Die fünf besten Serien und Filme 2023

Alljährlich ruft Volker aka #slbstgsprchlr für seine erste Podcast-Aufnahme des Jahres als Selbstgesprächler im Zwiegespräch dazu auf, ihm die Top-Fünf Filme und #Serien zu nennen. Dem komme ich auch in diesem Jahr ohne große Vorrede nach. Biddeschön:

Meine fünf liebsten und besten Serien 2023

Unter der immer größer werdenden Zahl immer besser werdender Serien eines Jahres nur fünf auszuwählen, ist nicht leicht – zumal diese Kunstform aktuell den größten Anteil unseres Medienkonsums ausmacht. Will sagen: Wir haben letztes Jahr ganz schön was weggeguckt. Die Top 5:

1. The Last of Us: Bereits Anfang 2023 konnte man die erste Staffel dieser Videospielverfilmung streamen. Und schon da wusste ich: egal, was noch kommt – das wird mit Abstand die beste Serie des Jahres sein. Und das, obwohl ich mit Zombiegeschichten gar nicht so viel anfangen kann. Das – durchaus gut durchdachte – Setting ist hier aber fast eine Nebensache. Der Fokus liegt auf den Charakteren und der großartigen Geschichte. Pedro Pascal brilliert erneut als wunderbarer TV-Dad – und wie unfassbar großartig sind bitte Bill und Frank! Allein diese Folge hebt die gesamte Serie auf ewig in den TV-Olymp.

2. Succession: Die drei ersten Staffeln dieses Milliardärsdramas sind zwar schon etwas älter,1 die abschließende vierte Staffel erschien jedoch 2023. Daher darf ich dieses Serienkleinod, das wir in seiner Gänze erst im vergangenen Jahr entdeckt hatten, hier aufführen. Ich schätze ja sehr, wenn es einer Serie gelingt, im tiefsten Kern unsympathische Figuren so darzustellen, dass man mit ihnen mitfiebert und sie ins Herz schließen kann. Nennen wir es das Sopranos-Syndrom. Oder so. Dieses lose auf Rupert Murdock und seinem Medienimperium – und ein bisschen auch auf Scrooge McDuck,2 wie ich finde – basierende epische amerikanische Familiengeschichte ist jedenfalls der Knaller.

3. One Piece: Wie es der Zufall will habe ich Anfang 2023 damit begonnen, erstmals den Manga-Klassiker #OnePiece zu lesen. Somit war ich ziemlich genau auf Stand, als die großartige Realverfilmung dieses Fantasy-Piratenabenteuers erschien. Ich teile die einhellige Meinung, dass die Adaption hervorragend gelungen ist. Auch hier macht sich Ruffy/Luffy3 herrlich unbekümmert auf den Weg, der Piratenkönig seiner ozeanbedeckten Welt zu werden, sammelt dabei seine Crew aus spannenden Einzelgängern zusammen, ergattert mit der Flying Lamb das coolste Piratenschiff seit der Black Pearl4 und steuert schließlich die Grandline an, jenen Meeresbereich, in dem der titelgebende Piratenschatz zu finden sein soll.

4. Ted Lasso: Auch diesen Serienklassiker haben wir ein paar Jahre liegenlassen, um ihn erst 2023 zu schauen. Da in jenem Jahr die abschließende dritte Staffel erschien, darf auch sie in dieser Liste auftauchen. Unser Zögern hatte damit zu tun, dass wir mit Fußball so gut wie gar nichts am Hut haben. Es stellte sich zu unserer großen Freude heraus, dass es – wie es sich für eine gute Serie gehört – primär um hochinteressante Figuren und ihr Beziehungsgeflecht geht – und nur am Rande um den allseits beliebten Rasensport. Und das auf eine einmalig gute Art und Weise. Besonders gefallen hat mir, dass Ted Lasso in dieser Ära des Meckerns, Schlechtredens und Alles-Scheiße-Findens ganz bewusst Zuversicht und Begeisterung vermittelt. Auch das kann die Aufgabe von Popkultur sein, wenigstens den Versuch zu unternehmen, sich gegen die vorherrschende  zerstörerische Miesepeterstimmung zu stemmen und eine positive Perspektive darzustellen.

5. Rick & Morty: Soso, und hinterher dann gleich diesen Ausbund an Zynismus und Amoral? Wie soll das denn zusammenpassen? Ja, ihr habt da einen Punkt. Aber einerseits schätze ich an Rick & Morty halt andere Dinge – vor allem die konsequente und gut durchdachte Umsetzung von Science-Fiction-Ideen. Und zum anderen finde ich den Zynismusvorwurf auch nur bedingt gerechtfertigt. Die Serie stellt das Universum aus einer streng rationalistischen Sichtweise in all seiner Komplexität und Indifferenz dar – und dennoch spielen moralische Fragen immer eine große Rolle. Nur eben nie mit “einfacher” Antwort. Für die aktuelle siebte Staffel gilt dies besonders. Aber ich gebe es zu: Vor allem hat mich begeistert, dass endlich Evil Morty und Rick Prime aufeinandergetroffen sind. Was für ein Showdown!

Meine fünf liebsten und besten Filme 2023

In dieser Kategorie ist hingegen mein Problem, dass ich leider längst nicht alle Filme des Beobachtungszeitraums schon gesehen habe. Viele Streifen5 des Jahres 2023, die ich erst in den kommenden Monaten nachholen werde, würden vermutlich in dieser Liste auftauchen – aber was will man machen. Aus dem, was ich bereits gesehen habe, hat sich diese Rangfolge ergeben:

1. Oppenheimer: Beeindruckender Historienfilm, der dem komplexen Thema – wie ich finde – sehr gerecht wird. Allein die Idee, die Überlegungen der Hauptfigur zu Elementarteilchen und ihren Bahnen optisch darzustellen, fand ich sehr gelungen. Viel mehr kann ich gar nicht sagen, ohne einen längeren Essay über meine Einschätzung der Atomwaffen-Debatte der letzten Jahrzehnte loszutreten. Mir hat der Film jedenfalls sehr gefallen.

2. Guardians of the Galaxy Vol. 3: Die Weltraumabteilung des Marvel-Universums zählt erwartungsgemäß zu meinen Lieblingsreihen, auch und vor allem in ihrer filmischen Umsetzung im Rahmen des MCU. Die Guardians-Filme zählen zu den absoluten Höhepunkten des Superheldenfilmkosmos und finden mit diesem dritten und letzten Teil ihren würdigen vorläufigen Abschluss. Mich freut vor allem, dass  dies Rocket Raccoons Film und seine Geschichte ist. – Moment. Ich hab da was im Auge. So, geht wieder. – Auch wenn es im Abspann nur heißt, dass Star Lord irgendwann einmal zurückkehren werde, hoffe ich doch stark, dass dies auch auf die restlichen Guardians zutrifft – oder wenigstens die meisten von ihnen.

3. The Super Mario Bros. Movie: Das klassische Jump-and-run-Videospieluniversum hätte man kaum besser auf die Leinwand heben können. Und dann noch der Knaller-Song von Bowser. Was will man mehr?

4. Shazam! Fury of the Gods: Ich glaube, wir haben jetzt genug am DCEU rumgemeckert. Nach dem zweiten Aquaman-Film – den ich noch nicht gesehen habe – ist es nun auch endgültig Geschichte. In dieser Inkarnation der DC-Superhelden um Superman, Batman und Wonder Woman wurden uns etliche sehr gelungene Filme präsentiert. Tatsächlich muss ich gestehen, dass mir bis auf zwei, drei Ausnahmen sogar jeder wenigstens ein bisschen gefallen hat. Ganz weit vorn waren auf jeden Fall die Filme um Shazam,6 denen stets ein guter Mix aus Humor und Spannung gelungen ist. Der zweite und letzte Teil soll daher seinen würdigen Platz unter den besten Filmen des Jahres haben.

5. Barbie: Von diesem Film hatte ich mir eine ganze Menge erwartet – ganz unabhängig vom Hype und den Vorschusslorbeeren, die er erfahren hatte. Schon vor Jahren habe ich mit großer Begeisterung die Barbie-Dreamhouse-Serie verfolgt und mir im Film einen ähnlichen selbstironischen Ansatz erhofft. Den bietet der Film natürlich auch, ergänzt durch eine notwendige Prise Feminismus und etliche gute Gags. Ich fand es im Ganzen aber nicht sonderlich rund. Die Darstellung der Barbie-Welt hätte ich mir etwas aufwändiger gewünscht. Die Verknüpfung der Spielwelt mit der realen Welt ist dem Lego-Film irgendwie besser gelungen. All dies ist aber Jammern auf hohem Niveau. Auch wenn er meine Erwartungen nicht ganz erfüllt hat, war der Film klasse und zählt zurecht zu den besten des Jahres 2023.

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  1. 2018 ging es wohl los[]
  2. Weil der Patriarch auch aus Schottland stammt. Mir zumindest kam der Gedanke, aus den Entengeschichten von Barks und Rosa eine ernste Version mit Menschen zu machen. Aber ich schweife ab.[]
  3. je nach Transkribierung[]
  4. Beziehungsweise andersrum, die Flying Lamb gibt’s glaube ich schon länger, oder?[]
  5. Sagt man das überhaupt noch?[]
  6. Eigentlich ja Captain Marvel, aber den Hintergrund dieser Namensverwirrung googelt ihr euch diesmal selber, nä?[]

Kategorien: Bingetagebuch

2 Kommentare

  1. In “The Last of Us” kam so überhaupt nicht rein. Das war mir zu reißerisch und aufwühlend. Aber das kann echt an mir liegen, dass ich momentan mit Action nichts anfangen kann. (An Pedro lag es definitiv nicht, den liebe ich innig, wie alle vernünftige Menschen.)

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