Kategorie: Lesetagebuch

Lesetagebuch: Was machen eigentlich Clever & Smart

Ein bisschen was hab ich tatsächlich geschafft – und mir einen Comic gekauft, den ich nicht lesen kann. Aber lest selbst.

Gerade ausgelesen

Clever & Smart: Ich verstehe kein Wort Spanisch – dennoch konnte ich an dem Stapel mit Mortadelo y Filemon Comics nicht vorbeigehen und musste den ersten Band aus der Coleccion Olé (offenbar die drölfzigste Auflage alter Klassiker) sogar mitnehmen.
Als Kind und Jugendlicher habe ich Clever und Smart natürlich geliebt – auch wenn ich nur eine Handvoll Alben mein Eigen nannte. Ehrlicherweise wiederholt sich das Handlungsschema immer wieder: Die beiden schusseligen Agenten und Hauptfiguren müssen irgendwelche absurden Aufträge ihres Chefs Mr. L (bzw. Senor Super) ausführen (meist gilt es, die bekloppten Erfindungen von Dr. Bakterius zu testen), was stets in comichaft grotesk brutalen Unfällen und Verletzungen etlicher Beteiligter endet.
Der Schwerpunkt liegt also ohnehin mehr auf den detailverliebten Zeichnungen als auf dem, was in den Sprechblasen steht. So konnte ich dieses Comicalbum dennoch genießen und mich herrlich beömmeln.

Das Lange Utopia: Mit Freuden habe ich am Ende dieses Romans festgestellt, dass er doch nicht der letzte aus der Lange-Erde-Reihe ist, die Terry Pratchett und Stephen Baxter kongenial miteinander erdacht und erschaffen haben. Dazu weiter unten mehr.
Auch dieser Band hat mir wieder gut gefallen – wie immer vor allem wegen der einfallsreich dargestellten Welt. Bekanntlich besteht die Lange Erde aus unendlich vielen menschenleeren Parallel-Erden, deren Unterschiede zu unserer Originalwelt stets auf mehr oder weniger ausgeprägt anderen erdgeschichtlichen Entwicklungen basieren.
In diesem Band sind mir tatsächlich auch mal ein paar Plot-Elemente in angenehmer Erinnerung geblieben. Die beiden Haupthandlungsstränge drehen sich einmal um die Historie der “natürlichen Wechsler” (die meisten Menschen benötigen nämlich ein Gerät, um zwischen den Welten zu springen) – hier war wohl vorwiegend Pratchett zu Gange.
Im anderen Handlungsstrang durfte Baxter sich mit fiesen Von-Neumann-Maschinen-Borg-Insekten austoben, die es abzuwehren galt.
Das ganze endet mit einem durchaus spannenden Cliffhanger, was meine Freude über über die zu erwartende Fortsetzung noch einmal steigert.

Monsters Unleashed: Das hat Spaß gemacht. Keine komplizierten innerfraktionellen Zwistigkeiten zwischen den Helden. Keine überraschenden Seitenwechseleien. Keine Tode und Wiederauferstehungen.
Einfach ein Haufen riesiger Monster, der auf der Erde erscheint und von unseren Marvel-Superhelden umgeboxt werden muss. Ja, das ist sehr geradlinig. Ja, das ist stark von Pacific Rim inspiriert. Egal! Monsters Unleashed hat richtig Bock gebracht.

Siege: Ich hab da noch immer gut 400 ungelesene Marvel-Comic-Hefte auf meinem Comixology-Account rumliegen. Vor ein paar Jahren bekam man ja jede Nummer 1 aller Serien geschenkt. Ich lade mir davon immer mal wieder ein paar aufs Endgerät. Zuletzt ein paar Sachen aus der Siege-Storyline, als sich Asgard mitten in Amerika befand, Norman Osborn Chef der Avengers war und als solcher Asgard belagerte. Echt ne coole Nummer, die ich mir eigentlich noch mal in Gänze – am Besten ab seiner Machtübernahme – reindrehen sollte.

Secret Empire: Auch für lau gibt’s gerade das aktuelle Free Comic Book Day Heft zum Marvel-Event Secret Empire, in dem sich Captain America himself auf einmal als fieser Hydra-Agent outet. So dämlich das im ersten Moment klingt – die Nummer scheint gar nicht so schlecht zu sein. Dieser kurze Einblick hat mir auf jeden Fall gut gefallen.

Aktueller Lesestoff

Beren und Luthien: Der folgende Satz fällt mir ein wenig schwer – aber ich bin ein bisschen enttäuscht von diesem Buch. Denn es ist wider meine Erwartung dann doch “nur” eine erneut kommentierte Sammlung der aus Silmarillion, Vergessene Geschichten und Co. bekannten Texte zur Legende von Beren und Luthien.
Ich hatte ja mehr auf einen extrapolierten “neuen” Prosatext gehofft, so wie Christopher Tolkien es schon bei den Kindern Hurins gemacht hat.
Trotzdem liest sich das Originalmaterial des Großmeisters natürlich ganz herrlich und die Aufbereitung mit Sohnemanns Kommentaren und den neuen Illustrationen ist wunderbar.

Die Drei Sonnen: Dank Lesezwinger darf/muss ich mich mit diesem wunderbaren chinesischen Science-Fiction-Roman befassen. Ob und und inwieweit er meine gestellte Aufgabe erfüllt, werde ich nach Ende der Lektüre in einem gesonderten Artikel ausführen.
Er gefällt mir auf jeden Fall von der ersten Seite an sehr gut. Das erste Kapitel schildert Ereignisse der Kulturrevolution, wonach die Handlung in die nahe Zukunft springt, in der sich die Hauptfiguren mit bislang noch unsichtbaren Gegnern auseinandersetzen müssen, die offenbar die Gesetze der Physik außer Kraft setzen können. Das alles ist sehr spannend und fesselnd geschrieben. Bislang großartig.

X-Men – Sauron: Einstweilen kein Lesefortschritt bei dem Marvel-Hachette-Klassiker.

Was als nächstes?

Mehr Marvel: Wie oben bereits erwähnt, liegen noch etliche ungelesene Nummer-Eins-Hefte aus dem Hause Marvel ungelesen in meinem Comixology-Account rum. Wie ebenfalls oben erwähnt, werde ich mir da als nächstes mal alles zu Dark Reign, The List und was es sonst noch so aus der “Regierungszeit” von Norman Osborn gibt zu Gemüte führen.

Der Lange Kosmos: Voraussichtlich im November erscheint der tatsächlich letzte Band des von mir sehr geschätzten Lange-Erde-Epos. Nach recht oberflächlicher Recherche meinerseits scheint es wohl so zu sein, dass Terry Pratchett bis auf ein paar Ideen gar nichts mehr zum Langen Kosmos beitragen konnte und Stephen Baxter den Abschluss der Reihe allein verfassen musste.

Lesetagebuch: Monster, Tolkien und der Lesezwinger

Dennoch stehen auf meinem Lesestapel etliche Monster Schlange, der gute Tolkien hat posthum noch mal einen rausgehauen und es dräut der Lesezwinger. Zum Glück hab ich erst mal Urlaub. Aber lest selbst.

Gerade ausgelesen

Batman New 52: Einem Comixology-Sale sei dank habe ich endlich zu Batman zurückgefunden. Dort gab’s nämlich unlängst den kompletten New52-Run von 2011 bis 2016 relativ günstig zu erwerben. Da musste ich natürlich zuschlagen. Die zehn Sammelbände umfassen die Hauptserie des Dunklen Ritters aus der New52-Ära und sind mit ein paar Anspielungen und Heftchen aus den Nebenreihen “Batman: The Dark Knight”, “Detective Comics”, “Batman and Robin” uswusf. gespickt – und bieten am Ende sogar einen kleinen Ausblick auf die aktuelle Rebirth-Ära.
Ich hatte ja schon 2011, als ich ein bisschen in den Neustart des DC-Comic-Universums reingeschaut hatte, den Eindruck, dass Batman und Gotham von den Umwälzungen am wenigsten betroffen waren und die größte Kontinuität zu der Zeit vor dem Flashpoint-Ereignis aufweisen. Wenn mich nicht alles täuscht gilt das auch für die kürzlichen Umwälzungen bei Rebirth, sodass sich dieser Abschnitt von Batmans Abenteuern angenehm in die hinlänglich bekannte Gesamt-Vita einfügt, da es immer wieder Anspielungen auf klassische Ereignisse wie Death in the Family, Killer-Joke etc. gibt.
Doch das nur nebenbei. Dieser Run überzeugt durch großartige Geschichten und eine gelungene Darstellung und Entwicklung der Charaktere. Meine Begeisterung über den ersten Abschnitt mit dem Court of Owls hatte ich ja schon im letzten Lesetagebucheintrag bekundet.
In Zero Hour blendet die Handlung in Batmans Anfangszeit zurück, in der ein herrlich fieser Riddler mal eben die ganze Stadt als Geisel hält (komischer Weise funktioniert hier ein ähnliches Szenario wie in dem verkorksten Dark-Knight-Returns-Film viel besser – aber das nur nebenbei).
Ohnehin erhalten viele von Batmans klassischen Schurken hier etwas mehr Komplexität und Tiefe. So bekommt Mr. Freeze ein ziemlich gelungenes neues Origin verpasst.
Allen voran wird sich natürlich dem Joker angenommen. Seine Vorgeschichte mit der Red Hood Gang sowie die beiden Handlungsbögen Death of the Family und Endgame, in dem Mr. J Batman weismachen will, ein unsterblicher ewiger Antagonist der Stadt zu sein, sind schlicht grandios.
Doch nicht nur die Schurken, alle Charaktere sind gut durchdacht und erhalten Raum, sich zu entfalten – vom guten alten Alfred und dem nicht minder etablierten Commissioner Gordon bis hin zu Batmans großartigem neuen Sidekick Bluebird.
Schließlich macht der alles überspannende Bogen das ganze zu einer sehr runden Sache. Auch wenn es in Comics ausgelutscht sein mag, selbst Batmans vermeintlicher Tod und Wiederauferstehung fügen sich darin hervorragend ein und machen diesen New52-Run bei aller Kontinuität mit dem restlichen Material zu einem grandiosen in sich abgeschlossenen Batman-Epos – und ja, mir hat auch der Robocop-Replacement-Batman gefallen.
Nur das mit der Batman-Backup-Maschine fand ich etwas strange.

Aktueller Lesestoff

X-Men – Sauron: Bei diesem Klassiker aus der Marvel-Hachette-Reihe bin ich noch nicht sonderlich weitergekommen. Die Zeichnungen des Großmeisters Neal Adams sind jedenfalls klasse.

Das lange Utopia: Wie bei allen Romanen aus dieser Reihe liest sich auch das vierte und letzte gemeinsame Parallelwelten-Buch von Terry Pratchett und Stephen Baxter ziemlich flüssig weg – obwohl nicht richtig was passiert. Aber das war schon immer, was mich an dem Lange-Erde-Epos angesprochen hat: Man taucht in diese faszinierende Welt ein, erfreut sich an ihrer einfallsreichen Beschreibung – und vergisst ziemlich schnell wieder, worum es eigentlich ging. Mittlerweile verteilt sich die Menschheit immer weiter über die unzähligen Parallelwelten, die bisherige Staaten- und Wirtschaftsordnung bricht immer mehr zusammen. Immer mehr Menschen stoßen jetzt jedoch darauf, dass man wohl nicht nur nach “Ost” und “West” wechseln kann – sondern dass es auch noch weitere “Richtungen” gibt, in denen Parallelwelten liegen. Und scheinbar gibt es außer Menschen, Trollen, Elfen und Kobolden noch weitere vernunftbegabte Wesen, die auf der Langen Erde unterwegs sind. Spannend.

Monsters Unleashed: Marvel ging es nach dem dramatischen zweiten Civil War (ich habe berichtet) und bevor mit Secret Empire noch schwerere Kost anstand kurz mal etwas unbeschwerter an. Die Autoren haben sich bei Monsters Unleashed ziemlich deutlich von Pacific Rim inspirieren lassen und lassen darin haufenweise Kaijus auf die Marvel-Erde und ihre Superhelden los. Das ist mit voller Absicht relativ anspruchslose Hau-Drauf-Action, die durchaus Laune macht.

Was als nächstes?

Beren und Luthien: Wie wir Tolkien-Nerds alle wissen, hatte der Großmeister einst geplant, nach dem Herrn der Ringe noch (mindestens) drei Romane aus dem Ersten Zeitalter Mittelerdes zu schreiben, je einen zur Geschichte der Kinder Hurins, zum Fall von Gondolin und zu Beren und Luthien. Sein Sohnemann, der bekanntlich beginnend mit dem Silmarillion den Nachlass seines Vaters Stück für Stück aufbereitet und veröffentlicht hat, begann vor ein paar Jahren damit, diese drei Romane aus den Aufzeichnungen J.R.R. Tolkiens zu extrahieren und zwischen Buchdeckel zu pressen. Nach “Die Kinder Hurins” ist nun endlich “Beren und Luthien” an der Reihe. Ich bin schon sehr gespannt (und hoffe inständig, dass er Gondolin auch noch schafft – Christopher ist ja auch nicht mehr der Jüngste).

Lesezwinger: Wie bereits berichtet ist der Lesezwinger wieder da, weswegen ich mich gezwungen sehe Futu.re, Biokrieg und Die drei Sonnen zu lesen.

Prinzessin Insomnia: Und Ende August geht es endlich wieder nach Zamonien! Mit Prinzessin Insomnia und der alptraumfarbene Nachtmahr legt Walter Moers zwar nicht das versprochene nächste Mythenmetz-Buchhaim-Werk vor – ist mir aber auch egal. Hauptsache Zamonien. Übrigens eines der wenigen Bücher, bei denen ich noch nach der gebundenen Ausgabe greifen muss. EBook kommt hier ausnahmsweise nicht in Frage.

Lesetagebuch: Rückkehr nach Gotham

Ob und wie ich das auflöse überlege ich mir ganz in Ruhe bei Besuchen in Entenhausen, Gotham und dem langen Utopia. Aber lest selbst.

Gerade ausgelesen

Windjäger: Das war mal wieder ein Akt. Obwohl an vielen Stellen recht kurzweilig und in einem faszinierenden Szenario angesiedelt, hab ich mich durch dieses Steam-Fantasy-Werk von Jim Butcher mächtig durchquälen müssen. Wenn ich mein kürzlich vorgestelltes Bewertungsschema bemühe, wird auch schnell deutlich warum:
Von den rund zehn wichtigsten Charakteren sind gerade mal drei keine klischeehaften Abziehbilder plumper Archetypen vom bärbeißigen unfehlbaren Kapitän mit dem Herzen auf dem rechten Fleck bis zur wunderschönen aber eiskalten bösen Hexe als Gegenspielerin. Richtig interessant sind eigentlich nur der sprechende Kater und die Gehilfin des lieben Zauberers – die Freundin des Katers und eigentliche Hauptfigur entwickelt sich zumindest zum Ende hin zu einer spannenden Figur.
Die Konflikte wirken ebenfalls alle recht holzschnittartig und oberflächlich. Selbst die meisten Gegenspieler werden als edle Soldaten geschildert. Kein Knatsch geht so richtig in die Tiefe.
Die Dramaturgie ist klassisch und in Ordnung. Gegen Ende wird es sogar richtig spannend.
Die behandelten Themen sind schon interessanter. Vor allem gegen Ende geht es durchaus ans Eingemachte, wenn es um die Auswirkungen von Kampf und Krieg auf die Beteiligten geht.
Grandios und mit großer Detailfreude durchdacht ist schließlich das beschriebene Szenario. Wir tauchen ein in eine Welt, in der die Menschen nur noch in kilometerhohen Türmen leben können, da die Oberfläche der Erde (?) unbewohnbar geworden ist. Zwischen den Türmen ist man natürlich mit Äther-Luftschiffen unterwegs und es ergibt sich eine interessante Mischung aus Magie und Steampunk, die man wohl am ehesten Steam-Fantasy nennen müsste. Und es gibt sprechende Katzen!
Mein Hauptproblem ist vor allem, dass der Roman in den letzten 20% richtig gut wurde – und jetzt weiß ich nicht, ob ich nicht doch noch mit Band 2 anfangen sollte.

Entenhausen Edition: Die Reihe der Carl-Barks-Klassiker über unser aller Lieblings-Ente (natürlich in der Übersetzung von Dr. Erika Fuchs) begeistert mich ungebrochen. Auch in der aktuellen Nummer 44 stelle ich mit Freuden fest, dass es unzählige Geschichten aus diesem Fundus gibt, die ich noch gar nicht kenne (oder ewig nicht gelesen und darüber fast vergessen habe).

FCBD Guardians of the Galaxy: Bei Comixology gab’s für lau eine Marvel-Ausgabe des letzten Free Comic Book Day mit dem jeweiligen Auftakt zu den neuen Serien der All New Guardians of the Galaxy und der Defenders. Crossmedial geschickt offenbar sehr eng an den entsprechenden MCU-Film beziehungsweise die Serie angelehnt. Ja, konnte man mal so weglesen. Die Guardians müssen sich aus der Gefangenschaft des neuen Nova-Corps befreien und den Defenders (also denen von Hells Kitchen, nicht den ollen um Dr. Strange) wird von ein paar Gangstern übel mitgespielt. War beides ganz amüsant – hat mich aber beides nicht zum Einstieg in die jeweilige Serie gereizt.

Aktueller Lesestoff

X-Men – Sauron: Wer verklagt mich eigentlich, wenn ich mir in einer Geschichte einen Bösewicht namens Sauron ausdenke? Die Tolkien-Erben oder Marvel? Egal. In diesem X-Men-Klassiker aus der Marvel-Hachette-Reihe geht es um den Superschurken Sauron, der sich in einen Flugsaurier verwandeln kann. Soweit so trashig. Allerdings ist dieser Band von keinem Geringeren als Neal Adams gezeichnet und macht daher allein ob seiner Bildgewalt viel Freude.

Das lange Utopia: Und auch in dieses von Terry Pratchett mitgestaltete Universum trete ich hiermit meine letzte Reise an. Ähnlich wie bei der Scheibenwelt hat mich hier ja der Weltenbau stets so sehr fasziniert, dass ich über die meist schwache Handlung gern hinweggelesen habe. Und schon mit den ersten Seiten gelingt es Stephen Baxter und seinem Co-Autor, mich in die endlose Reihe aus Parallelerden hineinzuziehen, die sich Die Lange Erde nennt.

Batman: Hiermit verkünde ich hochoffiziell meine Rückkehr in das DC-Universum und nach Gotham. Auch wenn @docron meint, ich solle mich lieber an Image-Comics halten, konnte ich dem Batman-New52-Sale bei Comixology nicht widerstehen und habe mir alle zehn Sammelbände beginnend mit “The Court of Owls” geschnappt. Mittlerweile habe ich die ersten beiden Volumes mit der Eulen-Storyline durch und bin schwer begeistert. Nun kannte ich die erste Hälfte davon schon etwas länger, war aber auch von der “Auflösung” sehr angetan. Darin steckt übrigens eine sehr schöne Anspielung auf den fiesen Owlman aus der Parallelwelt Erde 3, wo alle Helden in entsprechende Bösewichte gedreht sind – wie das Spiegeluniversum bei Star Trek. Wobei ich ehrlich gesagt enttäuscht gewesen wäre, hätte es gar keine Anspielung darauf gegeben. Egal. Auch der zweite Handlungsabschnitt mit der Rückkehr des Jokers geht sehr spannend los. Ich merke, ich war viel zu lange weg aus Gotham.

Was als nächstes?

Batgirl: Tja, wo wir gerade dabei sind, könnte ich eigentlich gleich mit der Bat-Familie weitermachen. Kürzlich hatte ich Töchterlein Batgirl: Willkommen in Burnside geschenkt. Vielleicht leiht sie mir den Band ja demnächst mal aus.

Weiteres New52-Zeugs: Und dann gibt es noch ein paar New52-Reihen, die ich schon längst unbedingt weiterlesen wollte: Wonder Woman, Action Comics, Justice League, Animal Man, Swamp Thing, Stormwatch, das ganze Green-Lantern-Gedöns und und und.

Image-Comics: Und ja, @docron hat ja Recht. Bei Image gibt’s sicher noch so manche Perle, die es zu sichten gilt. Schließlich bin ich von Invincible und Saga bereits schwer begeistert. Ich werde den Empfehlungen alsbald nachgehen und berichten.

Lesetagebuch: Civil War II

Zwar ist der Zwist zwischen Iron Man und Captain Marvel nur mäßig gelungen erzählt – dennoch bereue ich die Lektüre nicht. #TeamCarol

Carol gegen Tony gegen die Zukunft

Zunächst ein kurzer halbwegs spoilerfreier Abriss der Handlung: Nachdem das Marvel-Universum (genau genommen das Multiversum) komplett vernichtet und neu errichtet worden war (man möge dies alles in Secret Wars nachlesen), bemühen sich die Helden wie gehabt, Sicherheit und Ordnung auf Erden zu garantieren. Altbekannte und neuere Teams und Gruppierungen gehen dabei mehr oder weniger erprobte Wege.

Da wäre zum einen Tony Stark aka Iron Man mit den guten alten Avengers – und dann Carol Danvers, die als Captain Marvel mit Alpha Flight und den Ultimates eher den kosmischen Bedrohungen die Stirn bietet. Mittenmang stecken schon seit geraumer Zeit die Inhumans, die aus Gründen (Terrigen-Wolke – wissta bescheid) gerade etwas Zuwachs an Personal und Bedeutung erhalten. Darunter ein Neuzugang namens Ulysses, der offenbar über die Fähigkeit verfügt, künftige Katastrophen und Bedrohungen recht präzise vorherzusagen.

Das macht sich nun Carol Danvers zu Nutze und verhindert damit gleich zu Beginn eine große Bedrohung durch irgendwelche Celestials. Tony Stark lehnt es hingegen vehement ab, Ulysses‘ Visionen zur Gefahrenabwehr zu nutzen und sieht sich nach ein paar Fehlschlägen in seiner Einschätzung bestätigt. Es kommt also erneut zum Bürgerkrieg innerhalb der Superhelden-Community.

Streitet euch doch nicht, Kinder!

Ein – meist nur kurzer – handfester Streit unter den “Guten” hat in Superhelden-Comics durchaus Tradition. Es ist ein immer wiederkehrendes Motiv, dass Helden oder Heldengruppen aus verschiedenen Serien bei einem Zusammentreffen erst einmal aneinandergeraten.

Meist handelt es sich um ein hanebüchenes Missverständnis (das man durch zwei, drei gewechselte Worte aus der Welt geschafft hätte), das dazu führt, dass sich die Helden ein paar Seiten lang miteinander prügeln – um sich dann aber doch zu vertragen und sich gegen einen gemeinsamen Feind zu verbünden.

Eine oft genutzte Variante ist der vom Bösewicht besessene oder verzauberte Held, der sich gegen seinen Willen mit seinen Mithelden kloppt, ehe der Zauber gelöst werden und man gemeinsam gegen den Schurken zu Felde ziehen kann. Beides hat man oft und gern bei Marvel und DC gesehen – wie sonst sollte auch herauszufinden sein, ob die Fantastischen Vier die Avengers umhauen können – oder ob Shazam gegen Superman bestehen kann.

Fraktionen und Bürgerkriege

Etwas jünger – und meines Wissens auf Marvel beschränkt – ist die Idee, dieses Motiv deutlich auszuweiten: auf ein komplettes Crossover-Großereignis, das das komplette Superheldenuniversum mit allen Figuren und Fraktionen umspannt. Da es zwischen X-Men, Inhumans und “normalen” Superhelden (nicht zu vergessen: die Eternals) immer mal wieder Unstimmigkeiten gab, ist das streng genommen auch nicht so neu. Als es 2006 mit Civil War aber erstmals zu einem regelrechten Bürgerkrieg unter den Superhelden kam, hatte das schon eine eigene Qualität.

Ohne jetzt auf das erste Crossover-Ereignis dieser Art eingehen zu wollen, war es bekanntlich erfolgreich genug, dass es 2016 Vorlage für den gleichnamigen MCU-Film wurde. Ich hatte es ganz gern gelesen und finde die Grundidee, dass sich die Helden über grundlegende moralische Fragen zerstreiten, durchaus erfrischend. Das 2012er Avengers vs. X-Men (kurz: AvX) würde ich sogar in die Kategorie “grandios” einordnen.

Finanzielle crossmediale Erwägungen

Nun ist es durchaus offensichtlich, warum Marvel just im Jahre der Civil-War-Verfilmung in den Comics einen zweiten Teil dieser Idee präsentiert. Auch die wachsende Bedeutung der Inhumans in den Comics ist angesichts der nahenden TV-Serie nicht sonderlich rätselhaft. Schließlich ist auch die Wahl der beiden Haupt-Kontrahenten durchschaubar: Iron Man ist der unangefochtene Liebling des MCU – und Captain Marvel muss dem Mainstream-Publikum langsam mal bekannter gemacht werden, damit 2019 auch Leute in ihren ersten Film gehen.

Das soll wohlgemerkt keine Kritik sein. Solche crossmedialen Erwägungen halte ich ausdrücklich für legitim und auch wenn ich die TV-Serien bislang eher mittel fand, wünsche ich Marvel von ganzem Herzen großen Erfolg in allen Medien und Kunstformen. Dennoch glaube ich, dass diese Erwägungen in diesem speziellen Fall für eine allzu heiße Nadel gesorgt haben, mit der Civil War 2 gestrickt wurde. Schreiten wir zur Kritik.

Ein neues Bewertungsschema

Doch halt! Ich denke schon seit längerem auf einem eigenen Bewertungsschema für Geschichten herum – egal ob Buch, Comic, Film oder Serie. Schließlich können mir Stories mit absurd unlogischer Handlung gefallen – wenn sie spannende Charaktere haben (die Flash-TV-Serie). Aber mir sagen auch Geschichten mit unspektakulärer Dramaturgie zu, wenn sie in einem faszinierenden Szenario spielen (die Scheibenwelt-Romane). Ich hab das mal in fünf zu bewertende Kategorien unterteilt, die ich hier erstmals zur Anwendung bringen möchte:

  • Charaktere: Auch wenn ich mich auf keine exakte Reihenfolge festlegen will, stehen die Charaktere sicher an erster Stelle. Ohne gute Protagonisten, mit denen man mitfiebert, taucht eine Geschichte einfach nichts. Einerseits müssen sie die Handlung bestimmen, also aktiv sein – und andererseits in ihrem Tun vielleicht nicht vorhersehbar aber unbedingt nachvollziehbar sein.
  • Konflikte: Ohne Konflikt keine Geschichte. Wenn es nicht zwischen den Protagonisten oder gar in ihnen selbst knirscht, muss der Ablauf der Ereignisse nicht erzählt werden. Aus den Konflikten entsteht die Spannung, ihre Lösung muss also herausfordernd sein – aber sie müssen den Konsumenten auch so berühren, dass er die Lösung herbeisehnt.
  • Dramaturgie: Ob nun die Akte eines Dramas oder die gute alte Heldenreise – der Ablauf der Ereignisse sollte einem stimmigen Schema folgen und dennoch hier und da überraschend sein.
  • Themen: Gute Geschichten behandeln zudem ein Thema, manchmal auch mehrere – etwas “worum es eigentlich geht”. Diese Themen sollten für den Konsumenten relevant sein – also etwas, was ihn beschäftigt. Wahlweise ist das Thema so herausfordernd, dass es den Konsumenten von da ab beschäftigt. Im besten Falle beides.
  • Szenarien: Schließlich lässt sich das alles in ein mehr oder weniger interessantes Szenario einbetten, eine Welt, ein Umfeld, das fantastisch sein kann – aber natürlich nicht muss. Das Szenario muss aber konsistent, in sich schlüssig und konsequent zu Ende gedacht sein – sonst bleibt es kaum mehr als Kulisse.

So weit, so banal. Mit diesem Rüstzeug rücke ich Civil War 2 jetzt zu Leibe – auch wenn ich an zwei Stellen schon mal meinen leichten Unmut über die ersten Seiten davon angerissen habe. Ab hier gilt

WARNUNG VOR DEM SPOILER!

Charaktere: Was wollen Carol und Tony? Und ist da noch jemand?

Damit sind wir gleich beim größten Problem des Ganzen: Ich verstehe nicht, warum die beiden Hauptfiguren tun, was sie tun – zumindest wird dem Leser eine nachvollziehbare Erläuterung lange Zeit vorenthalten. Außerdem fokussiert sich die Handlung so sehr auf die zwei, drei Hauptfiguren, dass die Motivation der Nebenfiguren komplett schleierhaft bleibt. Warum ist Doctor Strange zum Beispiel sofort auf Tonys Seite – obwohl noch nicht mal klar ist, warum Tony selbst auf seiner Seite ist?

Gut, letzteres ist vermutlich kaum vermeidbar, wenn man bedenkt, dass die Story in sechs Heften oder so fertig erzählt sein muss. Sicherlich wird auch vieles davon in den Nebenhandlungssträngen der tie-ins behandelt. Dennoch meine ich mich zu erinnern, dass beim ersten Civil War und bei AvX viel deutlicher rüberkam, wer sich jetzt warum auf welche Seite geschlagen hat.

Aber auch wenn die Motivationslage bei den beiden Haupt-Kontrahenten deutlich klarer ist – so will Tony halt partout auf der Seite der “Freiheit” stehen, sich unbedingt an Steve Rogers halten -, finde ich sie dennoch nicht nachvollziehbar.

Tony Stark ist als Iron Man ein erfahrener Kämpfer und Anführer, der schon oft genug selbst auf vage Vermutungen hin Freunde und Untergebene in gefährliche Situationen geschickt hat. Was wirft er Carol eigentlich vor, als Rhodey unter ihrem Kommando ums Leben kommt? Ja, Rhodey war sein Freund – aber verdammt noch mal auch Carols Geliebter.

Völlig unabhängig, wie Ulysses’ Fähigkeiten funktionieren, wäre es genau in diesem Fall unverantwortlich gewesen, sich nicht darauf vorzubereiten, dass Thanos auf der Erde erscheint. Hätte Ulysses hier falsch gelegen, wäre Thanos halt nicht gekommen. Na und?

Und auch als es dann wirklich heftig wird und Bruce Banner ins Gras beißt – was hätte Carol denn tun sollen? Es drauf ankommen lassen? Auf den Deal zwischen Banner und Hawkeye hatte sie ja nun keinen Einfluss.

Was also ist Tonys Problem? Und wieso geht er damit so unprofessionell um? Die Figur ist an dieser Stelle nicht schlüssig.

Leider übernimmt Carol in der zweiten Hälfte diesen Part. Denn als endlich die Fälle kommen, in denen es wirklich heikel ist, wie man reagiert – vor allem beim letzten mit Morales und Rogers -, und endlich mal klar wird, was Tony tatsächlich für berechtigte Probleme mit Ulysses hat (er sieht nämlich gar nicht in die Zukunft sondern betreibt Profiling), wird sie auf einmal komplett beratungsresistent. Warum?

Sowohl Tony als auch Carol müssten professionell genug sein, um die Informationen von Ulysses skeptisch zu hinterfragen aber auch ihren Nutzen zu erkennen – um dann jeweils fallorientiert damit umzugehen. Warum sie es nicht tun, wird zu wenig erklärt. Das ist in der Vergangenheit besser gelungen.

Konflikte: Was genau ist jetzt eigentlich das Problem?

Auf den ersten Blick besteht der Konflikt natürlich zwischen Tony und Carol. Aber wofür stehen sie jeweils? Carol macht nur ihren Job – vielleicht nachher etwas zu skrupellos, aber okay. Es ist Tony, der den Beef vom Zaun bricht. Wenn man es ganz genau nimmt, geht es also die ganze Zeit um einen inneren Konflikt, den Tony mit sich und der Welt austrägt. Tatsächlich sagt das gegen Ende auch jemand: Tony habe gar kein Problem damit, dass Carol Fehler machen könnte – tatsächlich habe er Angst vor denjenigen gehabt, die nach Carol auf Ulysses’ Möglichkeiten zugriffen und dann weniger professionell und integer damit umgingen.

Eigentlich geht es also um einen in Superheldengeschichten recht beliebten Urkonflikt: Wie gehe ich nämlich mit nahezu unbegrenzten Machtmitteln um? Korrumpieren sie mich nicht früher oder später? Und wenn die Macht so gewaltig ist – wird dann nicht auch die Korrumpierung gewaltig? Das ist ja schon in AvX sehr gut erzählt worden – aber auch bei DC mit Genosse Superman, Injustice und ähnlichen Elseworld-Geschichten.

Hinzu kommt Tonys Sorge, in einem moralischen Konflikt (den er selbst von Zaun bricht, aber egal) auf der falschen Seite zu stehen. Durchaus verständlich, wenn man bedenkt, wie er beim ersten Civil War drauf war und was er sich bei Axis geleistet hat. Wenn ich es recht bedenke, ist dieser Part eigentlich ziemlich gut gelungen.

Dramaturgie: Das klassische Drama

Der Handlungsverlauf folgt den klassischen Akten eines Dramas: Personen und Thema werden vorgestellt (Carol, Tony, Ulysses und die Fähigkeiten des letzteren). Der Konflikt bricht aus (Tony entführt Ulysses, um sein Gehirn zu scannen, als Carol & Co ihn befreien haben sie alle an seiner Hulk-Vision teil, Banner wird gestellt) – und erst einmal scheinbar gelöst (Hawkeye tötet Banner ohne dass Carol davon wusste und wird vor Gericht gestellt). Nach dem retardierenden Moment (Hawkeye wird freigesprochen und Carol macht erst mal weiter) folgt die überraschende Wendung (Ulysses letzte Vision) und der große Knall am Schluss (die große Schlussklopperei bei der Tony ausgeschaltet und Ulysses aus dem Spiel genommen wird).

Hieran gibt’s nicht zu mäkeln, das ist handwerklich einwandfrei – wie übrigens auch die hervorragenden Zeichnungen.

Themen: Profiling und zerbrechende Freundschaften

Ich glaube, hier ist die ganze Schose wieder etwas schwach auf der Brust. Denn die Themen, die diese Geschichte bietet, werden meines Erachtens nicht gut genug ausgearbeitet – oder schlichtweg gar nicht genutzt.

Das eigentliche Thema wäre nämlich das Auseinanderfallen einer Familie beziehungsweise von Freundschaften gewesen. Das darzustellen gelang gerade mal im Ansatz – ist aber möglicherweise in den tie ins besser ausgearbeitet. Der Automatismus, mit dem Tony wortwörtlich in den Bürgerkrieg zieht, wird mir zu alternativlos dargestellt – als wäre dies schon ein eigenes Superhelden-Motiv, das bedient werden muss.

Worauf die Autoren hinaus wollten, ist mir durchaus klar: Das Minority-Report-Dilemma. Was also darf man auf die Vorhersage eines Verbrechens oder einer Gefahr geben? Und welche Maßnahmen darf man ergreifen? Das ist angesichts der tatsächlichen Profiling-Visionen durchaus ein relevantes Thema.

Ich finde halt, dass es nicht so recht gelungen ist, das angemessen darzustellen. Vielleicht, weil zu sehr darauf gesetzt wurde, die Helden gleich zu Beginn in zwei Lager aufzuteilen.

Szenario: Eine Superheldenwelt voller Grautöne

Die Welt, in die uns Marvel nun schon seit Jahrzehnten entführt, wird schließlich auch in diesem Epos stimmig und reizvoll dargestellt. Es gelingt Marvel immer wieder, eine Welt zu zeigen, die unserer sehr ähnlich ist – in der Superhelden dennoch eine folgenreiche Tatsache sind.

Auch wenn das natürlich nie bis in die letzte Konsequenz durchdacht ist, nimmt man dieser Welt doch einen Hauch Realismus ab – vielleicht auch, weil ihre Helden und Schurken eben nicht immer in schwarz und weiß unterteilt sind sondern alle Grauschattierungen abdecken. Ich besuche diese Welt immer wieder gern.

Fazit: Heiße Nadel

Trotz des versöhnlichen Schlussurteils bleibe ich dabei: Das Ding wurde mit allzu heißer Nadel gestrickt, wodurch vor allem der anfängliche Aufbau der Geschichte arg misslungen ist. Dennoch bin ich froh, mich da durchgequält zu haben – denn alles in allem hat es schon Laune gemacht.

#TeamCarol – Sie hat die ganze Zeit einfach nur ihren Job gemacht.

Lesetagebuch: Comic-Kriege

Gerade ausgelesen

Iron Man – Der Anfang vom Ende: Es waren dann doch nicht nur sowjetische Schurken, denen sich der Eiserne in diesem Marvel-Hachette-Klassiker erwehren musste. Besonders interessant war die Episode, in der ein eigentlich wohlmeinender künstlicher Doppelgänger von Tony Stark das Original ersetzen wollte, um ein besserer und effizienterer Iron Man zu sein. Ja, auch die Klassiker sind immer wieder überraschend gut.

Star Wars – Blutsbande 2: Im zweiten Band dieser sehr gelungenen – und sehr schön gezeichneten – Boba Fett Story muss sich unser aller Lieblings-Mandalorianer erneut mit dem Spross eines Mit-Klons zusammenraufen. Und es stellt sich heraus, dass die “Familie” der beiden größer ist, als man immer dachte. Da die Story allerdings aus der Dark-Horse-Zeit stammt hat sie allerdings nur noch Legends-Status. Gilt also eh nicht.

Avengers – Der Kree-Skrull-Krieg: Ein Sternenkrieg der anderen Art wird in diesem Marvel-Klassiker beschrieben (ebenfalls aus besagter Hachette-Sammel-Reihe). Wobei es hier mehr ein Krieg der Galaxien ist, denn die Skrulls stammen aus der Andromeda-Galaxis und die Kree aus einer anderen Galaxis. (Ist das eigentlich noch Kanon? In neueren Guardians of the Galaxy Comics hocken die doch alle in der Milchstraße, oder? Egal!) In jedem Fall bekriegen sich die beiden Sternenreiche bis aufs Blut – und haben sich die Erde als Schlachtfeld ausgeguckt. In dem Klassiker stecken eine ganze Menge zeitgeschichtlicher Anspielungen: offensichtlich auf den Kalten Krieg und die Stellvertreterkriege der damaligen Großmächte, aber auch auf die McCarthy-Ära. Großartig der vom wunderbaren Neil Adams gezeichnete Abschnitt, in dem Ant-Man im Visions Innerstes vordringen muss, um ihn zu reparieren.

Entenhausen Edition: Zwischen all den Sternen-, Galaxien- und Bürgerkriegen hält man gern auch mal im friedlichen Entenhausen inne. Band 43 der Barks-Fuchs-Komplettedition (obgleich im April erschienen) hält unter anderem eine muntere Halloween-Geschichte vor – die allerdings in der deutschen Original-Übersetzung in Fasching übertragen wurde. Außerdem versucht sich der gute Donald mal wieder in diversen Berufen, so als Hundefänger oder gar als Meisterdetektiv. Wie immer staunt man, wie erfolgreich die sonst so schusselige Ente diese Arbeiten zunächst meistert.

Aktueller Lesestoff

Windjäger: Ich krieche mich weiterhin durch diesen Steam-Fantasy-Roman mit interessantem Szenario – aber schwachen Charakteren.

Civil War 2: Heft eins aus diesem ersten Marvel-Großereignis nach den Verwerfungen des Secret War hatte ich ja schon gelesen. Und schon da hatte mich der Zwist zwischen den beiden Superhelden-Lagern nicht so recht überzeugt. Dennoch habe ich zugeschlagen, als der erste Sammelband beim jüngsten Comixology-Sale im Angebot war. Reumeier hat gesagt. Ich bin noch recht am Anfang, kann den Beef zwischen Carol und Tony aber noch immer nicht nachvollziehen. Denn die Vorhersagen des Inhumans, um die sich alles dreht, haben sich in den ersten beiden Fällen als wertvolle und richtige Geheimdienstinfos herausgestellt. Wie man dann damit umgeht, ist eine andere Sache – aber Thanos wäre so oder so auf die Erde gekommen und hätte dann halt ein paar Nicht-Superhelden gekillt. Und das hätte Tony dann nicht auf die Palme gebracht? Mir ist schon klar, dass die Autoren auf eine Minority-Report-Nummer hinaus wollen – aber bislang wird die nicht schlüssig dargestellt. Aber das kann ja noch werden. Auf jeden Fall bin ich momentan voll auf Carols Seite.

Was als nächstes?

X-Men – Im Schatten von Sauron: Watt? Der Erzschurke aus Mordor kloppt sich jetzt mit den Mutanten des Marvel-Universums? Nein. Sauron ist zwar auch hier ein Schurke – allerdings ein klassischer Comic-Bösewicht, der sich halt in einen Dinosaurier verwandeln kann. Oder so ähnlich. Ich werde es bei der Lektüre dieses Marvel-Klassikers aus der Hachette-Reihe erfahren.

Lesetagebuch: Gratis Comic Tag 2017

Gratis Comics in Großbuchhandlung

Darüber, wem dieser alljährliche Feiertag der Neunten Kunst eigentlich nützt (Spoiler: den Verlagen), will ich mich an dieser Stelle gar nicht mehr groß auslassen. Das habe ich vor ein paar Jahren schon einmal erschöpfend getan und möchte nur hinzufügen: Dass mittlerweile immer mehr Filialen von Großbuchhandelsketten wie Thalia & Co. daran teilnehmen, finde ich irgendwie befremdlich. Mit dem sprichwörtlichen local comic book store, den es hier eigentlich zu fördern gilt, hat das nicht mehr viel zu tun.

Mein Comicheft-Sextett

Von den 30 Ausgaben, die in diesem Jahr beim Gratis Comic Tag zur Auswahl standen, hat meine geliebte Familie die sechs vielversprechendsten ausgesucht. Und hier meine Meinung zu den Heften:

Panini: DC-Comics – Rebirth

Ich hatte eigentlich gehofft, dass Panini sich hier gebessert hat – leider fällt der Superhelden-Monopolist aber wieder in alte Schemata zurück und liefert kaum mehr als eine Leseprobe ab. Enthalten sind drei Auftakt-Geschichten zur aktuellen Rebirth-Geschichte, in der das DC-Universum anscheinend mal wieder neugestartet wird (ich bin schon zu lange raus, um das richtig beurteilen zu können). Die Harley-Quinn-Kiste mit dem Deadpool-Klon ist dämlich und die Superman-Story mit seinem Sohn immerhin interessant. Wonder Woman hingegen könnte mich tatsächlich zum Wiedereinstieg bei DC bewegen. Ihr wurde in diesem Heft auch eine Zusatz-Geschichte spendiert, um den Leseprobe-Charakter etwas zu kaschieren. Ihre Suche nach einem Phoenix-Ei ist eine sehr gelungene Kurzgeschichte.

Panini: Marvel-Comics – Spider-Man

Der Auftakt zum neuen Spider-Man-Klon-Gedöns hat mich erst einmal nicht so berührt, ich will hier aber nicht voreilig urteilen. Spider-Island fand ich ja durchaus nett. Die abgeschlossene Kurzgeschichte mit dem Geier ist großartig. Er sitzt im Knast und soll einem ekligen Typen zur Flucht verhelfen. Er hat aber die Rechnung ohne den Geier gemacht. Schließlich ist noch der Auftakt zu “Spidey” enthalten. Offenbar eine neue Reihe, in der die Geschichte unseres Netzschwingers noch mal kindgerecht von vorne erzählt wird. Könnte was für Töchterlein sein.

Cross Cult: Predator vs. Judge Dredd vs. Aliens

Ein Predator landet auf Judge Dredds Erde und hat – wie sollte es anders sein – etwas Alien-DNA dabei. Leider gerät er dabei in die Fänge eines durchgeknallten Mutanten-Wissenschaftlers. Aber der Judge ist zum Glück schon auf dem Weg. Ich mag so Crossover-Zeugs. Ob ich aber mehr als diesen ersten Band jemals lesen werde, steht noch in den Sternen.

Egmont Ehapa: 65 Jahre Daniel Düsentrieb

Dem Ingenieur ist nichts zu schwör! Definitiv das Highlight dieser Sammlung – zumal ich die beiden enthaltenen Barks-Geschichten noch nicht kannte.

Dani Books: Monster Allergy Episode 1 – Das Haus der Monster

Keine Ahnung, ob Urban Fantasy hier wirklich der korrekte Begriff ist. Die Geschichte spielt jedenfalls in einer Welt ähnlich der unseren mit ein paar übersinnlichen Ergänzungen. Die Handlung ist recht klassisch, aber nicht minder spannend. Ein Mädchen zieht in eine neue Nachbarschaft und freundet sich schnell mit einem etwas merkwürdigen Jungen an – der zufällig mit Monstern und Geistern reden kann. Das ganze ist sehr witzig und gut gezeichnet.

Kult Comics: Professor van Dusen findet den Ring des Polykrates

Die Zeichnungen sind echt klasse. Im Stile frankobelgischer Alben brauchen sie sich nicht hinter Marsupilami, Asterix und Co. zu verstecken. Die Storys sind leider eher schlicht. Die Titelgeschichte ist eine einfache Sherlock-Holmes- bzw. Agatha-Christie-Adaption mit einem unfehlbaren Privatermittler, etwas dusseligem Gehilfen und nur mäßig kompetenter Polizei. Die zweite Geschichte spielt bei den Pfadfindern und enthält allzu harmlose Witzchen in diesem Umfeld.

Lesetagebuch: goldene und andere Handschuhe

Gerade ausgelesen

Der Goldene Handschuh: Heinz Strunk legt mit dieser Milieustudie über den Hamburger Kiez der 70er Jahre sowas wie sein Meisterwerk vor. Im Zentrum steht der Serienmörder Fritz Honka, der in dieser Zeit tatsächlich sein Unwesen getrieben – und die meiste Zeit in dem titelgebenden Etablissement Der Goldene Handschuh abgehangen hat. Schonungslos, brutal, verstörend – aus der Kategorie ließen sich noch einige Attribute für das Buch auflisten. Sie lägen alle richtig – und trotzdem ist es schlicht großartig, denn genauso kann man es sich vorstellen. Strunk ist einfach ein großartiger Beobachter mit Sinn für Details. Natürlich baut er zusätzliche Figuren mit autobiografischen Zügen ein, die seine Beobachterrolle einnehmen. Und natürlich wiederholt er beliebte Themen aus seinen bisherigen Büchern. Aber das ist legitim, denn es passt in das Gesamtbild. Großartiges Buch. Ich hab’s in wenigen Tagen im Urlaub weggelesen – und freue mich auf sein neues Werk Jürgen.

Aktueller Lesestoff

Windjäger: Hier bin ich im Urlaub immerhin bis zur Hälfte vorgedrungen. Dieses Steam-Fantasy-Werk von Jim Butcher ist ein gutes Beispiel dafür, dass ein hochinteressantes Szenario allein ein Buch nicht trägt. Selbst die sprechenden Katzen können die völlig uninteressanten Charaktere nicht ausgleichen. Das Szenario ist tatsächlich klasse: Wir befinden uns in einer Welt, in der die Menschen in kilometerhohen Türmen leben, da die Oberfläche der Welt nicht bewohnbar ist. Zwischen den Türmen ist man natürlich mit Luftschiffen unterwegs – und bekriegt sich mit selbigen hin und wieder auch. Unerschöpfliche Energie gewinnt man aus Kristallen, die unter anderem auch die Kampfhandschuhe speisen, mit denen etliche Protagonisten rumrennen und sich mit Energiestrahlen daraus beschießen. Eben jene Protagonisten sind aber ziemlich schematische Abziehbilder ohne großartige interne Spannungen. Als Rollenspiel-Party mag so eine Gruppe gut funktionieren – als Leser interessiert einen aber nicht die Bohne, wie es mit denen so weitergeht. Das hemmt meinen Lesefluss etwas. Nur der sprechenden Katzen wegen bleibe ich überhaupt dran.

Iron Man – der Anfang vom Ende: Ein Standard-Klassiker aus der Marvel-Hachette-Reihe. Iron Man kloppt sich mit diversen (teils sowjetischen) Schurken. Kann man nebenher so weglesen.

Was als nächstes?

Der Kree-Skrull-Krieg: Auf diesen Avengers-Klassiker aus besagter Hachette-Reihe freue ich mich besonders. Auf den Kree-Skrull-Krieg wird ja immer mal wieder Bezug genommen. Worums da eigentlich ging, hab ich bis dato aber nicht gelesen. Wird Zeit.

Blutsbande 2: Band 17 der Star-Wars-Masters-Reihe liegt mir jetzt auch vor. Die Boba-Fett-Story aus dem Hause Dark Horse hat mittlerweile zwar nur noch den Legends Status – das macht sie aber nicht weniger spannend.

Lesetagebuch: Einmal quer durch alle Welten

Erneut breche ich mit meinem üblichen Schema und präsentiere eine Rückschau des Ausgelesenen der letzten Monate. Ohnehin lege ich gerade eine kleine Lesepause ein, da ich auf den werktäglichen U-Bahn-Fahrten zur Zeit die ein oder andere TV-Serie verkonsumiere.

Von Entenhausen bis Nangijala

Entenhausen Edition: Bei der hervorragenden Barks-Fuchs-Edition mit allen Geschichten unserer aller Lieblingsente bin ich nun auf dem aktuellen Stand und nenne alle 42 Hefte mein eigen. Im April geht’s weiter. Kann ich nur empfehlen.

Der Zauberer der Smaragdenstadt: Wahrlich, den Zauberer von Oz kann man nur im russischen Original richtig genießen – wobei ich zu meiner Schande gestehen muss, dass ich das tatsächliche Original nie gelesen und auch den Filmklassiker wohl nie gesehen habe. Wie auch immer, das Teil hat Töchterlein und mir eine Menge Freude bereitet.

Die Brüder Löwenherz: Ich hatte an anderer Stelle ja schon mal erwähnt, dass ich das Werk der großartigen Astrid Lindgren bis dato nur recht oberflächlich kannte. Gemeinsam mit dem Nachwuchs wird diese Lücke schon seit einiger Zeit sukzessive gefüllt. Geradezu überwältigt war ich dabei von diesem Stück hervorragender Fantasy. Die Brüder Löwenherz ist die sehr berührende Geschichte zweier Brüder, die nach ihrem Tod in ein fantastisches Land gelangen, dessen Freiheit sie im Laufe der Handlung erkämpfen müssen. Spannend, dramatisch und ergreifend.

Superhelden rauf und runter

Venom: Den guten alten Spidey-Symbionten hatte ich zuletzt zwei mal am Wickel und zwar jeweils in seiner aktuellsten Inkarnation mit Flash Thompson als Wirt. Zum einen im Rahmen der Marvel-Hachette-Reihe, in der er als Geheimagent in der Weltgeschichte unterwegs ist – und dann in digitaler Form bei Comixology, wo ich mir mal seine Weltraumabenteuer als Space-Knight angeschaut habe. Grundsätzlich mag ich den Thompson-Venom am liebsten. Er hat den Symbionten zwar mit Abstand am besten im Griff – muss sich aber dennoch immer mal wieder mit ihm und seiner Wut auseinandersetzen. Der Wechsel zwischen Beherrschung und absolutem Ausrasten ist bei diesem Venom daher am extremsten – und interessantesten. Auch wenn er später als Mitglied der Guardians of the Galaxy etwas blass wirkt, sind seine Weltraumabenteuer auch durchaus ansehnlich.

Thor: Auch hier habe ich das ein oder andere von meinem Stapel abarbeiten können. Der Klassiker Ragnarök war im Rahmen der Hachette-Reihe dran – und dann hab ich mich endlich mal an die neue Thor gemacht. Bei beiden sind die Details der Handlung schon wieder etwas verblasst. Gut fand ich’s aber definitiv. Ebenso die Geschichten des ewigen Gegenspielers Loki, der als Agent von Asgard ja seine eigene Serie erhielt. Sehr erfrischend, ihn endlich auch mal bei Marvel als etwas differenzierteren Antihelden zu sehen, wie es der mythologischen Vorlage auch viel mehr entspricht.

Namor: Der olle Submariner gehört zu den allerersten Superhelden aus dem Hause Marvel. Immer wenn er bei meiner Lektüre mal am Rande auftauchte – zuletzt bei Avengers vs. X-Men – fand ich ihn ganz interessant. Daher fing ich mit seiner letzten eigenen Serie Namor – The First Mutant an, war dann aber nur mäßig angetan. Warum er jetzt überhaupt der “erste Mutant” sein soll (ich dachte immer, das ist Apocalypse) sei dahingestellt. Ja, die erste Geschichte mit den Wasser-Vampiren war ganz nett. Aber vom Hocker gerissen hat’s mich halt auch nicht.

Thanos: Ihr denkt bombastisch-gigantomanische Weltraumopern gibt’s nur bei Star Wars und Perry Rhodan? Weit gefehlt! Das kann Marvel auch hervorragend. Ehe es die Guardians of the Galaxy wieder etwas kleiner und familiärer angingen, stritten sie oft um nicht weniger als das Schicksal der Galaxis oder des gesamten Universums. So auch in dem Marvel-Hachette-Band Thanos: Tod und Leben. Das gute alte 616-Universum wird nämlich von einer Parallelwelt attackiert, in der der Tod besiegt wurde und nichts und niemand mehr stirbt. Klingt erst mal ganz gut – nicht umsonst nennt man das aber bald das Cancerverse. Entsprechend sind die Doppelgänger der Helden aus diesem Universum eher untot denn lebendig – allen voran eine ziemlich fiese Version des klassischen Captain Marvel. Da muss man sich schon mal mit Thanos verbünden.

Weitere Hachette-Sammelbände: Und auch sonst ging die ein oder andere Hachette-Ausgabe über meinen Lese-Nachttisch. Sie seien der Vollständigkeit halber stichpunktartig aufgeführt: die beiden Nick Fury Bände, Klassiker von Dr. Strange und den Fantastischen Vier, eine gewohnt absurde Deadpool-Nummer und der sehr schöne Daredevil-Band Schall und Wut.

Injustice: Dank eines Comixology-Sales habe ich dieses großartige Elseworld-Szenario, in dem Superman aus Gründen durchdreht und auf der Erde ein Regime unter seiner Führung errichtet, endlich mal weitergelesen. Jahr um Jahr versucht der Widerstand unter Batman, dem Kryptonier mit anderen Mitteln zu Leibe zu rücken. So wird es diesmal mit Magie und sogar mit der Hilfe der griechischen Götter versucht. Hilft natürlich alles nix. Auch wenn sich das Schema dadurch alljährlich etwas zu wiederholen neigt, macht mir die Sache ungebrochen Spaß. Einen so konsequenten Superman finde ich immer etwas spannender, als den “normalen”.

Star Wars kanonisch und legendär

Obi Wan & Anakin: Ist glaube ich keine Neuigkeit, dass ich die  Star-Wars-Comics recht begeistert lese. Und seit die Dinger (wieder) bei Marvel erscheinen, sind sie ja sogar alle kanonisch. So auch diese gar nicht mal so schlechte Episode aus dem gemeinsamen Wirken von Obi Wan und Anakin vor Episode II. Wir befinden uns also nicht in der Zeit der Klonkriege sondern zu einem Zeitpunkt, aus dem noch nicht so viel bekannt ist. Die Handlung selbst ist schnell erzählt: Die beiden Titelhelden stranden auf einem abgeschiedenen Planeten und werden in örtliche Konflikte hineingezogen. Viel interessanter ist aber die Beschreibung Anakins und seiner Beziehung zu Obi Wan und Palpatine – und deutlich besser gelungen, als in dem ein oder anderen Film.

Kanan – The Last Padawan: Zu meiner Schande muss ich gestehen, Rebels bis auf die Pilotfolge noch immer nicht gesehen zu haben. Aber immerhin habe ich schon mal die “Vorgeschichte” Kanan – The Last Padawan verkonsumiert. Kann ich nur empfehlen.

Star Wars Masters Series: Nicht mehr Kanon oder trotzdem noch immer sehr gut sind die etwas älteren Comics aus dem Hause Dark Horse. Was mir da noch fehlt, bringt Panini gerade dankenswerterweise in den Masters Series raus und wird von mir fleißig gesammelt. So zuletzt die Bände 15 und 16. Jango und Boba Fett – Blutsbande ist eine sehr schöne Geschichte über die beiden Kopfgeldjäger und ihr Verhältnis zu den Klonen. Und selbst Darth Maul – Todesurteil ist eine lesenswerte Episode über den wiederauferstandenen in Episode I etwas farblos geratenen Sith-Lord.

Neunte Kunst aus deutschen Landen

Die Zwerge Band 2: Die Zwergen-Romane von Markus Heitz habe ich nie gelesen, aber hin und wieder lobende Worte darüber vernommen. Drum bin ich bei der Comic-Adaption eingestiegen und habe Band 1 durchaus mit Freude gelesen. Auch der zweite Band macht Laune. Ja, es ist recht klassische tolkienesque Fantasy mit den üblichen Elfen, Orks, Zauberern und eben Zwergen. Das ganze liest sich aber spannend weg und ist gar nicht mal so schlecht gezeichnet.

Perry-Rhodan-Comic: Der vierte Band der neuen Cross-Cult-Reihe hat mich tatsächlich positiv überrascht und ist erstaunlich gelungen. Woran lag’s? Vor allem wohl daran, dass hier mal ein wenig auf das Origin des Titelhelden Bezug genommen wird – was mir in den drei ersten Bänden schmerzlich gefehlt hat. Das (zunächst indirekte) Auftauchen von ES macht den neuen Handlungsstrang ungleich interessanter als den Vorgänger. Richtig gut isses aber leider auch nicht. Dass es etwas problematisch ist, die unmittelbare Vorgeschichte aus dem klassischen Romanheft Nr. 700 nicht zu erwähnen, sei dabei nur am Rande gesagt. Rhodans erste Bitte an ES wäre sicher nicht die Versetzung der SOL in die Milchstraße sondern die Befreiung der Erde von der Aphilie gewesen. Egal: Der trotz einfachen Plots recht wirre und schludrige Erzählverlauf wiegt da schon etwas schwerer. Dennoch: Ich bin nach vier Heften erstmals gespannt und interessiert, wie es weiter geht.

Captain Berlin: Über diese deutschsprachige Superhelden-Parodie bin ich eher zufällig gestolpert, als ich Band sechs aus der Reihe in einem Comicladen liegen sah. Das Heft, in dem der Titelheld in den 80ern gegen sein DDR-Pendant antreten muss, gefiel, sodass ich sogleich die fehlenden Heftchen organisieren musste. Und auch die sind großartig, steckt in ihnen trotz aller Satire doch eine Menge Liebe zu den Vorlagen aus den Häusern Marvel und DC. Merkwürdigerdings ist gerade Band 2 komplett vergriffen, weswegen meine Sammlung hier noch eine schmerzliche Lücke aufweist.

Fantasy im Weltenraum

Saga: Kennt ihr Ben und Hollys kleines Königreich? Das ist eine sehr gute und lustige Zeichentrickserie für Kinder, in der Elfen und Feen trotz kleinerer Rivalitäten friedlich in einem kleinen Königreich auf einer Wiese zusammenleben. Saga ist so ähnlich. Nur dass die Feen und Elfen hier im Weltraum über etliche Welten verstreut leben, und seit Äonen in einem verheerenden Krieg miteinander liegen, der die halbe Galaxis verwüstet. Ach ja, und Saga ist nicht für Kinder. Im Ernst: Diese Comicreihe ist klasse. Nicht nur, weil sie eine sprechende Katze hat.

Lesetagebuch: Die Damen und Herren Marvel

In dieser Ausgabe meines Lesetagebuchs breche ich mit meinem üblichen Schema und plaudere ausschließlich über einige der Comic-Superheldinnen und Helden, die unter dem Namen Captain Marvel beziehungsweise Miss Marvel unterwegs sind. Von denen hatte ich nämlich gerade ein paar am Wickel. Aber lest selbst.

Marvel? DC? Ja watt denn nu?

Mir soll es hier um jene Marvels – ob Captain oder Miss – gehen, die beim gleichnamigen Verlag ihr gutes Werk verrichten. Der Vollständigkeit halber sei darauf hingewiesen, dass der “original” Captain Marvel natürlich der Knabe ist, der mittlerweile unter dem Namen Shazam bei DC-Comics rumschwirrt. Dieses verlagsübergreifende Namensrechtewirrwarr ist für sich eine ganz spannende Geschichte, die der geneigte Leser bei Wikipedia gern nachlesen mag. Ich selbst bin mit dem DC-Captain nur relativ oberflächlich vertraut, hab hier und da mal was von ihm gelesen – und kenne natürlich das Amalgam beider Captains. Und bin kürzlich rein zufällig darauf gestoßen, dass sich einst sogar der gute alte Uderzo an dieser Marvel-Sippe versucht hat. Aber das nur nebenbei.

Der Klassiker: Mar-Vell

Der erste Captain, den Marvel sich nach dem Zugriff auf die Namensrechte ausgedacht hat, kommt als ziemlich schlichtes Superman-Duplikat daher. Mar-Vell ist ein außerirdischer Kree-Soldat, der eigentlich das irdische Raumfahrtprogramm sabotieren soll, sich dann aber dafür entscheidet, auf der Erde Gutes zu tun. Ob Kree generell Superkräfte haben oder nur auf der Erde – oder ob nur Mar-Vell (aus Gründen) welche hat – hat sich mir dabei nie so ganz erschlossen. Mar-Vells Armbänder (die passenderweise auch noch Sonnenenergie sammeln) spielen da sicher eine Rolle sowie das “kosmische Bewusstsein”, das ihm von irgendwelchen Überwesen verliehen wurde. So weit, so kryptonisch. Dass er schließlich dann auch noch regelmäßig den Platz mit dem Jugendlichen Rick Jones tauscht (sich also de facto in ihn verwandelt und vice versa), lässt ihn dann wieder als ziemlich dreiste Shazam-Dublette erscheinen.

Und dennoch: Mir haben die Sachen, die ich mit ihm gelesen habe allesamt recht gut gefallen. Zumal er auch immer mehr zum kosmischen Helden wurde, der im All umherdüst, um dort Abenteuer zu erleben. In dieser Reihe wurde auch der kosmische Erzschurke Thanos aus der Taufe gehoben, der das Marvel-Universum nachhaltig bereichert hat. Die Serie war allerdings nie erfolgreich genug, sodass man den Captain schließlich sterben ließ. Endgültig. Ja, wirklich und endgültig (alle bisherigen Wiederauferstehungen waren nur von kurzer Dauer). Und gerade sein dramatisches Ableben machte Mar-Vell und seine Geschichte dann doch zu einer ziemlich besonderen Sache, starb er doch nicht im Kampf sondern sehr “realistisch” und eindringlich beschrieben an Krebs.

Söhne und andere Captains

Es folgte eine Zwischenphase, in der Monica Rambeau den Titel des Captains übernimmt und in der diverse Nachkommen von Mar-Vell etabliert werden, die ebenfalls kurz in die Fußstapfen des Vaters treten. Von all denen hab ich bislang aber nur sehr wenig gelesen. Genis-Vell (der Sohnemann) ist mir bislang nur in Avengers Forever kurz untergekommen.

Von der Miss zum Captain: Carol Danvers

Und dann war da noch Carol Danvers. Schon zu Lebzeiten Mar-Vells wurden der irdischen Pilotin durch einen recht hanebüchenen Unfall die Kräfte Captain Marvels übertragen, wodurch sie fürderhin sogar als genetische Halb-Kree galt. Wie damals üblich sollte sie künftig als weibliche Version des Helden durch die Gegend düsen, nannte sich folgerichtig Miss Marvel und tat ebendies.

Bis dato kannte ich von dieser Dame auch so gut wie gar nichts – außer, dass sie hin und wieder mal bei Anhäufungen mehrerer Avengers zugegen war. Als sie sich dann in Captain Marvel umbenannt hatte – und sie angesichts des nahenden Auftritts im MCU auch in den Comics immer bedeutender zu werden schien, habe ich kürzlich mal einen Comixology-Sale genutzt und mir ihre letzten Serien ab 2012 zugelegt.

Zeitreisen, Weltraumtripps und Alpha Flight

Es waren deren drei. Der erste Run lief von 2012 bis 2013, besteht aus 17 Heften, von denen blöderweise nur die ersten zwölf Hefte in Sammelbände zusammengefasst sind. Deswegen habe ich diesen Abschnitt nicht zu Ende gelesen – auch wenn er durchaus interessant ist. Zum einen beschließt Carol hier erstmals, sich in Captain Marvel umzubenennen, was durchaus nett thematisiert wird. Unter anderem hat sie sich dafür vor Monica Rambaeu (siehe oben) zu rechtfertigen. Kernhandlung ist eine Zeitreise, die sie unter anderem auch mit ihrem eigenen Origin konfrontiert.

In der nächsten Runde von 2014 bis 2015 zieht es Carol ins All, wo sie recht kurzweilige Abenteuer erlebt, die sie oft die Pfade der Guardians of the Galaxy kreuzen lassen. Hier tritt sie durchaus in die Fußstapfen des ollen Mar-Vell, der in seinen guten Storylines auch ein kosmischer Held war. Die 15 Hefte sind komplett auf drei Sammelbände aufgeteilt, die ich mir allesamt zu Gemüte geführt und für gut befunden habe.

Ihre Weltraum-Erfahrung hat wohl dazu geführt, dass sie in ihrer 2016 gestarteten Serie die orbitale Verteidigung der Erde unter der Bezeichnung Alpha Flight übernimmt. Moment mal … Alpha Flight? Waren das nicht die kanadischen Avengers? Jupp, ein paar der alten Helden aus diesem Team sind auch mit am Start, als Carol einen Angriff auf die Erde umboxen muss. Mehr als den ersten Sammelband, der noch unmittelbar vor dem Secret-Wars-Bruch spielt, habe ich hier noch nicht gelesen. Ohnehin folgen unmittelbar darauf die Ereignisse des zweiten Civil War.

Auch wenn sie an vielen Stellen als sehr klassischer Superheld (ihre genauen Kree-Kräfte habe ich nie so recht geschnallt – ist aber alles sehr Superman-mäßig) daher kommt, gefallen mir Carol und ihr drumherum (die obligatorischen Nicht-Super-Freunde, die Beziehung zu Rhodey und so weiter) sehr gut. Die draufgängerische Pilotin kommt oft sehr burschikos daher, haut gerne mal drauf, bevor sie nachfragt, hat aber – natürlich – das Herz am rechten Fleck. Und auch ihre Storys – ob im All oder auf Erden – machen bislang Laune.

Kamala Khan – die neue Miss Marvel

Und dann kam Kamala. Einer der großartigsten Neuzugänge der marvelschen Superheldenbevölkerung ist die junge Kamala Khan aus Jersey City. Tochter pakistanischer Einwanderer, absolutes Geek-Girl und größter lebender Carol-Danvers-Fan. Als sich dann auch noch herausstellt, dass sie Inhuman-Gene in sich trägt und (mehr oder weniger) spontan Superkräfte entwickelt, wird sie die neue Miss Marvel – und in bester Spidey-Tradition der jugendliche Beschützer der eigenen Nachbarschaft mit etlichen allzu menschlichen Problemen vor der Brust.

Diese Reihe ist eine absolute Kauf- und Leseempfehlung. Ich wüsste nicht, wann es Marvel zuletzt gelungen wäre, mit einer neuen Superheldin an den Start zu gehen, die eine so großartige Geschichte erzählt. Die Serie ist witzig, klug und spannend. Die Charaktere sind facettenreich und realistisch. Das ganze Konstrukt ist glaubhaft und fantastisch gleichermaßen.

Und wie geht’s jetzt weiter?

Bei Carol habe ich gerade Civil War 2 vor der Brust, scheue mich aber, da richtig einzusteigen. Das erste Heftchen dieses ersten Nach-Secret-Wars-Crossovers hat mich nur mäßig begeistert. Erneut stehen sich die Superhelden in zwei Fraktionen gegenüber. Diesmal heißt es jedoch Iron Man gegen Captain Marvel. Laut io9 musste Carol als positive Heldenfigur dabei aber ziemlich Federn lassen, weswegen Marvel jetzt wohl in einer neuen Reihe versucht, sie wieder sympathisch zu machen – damit auch alle in den kommenden MCU-Film gehen. Mal schauen, ob ich Civil War 2 einfach überspringe.

Und Kamala ist mittlerweile ein richtiger Avenger, ihre Serie verliert dabei aber nicht ihre Bodenhaftung. Die ersten Hefte aus dieser Zeit haben mir auch gut gefallen. Die unbedingte Leseempfehlung bleibt hier bestehen.

Lesetagebuch: Marvel-Damen und ein Hauch Prosa

Bei Comixology gab’s nämlich einen großen Marvel-Sale – und ich habe mir fest vorgenommen, endlich mal wieder etwas Prosa zu mir zu nehmen. Aber lest selbst.

Gerade ausgelesen

Avengers – Die Korvac-Saga: Dieses klassische Marvel-Großereignis gab’s kürzlich im Rahmen der Hachette-Sammelserie. Davon hatte ich noch nie vorher gehört. Das Crossover aus den Avengers und den (damaligen) Guardians of the Galaxy (aus der Zukunft) macht Laune – und dieser Korvac ist ein durchaus interessanter Bösewicht. Zwar will auch er nichts anderes, als das Universum beherrschen – hat dabei aber durchaus “gute” Absichten. Trotzdem können Captain America & Co. sowas natürlich nicht durchgehen lassen.

Neue Geschichten von Vater und Sohn Band 2: Schon letztes Jahr waren mein Nachwuchs und ich voller Freude darüber, dass die großartigen Vater-und-Sohn-Bildergeschichten von Erich Ohser aus den 30er Jahren eine moderne Fortsetzung erfahren haben. Den kürzlich erschienenen zweite Band dieser sehr gelungenen Neuauflage haben wir uns natürlich sofort zugelegt und durchgeschmökert. Wenn es jetzt jedes Jahr einen neuen Band geben sollte, wären wir hoch erfreut.

Thunderbolts: Was DC die Suicide Squad, ist Marvel das Thunderbolts-Team – Bösewichter, die mit zweifelhaften Mitteln Gutes tun. Die Zusammensetzung dieser Truppe wechselte über die Jahre. Zuletzt hatte General Ross (der rote Hulk) ein Team dieses Namens zusammengestellt, um ein paar Hinterlassenschaften aus der Zeit zu beseitigen, als er noch davon besessen war, den grünen (und manchmal auch grauen) Hulk zu besiegen. Diese Thunderbolts sind nicht direkt Schurken sondern vielmehr Antihelden, die sich schon immer mit radikaleren Methoden in der Grauzone bewegen: Punisher, Elektra, Venom, Deadpool und später kommt noch Ghostrider dazu. Und ein “echter” Schurke ist auch dabei: Der Leader. Letzterer wurde kürzlich so behandelt, dass er nicht mehr grün sondern rot ist, was ihm den großartigen Namen “Red Leader” beschert. Auch sonst macht die Miniserie viel Spaß – nicht nur wegen der interessanten Chemie innerhalb des Teams. Es rumst gewaltig.

Aktueller Lesestoff

Windjäger: Ich hoffe, ich komme in diese Steam-Fantasy-Geschichte von Jim Butcher wieder rein. Hab sie sträflicherweise monatelang auf dem Kindle verstauben lassen. Über Weihnachten wird das endlich wieder geändert. Sie ist nämlich sehr gut. Mit sprechenden Katzen!

Der Zauberer der Smaragdenstadt: Und auch diese russische Oz-Nacherzählung wird wieder aufgenommen. Schließlich interessiert sich der Nachwuchs auch dafür, wie es mit Elli in Goodwins Land weitergeht, nachdem sie mit ihrer Hütte die böse Hexe erschlagen hat.

Nick Fury: Der Agent (und Chef) von SHIELD hatte schon in klassischen Zeiten seine eigene Comic-Serie, in der er wohl hauptsächlich gegen böse Ostblock-Spione vorgehen musste. In der Hachette-Sammelreihe erscheinen diese Abenteuer gleich in zwei Bänden. Teil eins hab ich gerade am Wickel.

Entenhausen Edition: Bei dieser grandiosen Barks-Fuchs-Gesamtausgabe mit den (kürzeren) Geschichten um Donald Duck und seine Sippe bin ich nun fast auf Stand. Aktuell liegt glaube ich Band 41 in den Läden, mit den ersten 40 bin ich so gut wie durch. Viele der Geschichten kannte ich schon von früher aus der Micky Maus oder den Donald Duck Sonderheften – aber es macht immer Spaß, sie erneut zu lesen. Und es ist etliches dabei, das ich noch nicht kannte. Interessant übrigens, dass der gute Carl Barks viele Storys und Motive im Abstand von einigen Jahren einfach noch mal verarbeitet hat – und welche Änderungen er dann vorgenommen hat.

Ms. Marvel: Endlich, endlich folge ich dem Rat des formidablen Reumeier und lese die Ms. Marvel Serie, die seit 2014 die Geschichte der jungen muslimischen Superheldin Kamala Khan erzählt, die in Jersey City für Recht und Ordnung sorgt – und einen Großteil der Zeit damit beschäftigt ist, ihr eigenes Leben auf die Reihe zu kriegen. Und natürlich hatte der Reumeier Recht: Die Serie ist großartig und Pflichtlektüre nicht nur für eingefleischte Marvel-Comic-Fans.

Was als nächstes?

Star Wars Masters Series 15: In dieser Comic-Sammelserie bringt Panini weiterhin tapfer die mittlerweile nicht mehr kanonischen Star-Wars-Comics aus dem Dark Horse Verlag heraus. Zu meiner großen Freude, denn vieles aus dieser sehr hochwertigen Ära kenne ich noch nicht. So auch Jango und Boba Fett – Blutsbande. Ich bin gespannt.

Marvel Hachette: Auf meinem Lesestapel haben sich mittlerweile zwei weitere Bände der Marvel-Sammelserie eingefunden: Der Klassiker Thor – Ragnarök und das etwas neuere Daredevil – Schall und Wut. Ersteres ist ja zumindest namenstechnisch eine der Vorlagen für den kommenden Thor-Film.

Comixology Marvel-Sale: Tja, und dann haben die Halunken bei Comixology mal wieder ihre Spendierhosen an- und einen riesigen Marvel-Ausverkauf aufgezogen. Da musste ich natürlich zuschlagen. So gibt es demnächst: Venom: Space Knight, Namor: The First Mutant, The Mighty Thor, Loki: Agent of Asgard, alles von Captain Marvel von 2012 bis jetze sowie Obi-Wan & Anakin (ist ja mittlerweile auch Marvel).

Das Lange Utopia: Und schließlich wartet mit dem vierten und letzten Band der Lange-Erde-Serie von Terry Pratchett und Stephen Baxter noch ein wenig Prosa auf dem Kindle auf mich.

Lesetagebuch: Kurze Marvel-Pause

Aus Gründen lege ich die Bildergeschichtchen aber mal ein paar Wochen beiseite. Hier schnell noch ein Überblick über den Lesestoff bis dato. Die weiterhin ruhenden Prosawerke hab ich dabei mal aus der Liste genommen. Aber lest selbst.

Gerade ausgelesen

Axis: Von diesem Marvel-Großevent war ich ehrlich gesagt etwas enttäuscht. Zuvor hatte ich ja das großartige Avengers vs. X-Men verschlungen – weswegen meine Ansprüche vielleicht etwas hochgeschraubt waren. Kernidee von Axis ist jedenfalls, dass aus Gründen ein paar Superhelden zu Bösewichten umgepolt werden – und ein paar Superschurken zu Gutewichten. Hm … naja … Fand ich wie gesagt nur so mittel. Einzige Lichtblicke waren der böse Iron Man und der liebe Carnage. Alles andere war schlicht doof.

Hulk – Verbrannte Erde: Das war ganz lustig. In diesem Hulk-Sammelband aus der Marvel-Hachette-Reihe muss sich der noch relativ neue rote Hulk in den Reihen der Superhelden etablieren. Da er zuvor ganz schön randaliert hat, stehen ihm alle sehr skeptisch gegenüber. Dennoch setzt ihn Captain America für den ein oder anderen Auftrag ein – und er bewährt sich. Mehr oder weniger.

Secret Wars: Wie ihr alle wisst, gibt es das Marvel-Universum seit 2015 ja gar nicht mehr. Es krachte mit dem Ultimate-Universum zusammen und beide zerbröselten zu kosmischem Staub. Naja fast … Kurz zuvor haben die Doctores Strange und Doom nämlich göttliche Macht errungen, um unmittelbar nach der Katastrophe schnell ein neues Universum zu basteln. Heraus kam eine erneute Battleworld (gab es vor Jahrzehnten ja schon einmal so ähnlich), auf der Doom gottgleich herrscht.

Und natürlich ist es wieder Reeds Richards (sowohl die liebe 616-Version als auch die böse Ultimate-Version – aber das wisst ihr ja), der Doom die Stirn bietet, ihn bezwingt und schließlich das “richtige” Universum wieder herstellt.

Zu diesem Über-Crossover-Event habe ich drei Sammelbände gelesen: zunächst Last Days of the Marvel-Universe, in dem alle (?) damals laufenden Marvel-Serien zu Ende geführt wurden, dann Secret Wars selbst, in dem die Geschichte und das Ende von Dooms Battleworld erzählt wird, und schließlich Journal / Battleworld, in dem die diversen Tie-Ins zusammengefasst sind.

Die Last Days waren größtenteils klasse und haben mir gezeigt, welche Serien aus dieser Ära ich unbedingt zeitnah nachholen muss. Ms. Marvel liegt ja bereits auf dem Tablet bereit. Ein weiterer heißer Kandidat ist Loki (siehe unten).

Secret Wars selbst ist schon sehr gut. Die dargestellte Battleworld unter Dooms eiserner Herrschaft ist sehr interessant. Allein die Weltpolizei aus unzähligen Thors ist großartig. Dass letztlich alles auf den Urkonflikt zwischen Doom und Reeds hinausläuft, gefällt mir persönlich sogar recht gut. Und natürlich erschafft Reeds dann das “richtige” Universum neu, waren die Fantastic Four doch das erste Heldenteam des Marvel-Universums.

Eher schwach fand ich schließlich die Tie-Ins, die Episoden aus den verschiedenen Regionen der Battleworld zeigen. Da hatte ich mir deutlich mehr erhofft. So spannend diese Welt in Secret Wars geschildert wurde, so wenig wird diese Faszination hier wiedergegeben. Dennoch: Ein sehr gutes gelungenes Crossover-Event, das sein bombastisches Thema nachvollziehbar und spannend umgesetzt hat.

Aktueller Lesestoff

Die Korvac-Saga: Davon hatte ich bislang noch nie gehört. Dieser Avengers-Klassiker ist komplett an mir vorbeigegangen. Schön, dass er im Rahmen der Hachette-Sammlung nun auf meinem Nachttisch gelandet ist. Bin gespannt.

Was als nächstes?

Loki: Ich hatte ja schon hin und wieder erwähnt, dass mir Marvels Umsetzung der nordischen Mythologie streckenweise sehr gut gefällt. Lediglich die Darstellung Lokis als reinen Schurken war mir immer ein wenig zu plump. Das wurde meiner Meinung nach der vielschichtigen Vorlage nicht gerecht. Offenbar wurde dies in den neueren Inkarnationen des listenreichen Gottes korrigiert. Der Loki, der mir in den Last Days (siehe oben) präsentiert wurde, ist großartig. Kein eindimensionaler Fiesling und Lügenbold sondern ein schillernder Fabulierer und Trickser, der durchaus auch zu Gutem in der Lage ist. Die Serie werde ich mir alsbald mal zulegen müssen.

Lesetagebuch: Alter Zwist zwischen Avengers und X-Men und Visions neue Familie

Dabei hat mich der 2012er Marvel-Epos “Avengers vs. X-Men” enorm begeistert. Aber lest selbst.

Gerade ausgelesen

Entenhausen Edition: Schon vor einer Weile habe ich die Bände 19 und 20 der hervorragenden Barks-Fuchs-Komplettedition aus dem Hause Ehapa genossen. Darin solche Klassiker wie der Wettstreit zwischen Onkel Dagobert und dem Maharadscha von Zasterabad, die in ihrem Eifer, ihren Reichtum zu Beweisen, die Stadt mit immer gewaltigeren Emil-Erpel-Statuen vollpflastern. Herrlich! Aber es sind auch immer wieder Geschichten dabei, die ich noch nicht kannte. Sehr lohnende Sammlung also.

Hawkeye vs Deadpool: Auf die großartige Hawkeye-Miniserie folgte ein kleines Crossover mit Deadpool im gleichen Stil. In sehr kurzweiligen Episoden raufen sich die beiden zusammen, um gegen eine perfide Schurkerei der Black Cat anzugehen. Hat Spaß gemacht.

Invincible 2: Auch der zweite Sammelband dieses Superhelden-Epos aus dem Hause Image-Comics macht sehr viel Spaß. In einem deutlich an das DC-Universum angelehnten Szenario lernt Superheldenspross Invincible immer besser mit seinen Kräften umzugehen und springt schon mal für seinen Papa ein. Langsam stellt sich allerdings heraus, dass der ach so perfekte Herr Vater wohl doch nicht so lupenrein ist. Es wird also weiterhin mit den klassischen Klischees gespielt und gebrochen. Sehr spannend und unterhaltsam.

The Vision: Endlich war der erste Sammelband dieser neuen Serie um den Avengers-Androiden Vision bei Comixology im Angebot. Das Szenario fand ich von Anfang an reizvoll. Der Gute hat sich nämlich eine Familie nach seinem Abbild gebaut und ist mit ihr in einen spießigen Vorort gezogen, um dort weiter daran zu arbeiten, menschlich zu werden. So weit so Data-mäßig. Schon im ersten Volume dieser zu Recht bejubelten Reihe stellt sich aber heraus, dass das alles nicht so einfach ist. Ohne zu viel verraten zu wollen: Der Weg der Visions in Richtung normaler Familie ist mit Leichen gepflastert Ich warte gespannt auf den zweiten Sammelband.

Avengers versus X-Men: Das hättet ihr mir aber schon mal früher sagen können, wie großartig dieses Marvel-Crossover-Event von 2012 ist. Eigentlich gehen mir Superhelden-gegen-Superhelden-Szenarien ja mittlerweile ein wenig auf den Zeiger. Den ersten Civil War fand ich ja noch durchaus ganz nett. Die filmische Adaption wirkte schon etwas bemühter – und der aktuelle Aufguss in den Comics Civil War 2 hat mich bislang gar nicht überzeugt.

Bei AvX ist es aber anders. Allein deswegen, weil Mutanten und X-Men schon immer eine Sonderrolle hatten und im Marvel-Universum ein Gleichnis für unterdrückte Bevölkerungsteile sind. Die Unterdrückung und/oder Ausgrenzung der Mutanten und ihre Reaktion darauf war von Anfang an ein Kernthema aller X-Men-Storys. Und so wird der hier beschriebene Zwist sehr schlüssig hergeleitet. Alle Ereignisse mindestens ab M-Day (“No more Mutants”), Genosha und dem Schisma führen sehr nachvollziehbar zu dem Standpunkt, den Cyclops und seine X-Men einnehmen.

Und auch die Avengers haben mindestens seit dem Heldenfall einen Weg zurückgelegt, der ihre Position in diesem Disput sehr gut erklärt.
Und darum geht’s: Die verbliebenen X-Men unter Cyclops haben ihre Basis auf Utopia bezogen, einer kleinen Insel vor Kalifornien. Unter ihnen ist Hope Summers, ein Mädchen aus der Zukunft, das als Messias der Mutanten gilt und das Überleben der auf wenige Hundert Individuen reduzierten Art sichern soll. Als sich die Phoenix-Force erneut der Erde nähert, glaubt man auf Utopia, dass es Hopes Bestimmung sei, diese in sich aufzunehmen und die Mutantenheit mit dieser Macht zu retten. Der Rest der Welt fürchtet – nicht ganz zu Unrecht – die totale Vernichtung der Erde.

Und so wollen die Avengers Hope untersuchen und nötigenfalls von der Erde wegschaffen, denn sie scheint tatsächlich das Ziel der planetenvernichtenden Urgewalt zu sein. Der Konflikt ist also unvermeidlich – obwohl sich Hope sogar zunächst beiden Fraktionen entzieht, um einen eigenen dritten Weg zu wählen.

Es kommt ohnehin ganz anders, denn fünf andere X-Men nehmen im weiteren Verlauf die Phoenix-Kraft in sich auf – und nutzen diese schier unbegrenzte Macht, um die ganze Welt in ein Utopia zu verwandeln.

Was dann kommt erinnert in Teilen an das Szenario von Injustice, in dem Superman durchdreht und seine Macht einsetzt, um mal richtig für Ordnung auf der Welt zu sorgen. Kann aber nicht sein, da das Spiel und die darauf basierenden DC-Comics erst ein Jahr später erschienen sind. Egal.

Kernthema ist die Frage, ob man mit unbegrenzter Macht die Welt zu ihrem Glück zwingen darf – und ob unbegrenzte Macht am Ende nicht doch unbegrenzt korrumpiert. Und da selbst einige der Helden im Laufe der Handlung ob dieser Frage (ver-)zweifeln und mehrfach die Seiten wechseln, wird es dem Leser nicht ganz so leicht gemacht, sich für eine Seite zu entscheiden.

Gegen Ende wird es dann doch recht deutlich – denn natürlich übertreiben es die Phoenix Five damit, der Welt ihr Glück aufzuzwingen. Und natürlich müssen sie am Ende unter sehr hohen Verlusten niedergerungen werden.

Aber: Im Nachklapp bleibt doch ein kleines Fragezeichen, denn in der Folge gibt es durch das Wirken der Phoenix-Kraft auf einmal wieder Millionen Mutanten auf der Welt. Und so bleibt Cyclops – obwohl er seine Gräueltaten eingesteht – auch im Knast, wo er endet, trotzig. Und allein diese Charakterentwicklung vom langweiligen Augenschießer zum fanatischen Mutanten-Aktivisten, macht AvX zu einer großartigen Sache.

Sehr zu empfehlen im Übrigen auch die drei Begleitbände, in denen Parallelgeschichten erzählt und einige Szenen und Episoden vertieft werden. Darunter eine großartige Geschichte, in der der arme Captain Marvel (der erste) kurzzeitig wieder zum Leben erweckt wird – und die Nummer mit Sinister London, einer unterirdischen Viktorianischen Stadt voller Mister-Sinister-Klone. Pures Gold!

Aktueller Lesestoff

Windjäger: Ruht seit Wochen. Will grad nur Comics lesen. Vielleicht nächste Woche im Urlaub wieder. Hab aber auch noch so viele Comics.

Der Zauberer der Smaragdenstadt: Ruht ebenfalls. Töchterlein und mir sind beim abendlichen Vorlesen drei Ausrufezeichen dazwischengekommen. Ich möchte nicht darüber sprechen.

Axis: Einige Zeit nach AvX macht der Red Skull mal wieder Ärger. Er hat sich nämlich das Gehirn von Xavier und somit seine Fähigkeiten einverleibt – und sich dann auch noch als erneuter Onslaught reinkarniert. Bin gespannt, wie Avengers und X-Men (haben sich wieder lieb) das in den Griff kriegen wollen.

Was als nächstes?

Comics, Comics, Comics: Als nächstes werden wohl die fünf Ms. Marvel Sammelbände dran sein, die es kürzlich bei Comixology im Angebot gab. Spätestens nach AvX hätte ich auch mal Lust, ein wenig mehr über Namor zu erfahren, der ja immerhin einer der ältesten Marvel-Superhelden ist. Zuletzt hatte er 2015 seine eigene Serie. Mit Freuden hab  ich außerdem vernommen, dass es neue (?) Warhammer-40k-Comics gibt – und Dr. Aphra kriegt ihre eigene Star-Wars-Comic-Serie. Juhu!

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