Lesetagebuch: Perry Rhodan 3016 – In den Augen des Riesen

Zum zuvor besprochenen Heft: Perry Rhodan 3005 – Wiege der Menschheit

Satte 40 Hefte hänge ich damit hinter der Erstauflage her, die unerbittlich Woche für Woche voranschreitet. Dank des just ausgelesenen Romans erhält dennoch der Gedanke Nahrung, die Aufholjagd zum aktuellen Heft nicht aufzugeben.

Was bisher geschah

Um keine Lücke in der Dokumentation aufkommen zu lassen, fasse ich im folgenden kurz meine Leseerfahrungen nach Heft 3005 zusammen. Auch wenn es in dieser Phase zu deutlichen Verzögerungen und ersten Lücken meinerseits kam, fing der aktuelle Zyklus hier an, mir immer besser zu gefallen. Daher erst einmal eine

WARNUNG VOR DEM SPOILER

Behutsame Fahrtaufnahme

Wir erinnern uns: Trotz generell wohlmeinender Grundstimmung gefiel mir das schleppende Voranschreiten der Meta-Handlung in den ersten Heften ganz und gar nicht. Zu offensichtlich konstruiert erschienen mir die Handlungsschleifen, die Woche für Woche gedreht wurden, um zu erklären, warum Rhodan nicht einfach ins Sol-System fliegt, um nach der vermeintlich verschwundenen Erde zu sehen – oder ins Ephelegon-System, wo sein ältester Freund Reginald Bull auf ihn wartet. Andreas Brandhorst wusste mich mit seinem Band 3005 dann aber sehr zu begeistern. Das Jahrtausende an Handlungszeit überspannende kosmische Rätsel mit einer angenehmen Prise Altleser-Fanservice – damit hatten sie mich wieder. Das sind meine guten alten Raketenheftchen, wie ich sie lesen will.

Bei den Posbis

Nach einem wenig nennenswerten Füllroman schwenkte die Handlung zum Arkoniden Atlan um, der drei Hefte lang versuchte, Kontakt zu den Posbis im intergalaktischen Leerraum aufzunehmen und das Raumschiff RAS TSCHUBAI reparieren zu lassen. Nun hat mir die Cyborg-Zivilisation der Posbis schon immer sehr gut gefallen. Das Alien-Volk begleitet die Serie fast seit ihren ersten Tagen. Die Hefte 3007, 3008 und 3009 haben mich darüber hinaus mit sehr interessanten Charakteren und spannenden SF-Ideen begeistert. Dennoch folgte direkt danach mein erster Lesesprung in diesem Zyklus, da ich bereits hier begann, ins Hintertreffen zu geraten.

Endlich erste Antworten

Das erste Treffen zwischen Rhodan und Bull, das dem Leser so lange vorenthalten wurde, wurde mir für Band 3013 versprochen. Also hopste ich zu diesem Band, der endlich ein paar erste Fakten lieferte, was in dem 500-Jahres-Loch so passiert ist. Das meiste war erwartbar und enthielt noch nicht die ganz großen Antworten – aber man war schon mal einen entscheidenden Schritt weiter. Ein weiterer kleiner Hopser zu Heft 3015 bescherte mir eine gelungene Schilderung des tatsächlichen Verschwindens der Erde.

Haluter-Action

Kommen wir somit zur Nummer 3016, die ich aus Gründen mittendrin ein paar Wochen lang ungelesen auf dem Kindle liegenlassen musste. Als meine Freizeit unlängst wieder etwas luftiger wurde, habe ich den Band aber in kürzester Zeit ausgeschmökert. Wir befinden uns erneut auf Rudyn, der aktuellen Hauptwelt der Liga Freier Galaktiker und Regierungssitz von Reginald Bull. Perry Rhodan wird der Öffentlichkeit vorgestellt und vermittelt der im Exil lebenden Menschheit erstmals seit 500 Jahren die Hoffnung, dass sich doch alles zum Guten wenden möge – und man sogar die legendäre Erde wiederfinden könnte. Dieser Vorgang wird jedoch eher am Rande geschildert. Zentral sind die beiden folgenden Handlungsstränge: Zum einen das Wiedersehen von Rhodan und Icho Tolot. Der Haluter lebt in einer geheimnisvollen Festung im Orbit um Rudyn, die Perry im Laufe des Romans besucht, wobei sie dem Leser vorgestellt wird. Zum anderen begleitet man mit Thosen Musay einen sehr interessanten neuen Nebencharakter. Er ist ein kleiner terranischer Infomed (eine Art Detektiv), dessen Handlungsstrang zunächst sehr anschaulich das Alltagsleben auf Rudyn schildert – dann aber auf sehr spannende Weise mit den Ereignissen um Perry und Tolot zusammenläuft. In der actionreichen Schlusssequenz stellt sich Thosen als Schläferagent heraus, der es offenbar auf einen der jungen Haluter abgesehen hat, die Tolot in seiner Festung ausbildet. Die hochintelligenten gigantischen vierarmigen Aliens – ebenfalls alte Bekannte aus der Frühzeit der Serie –, werden dabei wunderbar in Szene gesetzt. Der Roman ist rundum gelungen, hat interessante Charaktere, schildert ein angenehm fremdartiges SF-Szenario, treibt die Meta-Handlung voran und erzählt auch für sich genommen eine spannende Geschichte. Grund genug, am Ball zu bleiben.

Fortsetzung folgt

Als nächstes hopse ich weiter bis Band 3021 und plane mindestens bis 3025 durchzulesen – und dann mal gucken. Ich werde berichten.

Kategorien: Lesetagebuch

2 Kommentare

  1. Hast Du es irgendwann mal geschafft, jede Woche ein Heft zu lesen? Und wenn ja, über was für einen Zeitraum?

    • Oh ja, das habe ich. Mehr sogar. Etwa mit zehn Jahren habe ich angefangen, in den alten Heften meiner Eltern zu schmökern. Dabei habe ich ganz ordentlich mit Band eins angefangen. In Spitzenzeiten habe ich damals bis zu drei Hefte pro Tag (!) gelesen – dann aber irgendwann in den 100ern einstweilen wieder aufgehört. Fünf bis zehn Jahre später packte es mich erneut – verbunden mit dem Ehrgeiz, die aktuelle Erstauflage zu erreichen. Ich begann erneut mit Band eins, sprang dann aber oftmals über etliche Hefte hinweg und las nur die “wichtigen” Bände – oder schlicht jene, die ich ergattern konnte (war damals durchaus mit Aufwand verbunden). Um die Jahre 1996/1997 hatte ich es dann geschafft. In den 1800ern erreichte ich die Erstauflage, der ich über 400 Bände treu geblieben bin. Schlappe sieben Jahre lang habe ich also Woche für Woche ein Heft gelesen.

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