Was böte sich da mehr an, als die vier besten Väter aus Film, Funk, Fernsehen, Buch und Comic zu küren?1 Hier also die – selbstredend nicht ganz ernst gemeinte – TopVier-Liste2 der fiktiven Väter:

1. Papa Schlumpf

Wenn man seine Funktion schon hochoffiziell als Namen trägt,3 muss einem diese Rolle durchaus am Herzen liegen. Und ich finde der Gute macht seinen Job ganz ordentlich. Vor allem, wenn man bedenkt, dass er rund 100 Schutzbefohlene4 unter seinen Fittichen hat. Er beschützt seine Schlümpfe, hat immer ein Ohr für ihre Sorgen, ermutigt sie und hilft ihnen, wo er kann. Da darf man es ihm durchaus nachsehen, dass er hin und wieder zu seinem Kumpel Homnibus verschwindet und die Chaoten für ein paar Tage ihrem Schicksal5 überlässt.

2. Halvar von Flake

Ob es wirklich eine gute Idee ist, seinen minderjährigen Sohn auf Raubzüge mitzunehmen, ist gelinde gesagt diskutierenswert. Was Halvar aber zu einem großartigen Vater macht ist die Tatsache, dass er es relativ schnell akzeptiert, dass Wickie ein sanfteres Wesen hat und nicht in seine6 gewalttätigen Wikinger-Fußstapfen treten möchte.

3. König Fergus

Man sehe mir die Doppelung nach7 – aber ich finde, Meridas Vater gehört unbedingt auch auf diese Liste. Zumal er sich im Gegensatz zu Halvar nicht groß zur Akzeptanz seiner nonkonformistischen8 Tochter durchringen musste. Außerdem scheint er mir ein Vater zu sein, der trotz seiner königlichen Pflichten so oft wie möglich bei seiner Familie ist, anstatt ständig auf irgendwelche Abenteuer, Raubzüge oder Sauftouren9 zu gehen.

4. Captain Jean-Luc Picard

Aus rein biologischer Sicht war der gute Captain10 Zeit seines Lebens nie Vater.11 Für mich ist er dennoch eine geradezu idealtypische Vaterfigur, die durchaus streng aber stets verantwortungsbewusst und zugewandt seine “Kinder” anleitet, unterstützt und beschützt. Wie es ein guter Vater eben tut. Unter seinen Fittichen reift sein Erstgeborener12 wohlgeraten heran13 und sein Lieblingskind14 erhält stets die notwendige zusätzliche Förderung und Hilfe – aber keines seiner anderen Kinder wird dabei vernachlässigt. Und er ist immer für sie alle da.

Honorable Mentions

In willkürlicher Reihenfolge noch ein paar fiktive Väter, die mir spontan in den Sinn kamen: Mando,15 Marlin,16 Dr. Evil,17 Arthur Weasley,18 Homer Simpson,19 Johnathan Kent,20 Donald Duck,21 Sir Samuel Mumm,22

Wen habe ich vergessen?23 Ergänzungen sind auf jeden Fall hoch willkommen.24

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  1. was bestimmt noch nie einer gemacht hat[]
  2. Ich denke, ich werde es bei diesen Vierer-Listen so halten, dass sie nominal und nicht ordinal skaliert sind. Ein höherer Listenplatz soll also nichts über eine höhere oder niedrigere Qualität aussagen. Die Reihenfolge ist also weitgehend willkürlich.[]
  3. Ja, ich weiß. In Peyos Original ist er “Le Grand Schtroumpf“. Der Name “Papa” stammt aus der englischsprachigen TV-Serie. Ich finde aber, dass dieser spätere Name gut passt und sich daher zu Recht auch in der deutschsprachigen Comic-Übersetzung durchgesetzt hat.[]
  4. Eine Zahl, die nur vage zu fassen ist. Vor allem, wenn man sich erneut auf die TV-Serie bezieht. Ist Baby Schlumpf der 101.? Was ist mit Tarzan Schlumpf? Opa und Oma Schlumpf? Irgendwo habe ich mal gelesen, dass die Zahl aller in der Serie namentlich erwähnten Schlümpfe um und bei 150 oder so liegt.[]
  5. Dass das aber auch immer schiefgehen muss![]
  6. Halvars[]
  7. An fiktiven rotbärtigen Nordmann-Vätern gibt es wahrlich keinen Mangel. Haudrauf von Berk beispielsweise wäre ein tatsächlich zu offensichtlicher Halvar-Klon.[]
  8. Bezogen auf ihr gesellschaftliches Umfeld – ihrer Familie gegenüber ist sie sehr verbunden und treu.[]
  9. Nun, das vielleicht hin und wieder.[]
  10. Admiral, Pensionär, Winzer[]
  11. und er hat auch nie rein formal ein Kind per Adoption o. ä. angenommen[]
  12. Riker[]
  13. Auch wenn er das elterliche Haus erst reichlich spät verlässt.[]
  14. Data[]
  15. Baby-Yoda könnte sich keinen besseren Pflege-Papi wünschen.[]
  16. Etwas übervorsichtig vielleicht – tut für Nemos Sicherheit aber alles.[]
  17. Ich will ehrlich sein: Er ist ein furchtbarer Vater. Aber wie gekonnt er stets Scotts Widerworte in den Griff bekommt, verlangt mir jedes Mal Respekt ab.[]
  18. Sein Vaterherz ist groß genug für noch ein paar Zaubererwaisen mehr.[]
  19. Naja, zumindest manchmal gibt er sich redlich Mühe.[]
  20. Explizit ist aber nicht die Man-of-Steel-Variante mit dem dämlichen Opfertod gemeint. Ich meine den Pa Kent, der für seinen angenommenen Sohn lebt und nicht stirbt.[]
  21. Blenden wir die frühen ruteschwingenden Episoden aus, ist er für seine drei Neffen ein durchaus respektabler Ersatzvater.[]
  22. Sein Anspruch, dem Nachwuchs auch in den arbeitsintensivsten Krisenzeiten jeden Abend zum Einschlafen vorzulesen, ist immerhin erwähnenswert.[]
  23. sicherlich etliche[]
  24. Ob ein gewisser mythologischer Übervater, der in der anderen Bedeutung des heutigen Feiertages eine gewisse Rolle spielt, in diese Auflistung gehört hätte, ist reine Glaubensfrage, auf die ich an dieser Stelle nicht weiter eingehen möchte. Meiner bescheidenen Meinung nach hat er sich in Sachen Vaterschaft jedenfalls nicht mit wesentlich mehr Ruhm bekleckert, als seine Kumpels Zeus und Odin.[]