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Die zehn besten Serien der 90er Jahre

In steter Regelmäßigkeit sammelt der gute Volker Daten für seinen wunderbaren Podcast, um dann als Selbstgesprächler im Zwiegespräch auf verlässlicher Grundlage die besten popkulturellen Erzeugnisse einer bestimmten Kategorie zu erörtern. Zuletzt rief er im November dazu auf, ihm die zehn besten und/oder liebsten TV-Serien der 90er Jahre zu nennen. Wie es die Tradition will, erfolgt meine Antwort in Form eines ausführlichen Listicles.

Ein halbes TV-Jahrzehnt

Mitte der 70er geboren, erstreckt sich meine TV-Kindheit und -Jugend über die beiden Folgejahrzehnte, somit liege ich in exakt der richtigen Zielgruppe für Volkers Umfrage. Will man meinen.

Tatsächlich habe ich in der zweiten Hälfte der 90er Jahre einige Lücken aufzuweisen, was schlicht mit dem Ende der Schulzeit zu tun hatte, als ich auf einmal keine festen nachmittäglichen Fernsehzeitfenster mehr erübrigen konnte.1 Viele Serien aus dieser Zeit habe ich daher erst Jahre später schauen können – etliche Klassiker kenne ich sogar gar nicht.2 Da ich Volkers Frage so auslege, dass nur die Serien in die Wertung kommen, die ich auch in den 90ern gesehen habe, tauchen einige meiner Lieblingsshows aus jener Zeit in meiner Liste nicht auf.

Nostalgie-Disclaimer

Ein paar Sätze möchte ich zuvor noch zum Thema Nostalgie loswerden. Ja, auch ich habe eine Retro-Ader und blicke ab und an wohlig und verklärend in meine Kindheit und Jugend zurück. Ich finde es allerdings sehr traurig, dass diese wohlige Retro-Nostalgie bei vielen oft schnell in eine toxische Früher-war-alles-besser-Nostalgie umschlägt. Gegen letztere möchte ich mich hiermit ausdrücklich verwahren und sie von mir weisen. Nichts war früher besser, außer, dass man selbst jünger war. Somit sind die Serien meiner Jugend um keinen Deut besser, als jene, die heute produziert und ausgestrahlt werden. Meist ist das Gegenteil der Fall. Einige davon sind zeitlos gut und funktionieren auch heute noch – andere aber sind sehr ihrer Zeit verhaftet und werden zu Recht heute so nicht mehr gemacht. Dies eingedenk kommen wir nun endlich zu meinen zehn liebsten und besten TV-Serien der 90er Jahre.

1. The Simpsons

Die gelbe Cartoon-Familie von Matt Groening ist für mich mit Abstand die bedeutendste und prägendste Serie dieses Jahrzehnts – womit ich in meiner Generation sicher nicht allein stehe. Während der Oberstufe konnten wir buchstäblich ganze Unterhaltungen ausschließlich in Simpsons-Zitaten führen.

Auch wenn die Serie seit 19893 unverdrossen läuft, hat ihre Bedeutung für mich nach und nach abgenommen, inzwischen gibt es deutlich mehr Folgen und Staffeln, die ich nie gesehen habe. Ich denke mal, ich habe ungefähr die ersten zwölf/dreizehn Staffeln verfolgt. Den Kinofilm fand ich noch sehr gelungen – aber der markiert so ungefähr den Endpunkt meiner persönlichen Simpsons-Ära.

Die Serie hat das ganze Themenspektrum vom Alltag über Popkultur bis hin zur Weltpolitik in unvergleichlicher Art und Weise behandelt: humorvoll, anarchisch, fortschrittlich, aber auch immer moralisch und oft sehr emotional. Prägender und relevanter ist das in den 90er Jahren keiner anderen gelungen.

So wenig, wie ich das Bedürfnis empfinde, die aktuellen Folgen zu schauen, drängt es mich, nochmals in die alten reinzugucken. Auch wenn viele Geschichten zeitlos sein mögen, dürfte das meiste sehr seiner Ära verhaftet sein.

2. Star Trek: The Next Generation

Das Jahr 1987 war für eingeschworene Raumschiff Enterprise “Altfans” eine mittelschwere Katastrophe – für einen fantastikbegeisterten Schuljungen wie mich hingegen eine Offenbarung. Gut, strenggenommen war es das Jahr 1990, denn erst dann erschien Raumschiff Enterprise – Das nächste Jahrhundert erstmals hierzulande im ZDF. Und während die alten Zöppe weiter jammerten, dass Kirk ja viel besser als Picard und überhaupt früher alles besser gewesen sei, hat unsereins allwöchentlich begeistert die Abenteuer des neuen Raumschiffs Enterprise verfolgt. Kommt einem irgendwie bekannt vor, oder?

Nun ja, für meine Generation war jedenfalls die D die Enterprise und Picard der Captain. Die Teppichboden-Brücke war unser Weltraumwohnzimmer, in dem wir bis 1994 Woche für Woche das All bereisen konnten. Viel mehr noch als bei TOS kann man den gesellschaftlichen Einfluss dieser Serie wohl kaum überschätzen. Tablets, Computersprachsteuerung, jederzeit verfügbare Mediendatenbanken – all dies hat TNG vorweggenommen oder sogar inspiriert. Und auch wenn es die alten Zöppe von heute nicht wahrhaben wollen – auch gesellschaftspolitische Visionen wurden behandelt: Vegetarismus, Genderfragen, Aufnahme von Flüchtlingen. Kam alles drin vor.

Rückblickend muss auch ich gestehen, dass bei TNG nicht alles perfekt war. Die Serie musste sich über ihre sieben Staffeln erst finden und entwickeln. Vieles wird man sich heute nicht mehr anschauen können – etliche Folgen sind und bleiben jedoch zeitlose Klassiker. Zudem gebührt TNG die Ehre, das Star-Trek-Universum belebt und weiterentwickelt zu haben. Und es wurde der Weg für die beste Trek-Serie aller Zeiten bereitet: Deep Space Nine.

Aber auch diese Epoche ist vorüber. Die Trek-Raumschiffe der fantastikbegeisterten Schulkinder heißen heute Discovery, Cerritos und Protostar – und das ist auch gut so.

3. Seinfeld

Dafür, dass ich die Show about nothing nie komplett gesehen habe, taucht sie recht hoch in meinem Ranking auf. Ich stehe allerdings dazu, da sie in der zweiten Hälfte der 90er ziemlich prägend für mich war. Unter Freunden und in der Familie waren Jerry, Elaine, George, Kramer, Newman & Co. regelmäßig Thema. Im Übrigen fand ich Jerry Stiller in der Rolle des Vaters von George Costanza immer besser, als in jener des Stiefvaters von Douglas Hefferman.4

Ob sich da mal ein kompletter Rewatch lohnen würde? Vermutlich eher nicht, da es doch eine recht klassische Sitcom war. Oder?

4. Animaniacs

Die Warnerbrothers und die Warnerschwester Dot haben recht erfolgreich den Looney-Tunes-Wahnsinn in die damals aktuelle Neuzeit geholt. Und in dieser Serie haben Pinky und Brain das Licht der Welt erblickt. Viel mehr ist eigentlich nicht zu sagen. Müsste heute auch noch ganz gut funktionieren.

5. Batman the Animated Series

Meinen Anmerkungen zu dieser Serie in der – ebenfalls von Volker initiierten – Auflistung der besten DC-Serien kann ich kaum etwas hinzufügen. Also zitiere ich mich einfach mal selbst:

“Diese Serie […] kann man gar nicht hoch genug einschätzen, hat sie doch der Legende des Dunklen Ritters etliche Figuren und Handlungselemente hinzugefügt. Mir hat sie damals vom Stil und von den Geschichten her sehr gut gefallen – und ich glaube, das meiste davon würde auch heute noch gut funktionieren.”

6. Liebling Kreuzberg

Unterschlagen wir mal nicht, dass wir in den 90ern auch einige deutsche Serien geguckt haben. Einige davon waren sogar richtig gut. Diese in Berlin angesiedelte Anwaltsserie mit Manfred Krug in der Titelrolle ist zu einem wesentlichen Teil ein Produkt der 80er Jahre – 1986 gestartet. Die letzten drei der insgesamt fünf Staffeln stammen allerdings aus den 90ern und thematisieren nebenbei sehr gekonnt Berlins Sonderrolle vor, in und nach der Wendezeit.

Allein als Zeitdokument und um den guten alten Manne Krug und sein Spiel zu erleben, kann man da sicher auch heute noch gut reingucken.

7. Babylon 5

Auch zu diesem Science-Fiction-Klassiker der 90er Jahre hatte ich mich bereits an anderer Stelle geäußert. Nämlich bei den zehn besten SF-Serien, die Volker letztes Jahr abgefragt hatte. Erneut zitiere ich mich selbst:

“Das Setting dieser Serie gefällt mir außerordentlich – vor allem die Darstellung der Raumfahrttechnologie der Menschen. Die Starfurys zählen bis heute zu meinen absoluten Lieblingsraumschiffen. Das Thema künstliche Gravitation durch Rotation wird oft und gern in Szene gesetzt. Ich mag das.

Dass auch hier die Aliens im Grunde allesamt Menschen mit leichten gesellschaftlichen Spleens sind, ist geschenkt. Auch der starke esoterische Anteil mit Psikräften etc. hat mich nie ernsthaft gestört. Dafür sind das Psi-Corps und die epische Gut-gegen-Böse-Metahandlung mit den Schatten und den Vorlonen einfach zu cool.”

Meinen immer wieder angekündigten Rewatch habe ich noch immer nicht in Angriff genommen. Aber irgendwann wird er kommen.

8. Adelheid und ihre Mörder

Auch diese – diesmal in Hamburg angesiedelte – komödiantische Krimiserie aus deutschen Landen habe ich immer gern geschaut. Die großartige Evelin Hamann löste als Sekretärin der “Mord Zwo” über 60 Folgen lang die Fälle ihres etwas schusseligen Chefs. Das Schema der Handlung mochte sich oft wiederholen, die Figuren waren jedoch alle witzig und gelungen – und mein Hamburg wurde immer schön in Szene gesetzt.

9. Parker Lewis

Jetzt wird es womöglich etwas abseitiger. Der “Coole von der Schule”, wie er im deutschen Untertitel hieß, hat in seinen beiden ersten Staffeln herrlich albern und selbstironisch das Thema Highschool-Komödie neu interpretiert. In der letzten Staffel drei verkommt die Serie jedoch zu einem Abklatsch dessen, was man selbst zuvor persifliert hatte.

Auf unserem Schulhof war Parker Lewis ein, zwei Jahre lang intensives Thema, viele Sprüche sind in unseren Sprachgebrauch übergegangen. Nach der schwachen dritten Staffel war der Hype aber auch schnell wieder vorbei.

Uhrenvergleich!

10. Beavis & Butthead

Kaum etwas repräsentiert die 90er Jahre wohl besser, als diese beiden Knalltüten. Als Pausenclowns von MTV sind sie der Inbegriff dieses Fernsehjahrzehnts. Die dämliche Lache und die bescheuerten Sprüche der beiden nachzumachen durfte auf dem Schulhof bei keiner Unterhaltung fehlen.

“I am the Great Cornholio! I need TP for my bunghole!”

Nee, das geht heute nicht mehr. Aber damals fanden wir’s großartig.

Honorable Mention

Wie gesagt: einige der besten Serien aus jenem Jahrzehnt habe ich erst viel später geguckt, völlig unerwähnt lassen möchte ich sie dennoch nicht. In willkürlicher Reihenfolge sei also zudem erinnert an: Star Trek: Deep Space Nine (1993 bis 1999) | The Sopranos (1999 bis 2007) | Twin Peaks (1990 bis 1991 und 2017) | Futurama (seit 1999) | Cowboy Bebop (1998 bis 2000) | South Park (seit 1997)

  1. Ja, natürlich hatte ich einen Videorecorder – und ich war auch recht versiert darin, ihn mittels ShowView zu programmieren. Trotzdem war schlicht nicht mehr soviel Zeit zum Glotzen.[]
  2. Friends zum Beispiel[]
  3. ja, davor gab es 1987 die die Tracey-Ullman-Clips und hierzulande ging es erst 1991 los[]
  4. Ja, da isser auch gut, ich geb’s ja zu.[]

Auf ins Jahr 2024!

Und wieder haben wir eine Runde um unser Zentralgestirn absolviert, nutzen wir es traditionsgemäß für je einen kurzen Blick zurück und voraus. Für mich bedeutet dies vor allem einen Blick auf mein eskapistisches Schaffen und Konsumieren.

Schmökern und Schreiben

Was war: Man kann bekanntlich nie genug lesen.1 Ein bisschen was habe ich dennoch wegschmökern können: Comics, Mangas, Romane, Sachbücher und Raketenhefte – was man halt so in die Finger kriegt.

In jeder dieser Kategorien möchte ich je ein Beispiel lobend hervorheben, auch wenn die Wahl hier nicht immer leicht fällt. Neben etlichen Werken aus Entenhausen, ein wenig Asterix, Spirou und Lucky Luke ragt unter den Comics eindeutig Der kleine Perry hervor, dem ich drüben im fantastischen Fanzine World of Cosmos eine Lobhudelei gewidmet habe. Mein Lieblingsmanga ist seit gut einem Jahr One Piece, wovon ich einen Schuber nach dem anderen verschlinge. Romanhighlight ist definitiv Die Insel der 1000 Leuchttürme von Walter Moers.2 Top-Sachbuch ist Foellig nerdiges Wissen von Jens Foell.3 Und die besten Perry-Rhodan-Hefte des Jahres 2023 sind die Nummern 3208 bis 3210 von Michael Marcus Thurner, auch bekannt als die Terrania-Trilogie.

Was wird: So soll es im Grunde nahtlos weitergehen. Auch im anlaufenden Jahr wollen Raketenheftchen, Piratenmangas und Entenhausen-Editionen gelesen werden. Wie immer nehme ich mir vor, ein paar mehr oder weniger klassische Science-Fiction-Romane zu lesen. Zum Beispiel wollte ich schon immer mal einen Blick in die Bobbyverse-Sachen werfen. Zu meiner großen Freude legt Meister Moers offenbar gleich ein weiteres Zamonien-Werk nach: “Das Einhörnchen, das Rückwärts leben wollte”. Klingt spannend.

Was war: Geschrieben wurde 2023 auch ein wenig. Vor allem aber wurde veröffentlicht. Hatte ich es erwähnt? Mein erstes richtiges Buch! Unter dem Pseudonym Finn Mühlenkamp hat mein Kinderbuch Mette vom Mond das Licht der Welt erblickt. Solltet ihr es noch nicht käuflich erworben haben, bitte ich nun dringend darum.

Jetzt bestellen: “Mette vom Mond” von Finn Mühlenkamp

Damit nicht genug, habe ich an der Klaus-Frick-Geburtstags-Anthologie Das wüsste ich aber! einen bescheidenen4 Anteil.5 Und schließlich habe ich einigermaßen stetig an meiner Perry-Rhodan-Fanfiction Old Man Rhodan weitergeschrieben. Die bisherigen Kapitel erschienen nach und nach im fantastischen Fanzine World of Cosmos. Falls ihr also mal nachlesen wollt, wie es dem ollen Weltraumhelden nach Ablauf der 20.000-Jahresfrist ergehen könnte:

Was wird: Wie es an dieser Stelle weitergehen soll, ist noch recht offen. Schreibideen hätte ich en masse – allein es fehlt am zuverlässigen Zeitmanagement dafür. Selbstredend plane ich, Old Man Rhodan alsbald zu einem Abschluss zu bringen. Für einen anderen bislang unveröffentlichten Romantext hege die Hoffnung, dass es eventuell zu einer Veröffentlichung im Rahmen der Perry Rhodan Fanedition kommen könnte. Als größeres Schreibprojekt könnte ich mir vorstellen, mich dieses Jahr wieder intensiver mit meinem Raketenmärchen-Universum zu befassen. Da sprießen gerade einige Ideen, die der Umsetzung harren.

Was war: 28 Blogposts im letzten Jahr sind jetzt eher mau – zumal sich ein Großteil davon um ein gewisses Kinderbuch dreht. Der Rest sind überwiegend Listicles und der – kläglich gescheiterte – Versuch, eine wöchentliche Tagebuchblogrubrik zu etablieren. Da bleibt der gute Robert auf seinem Blog “Verwaltet” mein unerreichtes Vorbild.

Was wird: Ich weiß noch nicht. Auf jeden Fall will ich auf meinem Blog wieder etwas mehr pfostieren. Auch um das dramatische Ende des Microbloggingwesens auszugleichen.

Lauschen und Labern

Was war: Durchgehend regelmäßig gelauscht wurde wie immer den Sternengeschichten, dem Gedankenspiele-Podcast und Feelings von Kurt Krömer.6 Es bleibt aber auch in diesem Jahr dabei, dass ich mehr Stunden in den Äther hineinspreche als aus ihm heraushöre.

Was wird: Wenn ihr mir jetzt nicht den Hammer-Podcast empfehlt, wird sich an meinem Hörverhalten 2024 nicht groß was ändern.

Was war: Im letzten Jahr habe ich an sage und schreibe sieben Podcast-Episoden mitgewirkt, als da wären:

Was wird: Tja, mal schauen, wer mich so einlädt. Ansonsten sollte es mindestens wieder zwei, drei, vier, Eskapedia-Episoden dieses Jahr geben.

Film und Fernsehen

Was war: Um der Frage des Selbstgesprächlers nach den liebsten Filmen und Serien des Jahres nicht vorzugreifen, fasse ich mich kurz. Mein Lieblingsfilm 2023 ist Oppenheimer, meine Lieblingsserie The Last of Us.7

Was wird: Ich lass mich überraschen.

Dies und Das

Was war: Auch 2023 waren wir wieder in der Weltgeschichte unterwegs, unter anderem hat mir Leipzig besonders gut gefallen. Außerdem hatte ich die Bürde und Ehre, die 118. Ausgabe unseres fantastischen Fanzines World of Cosmos als alleiniger Aushilfsredax zu betreuen. Und schließlich hat das vergangene Jahr das endgültige Ende unserer einstigen Lieblings-Social-Media-Plattform Twitter gesehen. Dadurch hat Mastodon eine Renaissance erfahren und BlueSky hat sich als Ersatz angeboten. Das lang erwartete Threads ist bislang eine herbe Enttäuschung.

Was wird: Unterwegs sein wollen wir 2024 selbstredend auch. Die Pläne sind noch nicht festgezurrt, aber es könnte eventuell wieder über den großen Teich gehen. Und dann sollte ich mich endlich wieder einmal im Perry-Rhodan-Fandom blicken lassen. Die Perry-Rhodan-Tage in Braunschweig wären dafür ein heißer Kandidat. In Sachen Social-Media-Zukunft ist meine Zuversicht etwas gedämpfter. Bislang sehe ich keinen adäquaten Ersatz für Twitter-als-es-noch-gut-war, der einen nutzbaren Nachrichtenticker, eine heimelige Special-Interest-Plauderecke und einen bescheidenen Reichweitenbooster für das eigene kreative Zeugs miteinander vereint. Aber vielleicht ist die Zeit für so etwas einfach vorbei und wir sollten uns auf unsere Blogs, Podcasts und angeschlossene Discordserver zurückziehen. Oder sollte ich es mal mit einem Newsletter versuchen?

Aber vermutlich kommt ohnehin wieder alles ganz anders. Auf das unentdeckte Land!8

  1. Grüße an Chris vom Weltendieb gehen raus![]
  2. Dazu müssen wir noch eine Eskapedia-Sendung aufnehmen, Robert![]
  3. auch aber nicht nur wegen der großartigen Illustrationen des wunderbaren Sina Loriani[]
  4. Es ist eine ziemlich wirre Story, die im Grunde nur von popkulturellen Anspielungen zusammengehalten wird. Zum Glück sind die anderen vertretenen Geschichten wesentlich besser.[]
  5. mit “und andere” bin ich gemeint[]
  6. Wobei ich da immer die Folgen auslasse, bei denen ich den Talkgast nicht kenne.[]
  7. dicht gefolgt von One Piece, Succession, und Rick and Morty[]
  8. Die Zukunft![]

Lesetagebuch: Asterix – Die Weiße Iris

Die ganz kurze Antwort lautet: fast. Nur wenig ausführlicher habe ich mich drüben bei zusammengebaut.com geäußert. Robert und ich1 fassen dort in ein paar munteren Absätzen unsere Eindrücke zusammen. Wenn ich mich einmal kurz selbst ausschnittweise zitieren darf:

“Wenn alle Jubeljahre ein neuer Asterix-Band erscheint, grübelt man nur kurz, ob sich Erwerb und Lektüre überhaupt noch lohnen. Doch dann lautet die Antwort stets: Latürnich! Zum einen gerade weil meist zwei Jahre zwischen den Alben liegen, sodass die Gefahr der Übersättigung gering bleibt, zum anderen befindet sich die Serie seit der Staffelübergabe von Uderzo in guten Händen. Diese Phase, die mit „Asterix bei den Pikten“ begann, brachte schon einige gute Hefte hervor.”

Den kompletten Artikel findet ihr hier:

Asterix Band Nummer 40: Die Weiße Iris im Doppel-Review

Podcast: Ist die weiße Iris zu empfehlen?

Wesentlich ausführlicher behandeln Robert und ich das Heftchen auf der Tonspur – und zwar in der aktuellen Episode unseres Empfehlungs-Podcasts:

Eskapedia Episode 19 – Asterix: Die weiße Iris

Langer Rede: Solltet ihr ihn noch nicht gelesen haben,2 macht es wie Obelix und schmökert rein.


(c) by Robert3

  1. eine weitere Person, die nicht genannt werden möchte, ist leider noch nicht dazu gekommen, die 48 Seiten durchzublättern[]
  2. so wie jene besagte Person, die nicht genannt werden möchte[]
  3. ganz vergessen, dass man Bilder ja auch einfach von anderen Seiten einbetten kann, ohne seinen eigenen Webspace “belasten” zu müssen[]

Die Woche: Das Ringen um Worte

Diese Woche bot Gelegenheit, einen Podcast aufzunehmen, einem Filmtipp nachzukommen und hier und da einen Pixel zu setzen.

Der Terranische Kongress

Ich hatte es angekündigt und versprochen: Bei der nächsten Episode des Perry-Rhodan-Podcasts Der Terranische Kongress aus dem Hause Weltendieb würde ich wieder zu Gast sein. In dieser Woche war die Aufnahme und ich konnte mein Hadern mit der aktuellen Erstauflage im Allgemeinen und mit dem Doppelband 3228 und 3229 im Speziellen in Worte fassen. Zumindest habe ich es versucht.

Ich muss gestehen, dass ich zunächst ein wenig um die richtigen Worte gerungen habe, vor allem, da ich den Autor der besagten Hefte Michael Marcus Thurner und sein sonstiges Werk sehr schätze. Ich hoffe, ich habe meine Gedanken letztendlich verständlich machen können – aber ihr kennt ja meine oftmals ausschweifende Art, die in den meisten Fällen dann doch irgendwie zum Punkt kommt. Bilde ich mir zumindest ein.

Achtet also in den nächsten Tagen in euren Podcatchern auf die 17. Folge des Terranischen Kongresses. Chris und Hydorgol haben meinen Wortschwall wie gewohnt in gekonnter Manier eingehegt, sodass ihr euch auf eine schöne Folge freuen könnt.

Anderthalb Filmtipps

Bei Reddit1 stieß ich kürzlich auf einen Filmtipp. The Man from Earth aus dem Jahr 2007 wurde dort als “perfekter Film, den kaum jemand kennt” angepriesen. Vermutlich stimmt weder das eine noch das andere, ich zumindest kannte ihn noch nicht und fand die Beschreibung auf den ersten Blick ganz reizvoll.

Es ist im Grunde ein Kammerspiel. Der Dozent2 John Oldman hat nach zehn Jahren aus heiterem Himmel seinen Job gekündigt und ist gerade dabei fortzuziehen, als ihn seine Kollegen mit einer spontanen Abschiedsparty überraschen. Bald offenbart ihnen Oldman – und das ist jetzt kein Spoiler, da es die Grundlage des Films ist –, dass er in Wahrheit über 14.000 Jahre alt ist und alle zehn Jahre weiterziehen muss, bevor die Leute merken, dass er nicht altert. Also im Grunde Highlander ohne Schwerter.

Der Film schildert lediglich die daraufhin entspannende Diskussion, was allerdings sehr sehenswert ist. Perfekt würde ich den Film nicht nennen, da er leider an ein, zwei Stellen das arg ermüdende Früher-war-alles-besser-Narrativ bedient. Sehr gelungen ist er aber dennoch.

Für den zweiten Teil, den es davon gibt, gilt dies hingegen nicht. Ich zumindest habe den nach 20 Minuten abgebrochen, da obiges Narrativ hier noch viel stärker zum Tragen zu kommen scheint. Den Plot habe ich dann bei Wiki nachgeschlagen, was mich auch nicht dazu animiert hat, weiterzugucken.

Erneuter Pixelkrieg

Wo wir grad bei Reddit sind. Seit gestern läuft dort wieder r/place, das lustige weltweite Spielchen, bei dem jeder Mensch auf Erden alle paar Minuten ein farbiges Pixel auf einer großen Fläche setzen darf. Das Ziel soll ein “demokratisches Kunstwerk” sein – natürlich ist es längst Tradition, dass sich diverse Gruppierungen zu konzertierten Aktionen verabreden. Als passiver Beobachter, der höchstens hin und wieder mal ein blaues Pixel in die untere Ecke setzt, bin ich da immer ganz gern dabei.

Diesmal besonders interessant: Ähnlich wie bei Twitter sind die Nutzenden gerade etwas erbost über das Agieren der Plattformbesitzer. Unter anderem wurden kürzlich die sehr beliebten Third-Party-Clients für Reddit de facto abgeschafft. Dieser Unmut findet sich auf r/place an vielen Stellen wieder.

  1. ihr wisst schon, diese themenforenartige Social-Media-Plattform[]
  2. College? Universität? Spielt eigentlich keine Rolle[]

Die Woche: Wie schnell doch so ein halbes Jahr vergeht!

Nun ist das Jahr 2023 auch schon wieder halb rum. Aber keine Sorge, ich hole hiermit nicht zum großen Halbjahresrückblick aus. Meine Tagebuchblog-Rubrik soll mit ihrer Wiederbelebung ihrem Titel wieder etwas gerechter werden. Ich gelobe, den Berichtszeitraum fürderhin einzuhalten. Weitestgehend.

Eskapedia 18

Um die soeben aufgestellte Regel gleich zu biegen, muss ich in dieser Angelegenheit ein wenig in die vorangegangene Woche lugen. Denn Ende Juni ging unsere lang erwartete Podcast-Sondersendung in den Aether, in der wir ein für alle mal geklärt haben, ob Star Trek: Picard nun eine gute oder schlechte Serie war. Als weitere Besonderheit hatten wir als Stargast den guten Andres von zusammengebaut.com dabei. Und wir haben uns erstmals an live on tape versucht. Lauschet!

Eskapedia Episode 18 – Star Trek: Picard

World of Cosmos 116

Exakt in dieser Woche erschien die neueste Ausgabe unseres fantastischen Fanzines World of Cosmos. Für Sommerurlaubslektüre ist also ab sofort ausreichend gesorgt. Darunter auch ein paar Science-Fiction- und Perry-Rhodan-Stories aus meiner Feder. Ich bitte um wohlwollende Beachtung.

World of Cosmos Nr. 116

Keine Threads für Europäer

Ein ganz klein wenig enttäuscht war ich, dass es den lang angekündigten Twitter-Konkurrenten aus dem Hause Meta vorerst nicht in der EU geben wird. Threads von Instagram ist am Donnerstag in den USA und einigen anderen Ländern gestartet – nur eben nicht in der wohlbehüteten Europäischen Union.1

Da mein einstiges Lieblings-Soziales-Medium nun endgültig von Space Karen physisch zerstört wird, BlueSky und post.news zwar hübsche aber menschenleere Nachbauten sind und Mastodon mit seiner Fragmentierung und der mäßigen mobilen Nutzbarkeit auch kein hundertprozentiger Ersatz ist, war ich auf Threads wenigstens ein bisschen neugierig.

Ob die Neugierde allerdings reicht, dass ich mir das per APK-Datei raufschaffe, muss ich mir noch überlegen. Soll ja ersten Berichten zufolge ohnehin alles noch recht rudimentär dort sein. Vielleicht warte ich ein, zwei Wochen ab, oder so.

Perry Rhodan Lektüre

Bei der Perry-Rhodan-Erstauflage bin ich wieder aktuell dabei und habe gerade Band 3229 am Wickel.2 Auch wenn ich die Milchstraßenhandlung deutlich besser finde, als die Abenteuer in Gruelfin,3 und MMT aktuell zu meinen Lieblingsautoren zählt, hat mich der Vorgängerband – gleichzeitig die erste Hälfte eines Doppelbandes – nur mäßig begeistert.

Obwohl die PR-Autor:innen das inzwischen deutlich besser hinbekommen als ehedem, scheitert Die Nacht der Anuupi wieder einmal an der Darstellung von Gesellschaft, Öffentlichkeit und administrativen Vorgängen. Ja, es handelt sich um eine Abenteuerserie und nicht um einen Politthriller – aber dass die personellen Strukturen, die Entscheidungsträger umgeben und aus denen die Regierungs- und Verwaltungsapparate bestehen, komplett ausgeblendet werden, nimmt der Handlung ein bisschen zu viel Glaubwürdigkeit.

So wird der Eindruck erweckt, dass der Staatschef des kompletten Sternenreichs allein und höchstpersönlich mit der Organisation eines Straßenfestes, eines Staatsbesuchs und des Krisenstabs zur Terrorabwehr befasst ist. Ach ja, Flottenchefin und Geheimdienstchefin – gleichzeitig aktive Feldagentin – dürfen immerhin mitmachen.

Referenten? Staatssekretäre? Berater? Fachbeamte? Lokale Verantwortliche? Expertengremien? Planungsstäbe? Alles Fehlanzeige. Da muss ein herbeigeflogener Raumschiffkapitän auf die Idee kommen, dass man mal eine SOKO gründet.4 Dass ein derart komplexes Staatswesen eine etwas besser organisierte Terror- und Gefahrenabwehr und vorgefertigte Pläne für solche Vorgänge haben müsste, lasse ich mal außen vor.

Die Darstellung des mehrtausendjährigen Homer G. Adams finde ich ganz okay, auch wenn ich mich erneut über den Satz aufregen muss, dass er etwas noch nie in seinem Leben gesehen hätte – in diesem Fall die Lichtshow der Titelgebenden Anuupi. Doch! Hat er mit Sicherheit! Es sollte eine Grundregel des PR-Lektorats sein, derartige Formulierungen im Zusammenhang mit den unsterblichen Hauptfiguren rauszustreichen. Die ihm angedichtete 20.-Jahrhundert-Nostalgie geht mir zum Glück nur ein bisschen auf die Nerven – zumal sie mit seinem aus seiner Sicht uralten und aus unserer Sicht futuristischen Liebhaberfahrzeug etwas gebrochen wird. Das war mit die beste Idee im gesamten Roman.

Soweit für heute. Der gute Chris vom Weltendieb-Podcast hat mir das Versprechen abgerungen, bei der nächsten DTK-Folge dabei zu sein. Da kann ich mein Gemecker gern noch etwas ausführen, wie es meine Art ist. Wir hören uns!

  1. für die TikTok offenbar kein Problem zu sein scheint[]
  2. stecke hier aber noch ganz am Anfang[]
  3. ich habe berichtet[]
  4. Die dann genialerweise aus seiner Raumschiffbesatzung besteht. Da werden sich die Behörden in Terrania aber freuen.[]

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