden, dass meine Star-Wars-Sonderband-Comicsammlung hiermit komplett ist. Die aktuell 74 Bände aus dem Hause Dino/Panini kann ich nun mein eigen nennen. Die letzte Lücke konnte mit Band 3 “Die Hochzeit von Mara und Luke” gefüllt werden. Sicherlich nicht das Glanzstück des Erweiterten Universums – auch wenn die gute Mara Jade (nicht ganz zu Unrecht) eine ziemlich große Fanbase hat. Als Sammler will man so eine Reihe natürlich auch bei Qualitätsschwankungen komplett haben – auch wenn man dadurch eine eher schwache Seifenoper lesen und ins Regal stellen muss. Davon abgesehen sind die Sonderbände wärmstens zu empfehlen – zum Beispiel dank enthaltener Reihen wie Dark Times oder der brandneuen Dawn of the Jedi Reihe, die nichts geringeres als das Entstehen des Jedi-Ordens vor 25.000 Jahren zum Inhalt hat.

Lesetagebuch: Atlan, Hexer, Ankh-Morpork, Injustice

Ich erfreue mich also an hervorragender Fantasy, klassischem SF-Pulp und einer herrlich konsequenten Superhelden-Vision.

Mich gelüstet danach, meine Rubrik “Lesetagebuch” wieder aufleben zu lassen – wenn möglich gar mit einer gewissen Regelmäßigkeit – und allwöchentlich (?) über meinen aktuellen Lesestoff zu plaudern. Dabei werde ich aller Voraussicht nach meinen schleichenden Wechsel zum rein elektronischen Lesen sowohl bei Comics als auch bei Geschriebenem dokumentieren. Denn ComiXology und eBooks sind die unabwendbare Zukunft – daran werden auch Gratis-Comic-Tage und Buchpreisbindungen nichts ändern.

Ehe ich also zu meinem konkreten Lesestoff komme, ein kleines Loblied auf das elektronische Lesen:

Comics lesen 2.0 – ComiXology

Schon länger bin ich sehr von den Möglichkeiten der App ComiXology begeistert. Ich hätte vorher nie gedacht, dass das Comiclesen auf so großartige Art und Weise ins digitale übertragen werden kann. Und zwar dermaßen großartig, dass es fast besser als die klassische Papierversion ist. Wer es noch nicht kennt, schaue es sich selbst mal an. Am besten genießt man das natürlich auf einem Tablet. Aber man staunt, wie klasse man sogar auf einem kleinen Smartphone-Bildschirm damit Bildergeschichten lesen kann. Probiert es aus! Ich beschränke mich hier bislang auf den Genuss von englischsprachigen Superhelden-Comics im Heftchen-Format – sobald sich die deutschen Verlage wie Panini, Carlsen, Ehapa und Co. mal ein Herz fassen und (wie bereits spanische und französische Verlage) bei ComiXology mitmachen, könnte ich mir auch durchaus vorstellen, damit große Comicalben zu lesen.

eBooks, Kindle und der Untergang des Abendlandes

Seit Dezember bin ich zudem stolzer Besitzer eines Kindle Paperwhite. Auch hier war ich selbst schnell überrascht, wie viel besser mir das Lesen mit diesem Gerät gefällt, als mit einem klassischen Buch. Aus Gründen habe ich auch hier zunächst mit Heftchen angefangen – und es wird auch noch eine ganze Weile dauern, bis ich meinen SuB aus physischen Büchern abgetragen habe. Aber die Wahrscheinlichkeit ist sehr groß, dass ich von nun an kein papierenes Buch mehr kaufen werde. Ja, damit werde ich dem Sterben der Verlage, Druckereien und Buchhändler im Speziellen und dem Untergang des Abendlandes im Allgemeinen Vortrieb leisten – aber da mussten die Bücher per Hand kopierenden Mönche nach Gutenberg auch durch.

Atlan – SF-Heftroman-Klassiker von 1969

Aber nun zu meinem aktuellen Lesestoff: Normalerweise müsste ich die folgenden Sätze mal wieder mit der Erklärung einleiten, dass ich Perry Rhodan ja schon lange nicht mehr lese und nichts mehr damit am Hut habe. Ich glaube, das kann ich mir fürderhin klemmen, da ich ja eh nicht davon los komme. Wie auch immer. Bei VPM (Perry Rhodans Verlags-Heimat) hat man schon sehr früh die Zeichen der Zeit erkannt und auf das elektronische Buch gesetzt. Sehr clever auch, dass man bald daran ging, nicht nur die neuen Sachen als eBook herauszubringen – sondern auch das klassische Material seit 1961. Was man bis vor einigen Jahren noch auf Flohmärkten, bei Antiquariaten oder eBay zusammenklauben musste, gibt’s jetzt in Paketen a 50 Hefte für schmales Geld digital auf den Reader – Geld, das jetzt, 40/50 Jahre später, wieder zum Verlag fließt. Clever! Schön auch, dass die kostenlosen Leseproben bei Amazon stets die ersten zweieinhalb Hefte eines solchen 50er-Blocks enthalten.

Meine erste Wahl fiel auf die Perry-Rhodan-Spin-Off-Serie “Atlan – Im Auftrag der Menschheit” von 1969. Die Hefte hatte ich auch in meiner intensiven Fan-Zeit nie gelesen und dacht, ich schau mal rein. Und ich muss sagen, ich bin schwer begeistert. Die ersten beiden Hefte aus der Feder von Urgestein K. H. Scheer sind sehr solide Retro-SF im Gewande eines spannenden Agenten-Romans. Hätte ich nicht gedacht. Streckenweise steckt darin mehr SF als in den aktuelleren RhodanErzeugnissen. Falls sich Band drei ebenfalls als derart gut herausstellen sollte, werde ich mir das Paket wohl zulegen.

Das Erbe der Elfen (Geralt, der Hexer) – Fantasy, wie sie sein muss

Bereits in den 90er Jahren schrieb Andrzej Sapkowski seine großartigen Hexer-Geschichten. Erst vor einem Jahr habe ich die beiden Kurzgeschichtenbände “Der letzte Wunsch” und “Das Schwert der Vorsehung” verschlungen. Den zahlreichen Vorschusslorbeeren, die diese Bücher aus meinem Bekanntenkreis erhalten hatte, wurden sie vollauf gerecht. Ich kann das gar nicht an einzelnen Dingen festmachen. Sapkowski beschreibt eine sehr schlüssige, fesselnde und irgendwie “realistische” Fantasywelt und siedelt darin sehr intelligente und spannende Geschichten an, die nicht selten bekannte Märchenmotive aufgreifen. Ein bisschen wie ein “ernster Terry Pratchett” – auch wenn der Vergleich an vielen Stellen hinkt und Sapkowski durchaus auch viel Humor in die Geschichten einbringt. Momentan stecke ich mitten im ersten durchgehenden Roman “Das Erbe der Elfen”, dessen Grundthema die Verdrängung der “alten Völker” durch die Menschen ist. Klingt vielleicht ein bisschen ausgelutscht – ist hier aber grandios umgesetzt.

Unterwegs auf den Straßen von Ankh-Morpork

Ich bin bekanntermaßen ein großer Freund der Scheibenwelt – und ich meine jetzt ausdrücklich die Welt, die Pratchett in seinen Romanen beschreibt und nicht die Romane selbst. Die mag ich auch, aber ich lese sie hauptsächlich deswegen so gern, weil ich mit ihnen eben in diese Welt eintauchen kann. Das mag der Grund sein, warum ich “Sekundärliteratur” zur Scheibenwelt immer sehr schätze. Entsprechend groß war die Freude, als ich auf meinem weihnachtlichen Gabentisch den Ankh-Morpork-Stadtführer fand. Neben einer riesigen Karte der größten Stadt der Scheibenwelt enthält er zahlreiche detaillierte Informationen über die fiktive Metropole. Damit reiht sich der Band ganz gut in die ebenfalls von mir hochgeschätzten Scheibenwelt-Kalender ein – und könnte hervorragend als Hintergrundmaterial für jede Rollenspielrunde auf dem Rücken der Schildkröte dienen.

Injustice – Superman dreht durch

In Sachen Superhelden bin ich ja tendentiell mehr so der Marvel-Freund. Im Zuge der New52-Schose habe ich mich zwar etwas intensiver bei DC eingelesen und etliches für gut befunden – bin aber letztlich nicht hängen geblieben. DC und vor allem ihren blassen Haupthelden Superman schätze ich aber immer dann besonders, wenn die üblichen Gleise verlassen und die Geschichten mal etwas radikaler, konsequenter und ohne irgendwelche Restriktionen erzählt werden. Schöne Beispiele sind da immer die “Rückkehr des Dunklen Ritters” und “Genosse Superman”. In eine ähnliche Richtung geht die relativ neue Reihe “Injustice”, die eigentlich auf dem gleichnamigen Computerspiel basiert, bei dem sich die DC-Helden gegenseitig verkloppen. Die Grundidee ist, dass der Joker sein Meisterstück abliefert und Superman selbst dermaßen auf die Palme bringt, dass er zuerst den Joker killt und sich dann daran macht, alles Übel vom Antlitz der Erde zu entfernen. Konsequent! Band eins dieser Reihe bietet (oder bot?) ComiXology für lau zum Download an. Ich konnte letzte Woche nicht anders, als nach und nach auch die zehn folgenden Bände käuflich zu erwerben. Für ca. 70 cent hat man ein Heftchen schließlich rubbeldiekatz runtergeladen. Vieles erinnert natürlich stark an “Genosse Superman” – ich finde es aber spannend genug, dass ich erst einmal dabeibleiben werde.

Das, liebes Lesetagebuch, waren meine Gedanken zum aktuellen Lesestoff.

Die eskapistischen Links der Woche – Ausgabe 2/2014

Unter anderem in dieser Woche: Star-Wars-Comics rauf und runter, Alientöchter, Star-Trek-Fanfilme, schicke Raumstationen, zurück in die akustische Musik, anderes Radio, Lego in gelb und anderen Farben und ein super Kartenspiel

Comics & Graphic Novels

Warum tragen Superhelden ihre Unterhosen eigentlich drüber? Eine Urfrage der Menschheit wird endlich geklärt.

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Daddeln & Zocken

Das Thema Computerspiele hab ich nach dem C-64 nicht mehr ernsthaft verfolgt. Neuer Alien-Content ist aber immer nett.

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Fandom & Nerdtum

Was wäre, wenn Star Wars eine billige Anime-Serie der 80er gewesen wäre? Interessante Vorstellung.

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Gadgets & Tools

Keine Zivilisation = kein Strom. Einfache Gleichung. Sollte sie dennoch mal zusammenbrechen, gibt’s jetzt Hilfe für alle, die trotzdem nicht auf gewisse Annehmlichkeiten verzichten wollen.

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  • Bei Ukonio macht man mir mal wieder den Mund wässrig. Dieses Moto G scheint was zu taugen.

Internet & Online-Szene

Es muss ja nicht immer die Stromgitarre sein. Akustisch ist ja auch mal nett. Daher mein YouTube-Kanal der Woche: AcousticLabs. Hörprobe gefällig?

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  • Mein Tumblr der Woche ist Dr. Emporio Efikz, bei dem es immer schicke Steampunk-Bildchen gibt.
  • Das PSY-Mem ist ja nun schon lange durch. Dieser Mashup mit Linkin-Park ist aber ziemlich groß. (via Topless Robot)
  • Von Kassel ans Tor zur Welt: Ab sofort ist die legendäre Freifunk-Sendung Andres Radio auch in der Hansestadt im offenen Kanal Tide zu empfangen – und natürlich in diesem Internet.

Lego & Minifiguren

Batman verhört den Joker. Da bleibt kein Stein auf dem anderen.

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  • Oh, für den Lego-Mars-Rover hab ich glaub ich auch abgestimmt. (via 1000 Steine)
  • Wenn schon eine Zeitreise, dann wenigstens mit Lego … äh Stil: Ukonio hat für uns den Lego-DeLorean probegebastelt.

LOL & ROFL

Der Pacific-Rim-Trailer mit Dexter’s Lab und den Powerpuffgirls gemashupt. Schick!

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TV & Serien

Bereits in den 90ern wusste der Amerikaner an sich formidable TV-Serien zu drechseln. Twin Peaks war eine davon. Hier eine schick illustrierte Hommage.

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Tolkien & Mittelerde

Wissenschaft & Visionen

Nette Infografik, die ganz gut die gewaltigen Zeiträume verdeutlicht, die hinter und vor uns liegen.

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Würfel & Spielbretter

Hab den Film nicht ganz gesehen, scheint aber ein interessantes nerdiges Kartenspiel zu sein, das die da vorstellen.

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  • Das Ausgespielt-Team war in den letzten Wochen fleißig. Es präsentierte die Spiele der Jahre 2010 (Dixit) und 2011 (Qwirkle).
  • Damit wäre diese Sendereihe bald an ihrem natürlichen Ende (beziehungsweise an einem natürlichen Jahresturnus) angelangt. Man bastelt daher an einer würdigen Nachfolgesendereihe – und bittet um die Meinung der Hörer.

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