Schlagwort: Fediverse

Über Einbettungen

Mit dem heutigen Update verkündet #Bluesky stolz, dass man die Posts1 nun auch einbetten kann. Leider nicht – wie es meine Hoffnung war – durch einfaches Linkeinfügen, sondern per Script-Gedöns.2 Wäre prinzipiell nicht weiter schlimm – wenn dieses Script nicht mein Embed-Privacy-Plugin umgehen würde. Daher hier kein Beispiel für euch.

Mastodon macht’s nur unwesentlich besser

Um den #Fediverse-Jüngern3 zuvorzukommen: Wesentlich besser macht es #Mastodon auch nicht. Zwar kann man Toots sowohl durch einfaches Linkeinfügen als auch per Iframe4 einbetten – und beide Versionen werden auch ordnungsgemäß von meinem Plugin verborgen. Allerdings kommt im ersten Fall nur zerschossener Murks raus. Guckt ihr hier:

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Im Falle des Iframes klappt das schon besser – man muss an dem Code jedoch selbst noch ein wenig rumfrickeln, damit es einigermaßen aussieht. Die Breite ist auf 400 Pixel definiert und nicht auf 100%, wie es sinnvoll wäre. Die Höhe hingegen gar nicht, man muss händisch eine passende Höhe einfügen, im untenstehenden Beispiel habe ich mich für 300 Pixel entschieden. Warum das alles defaultmäßig in diesem dämlichen Darkmode angezeigt wird, weiß ich auch nicht.

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  1. Haben die eigentlich eine offizielle eigne Bezeichnung?[]
  2. In der ersten Version hatte ich “Iframe-Script-Gedöns” geschrieben, wurde aber drüben b ei Bluesky von TripleD darauf hingewiesen, dass “Iframe” hier der falsche Begriff ist. Ist hiermit korrigiert.[]
  3. zu denen ich mich vielleicht bald auch wieder etwas mehr zugehörig fühlen könnte, mal gucken[]
  4. Hier ist es wirklich ein Iframe.[]

Hashtags und Indigo

Ich bastele weiter daran, mein #Blog für gelegentliches oder gar regelmäßiges Microblogging zu optimieren. Ehe ich größere Dinge wie die Verknüpfung mit dem #Fediverse angehe, gibt’s erst einmal Hashtags – und bei der Gelegenheit auch eine neue Linkkartengrafik.

Hashtags

Dafür habe ich mir das kleine aber feine Plugin Smart Hashtags von Peter Raschendorfer installiert. Leider wird es nicht mehr unterstützt und weiterentwickelt – aber so lange es läuft und tut, was es soll, behalte ich es drauf. Es soll Hashtags im Text automatisch in reguläre #WordPress-Schlagwörter umwandeln und entsprechend verlinken. Scheint schon mal zu funktionieren. Man kann damit auch Blogautoren mit Handles markieren, das ergibt bei mir als Ein-Personen-Veranstaltung aber nur wenig Sinn.

Indigo

Schließlich habe ich endlich auch die Grafik für die Linkkarte erneuert. Ich hoffe, der gute Robert vergibt mir, dass damit das bisherige von ihm kreierte Bloglogo endgültig verschwunden ist. Als großer Fan des wunderbaren Sina Loriani, der nicht nur mein aktuelles Profilbild geschaffen, sondern auch unser beider Kinderbücher illustriert hat, wird er sicher Milde walten lassen.

Meine Farbwahl im Header fiel im Übrigen auf Indigo. Aus meiner Sicht1 eine komische Farbe, irgendwo zwischen blau und violett, die in amerikanischen Kinderserien oft bei der Auflistung der Regenbogenfarben auftaucht. Habe ich nie so recht verstanden, bis ich kürzlich die Wikipedia konsultiert und gelernt habe, dass es wohl auf den ollen Newton zurückgeht2 – also, dass Indigo zu den “sieben Farben” gezählt wird.3 Wie sagte meine Oma immer: “Man wird alt wie eine Kuh und lernt immer noch dazu.”

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  1. die wegen einer leichten Grünschwäche ohnehin nicht ganz farbecht ist, aber das ist ein anderes Thema[]
  2. und nicht, wie in unserem Kulturkreis, auf den ollen Goethe[]
  3. daher wohl auch die “achte magische Farbe” in Pratchetts Scheibenwelt – so fügt sich alles zusammen[]

Die Woche: Satz mit X

Ich gebe zu, der Titel ist nicht allzu geistreich – aber ihr ahnt sicher, worauf ich hinaus will.

Canceling Twitter

Mich von meinem einstigen Lieblings-Sozialen-Medium zu lösen bleibt ein langwieriger und durchaus schmerzlicher Prozess. Es führt aber kein Weg daran vorbei. Daher bin ich in einem weiteren Schritt dem Rat von Eay gefolgt und habe alle meine #Twitter Verlinkungen und Einbettungen von dieser Seite geschmissen. Das war aufwändig, da ich doch sehr oft und gern auf den Zwitschervogel verwiesen habe. Nun sollten meine Postings und Seiten aber allesamt sauber sein.

Um Speicherplatz zu sparen, habe ich diese Einbettungen immer gern für Bilder genutzt. Leider funktioniert das mit Insta hier bei WordPress nicht mehr so einfach. Ich hatte gehofft, dass eins von den #Fediverse-Dingern eine solche Funktion ersetzen kann – allerdings klappt die einfach Einbettung per Link hier auch nicht. Naja, man kann nicht alles haben.

So ganz werde ich mit Mastodon übrigens noch immer nicht warm. Schon rein optisch gefällt mir Bluesky wesentlich besser. Das müsste nur mal langsam aus der Beta rauskommen, damit da auch vermehrt was los ist. Da ich fleißig Invite-Codes verteilt habe, passiert inzwischen ein ganz klein wenig mehr da. Aber wenn Threads hierzulande endlich kommt, spielt das eh alles keine Rolle mehr.

Abgearbeitete Serien

Es ist mir in den letzten Wochen und Tagen gelungen, schnell noch ein paar Serien weg- oder zumindest weiterzugucken. So bin ich bei meinem Futurama-Rewatch inzwischen tatsächlich in der Gegenwart angekommen. Bislang hatte ich die Serie nur bis einschließlich Staffel sechs gekannt – also bis zu den TV-Filmen, die später in Serienfolgen aufgeteilt worden sind. Alles was danach kam, war mir neu und hat mir größtenteils wieder gut gefallen. Ausgerechnet die letzte “alte” Staffel zehn fand ich etwas bemüht und schwach – auch wenn Frys Traum-Erinnerungs-Folge wieder angemessen ans Herz ging. Die erste neue Folge war mit ihren selbstreferenziellen Meta-Witzen so lala – Folge 11.2 mit Amys Kindern allerdings wieder sehr gelungen. Doch, darf ruhig weitergehen.

Bei The Witcher hingegen fällt mein Urteil weniger milde aus. So richtig dolle fand ich die Verfilmung der durchaus schätzenswerten Romane ehrlich gesagt nie. Aber die letzte Staffel war schon arg mühsam, zäh und vor allem handwerklich schlecht. Schnitt, Choreografie und Dramaturgie waren gelinde gesagt verwirrend. Selbst die ambitionierte Heist-Folge mit dem Ball der Magier wollte nicht so recht zünden.

Mit etwas Verspätung sind wir kürzlich Peaky Blinders angegangen. Das Nicht-ganz-Historiendrama hat uns überwiegend gut unterhalten. Die vage Einbettung in die tatsächlichen politischen Entwicklungen im England der Zwischenkriegszeit war durchaus spannend. In der letzten Staffel lief dann alles etwas zu holperig und überraschend ab, dennoch insgesamt eine runde Sache. Weiß jemand, ob der angeblich geplante abschließende Film noch kommt? Meinetwegen wäre er aber nicht zwingend notwendig.

Bei Foundation sind wir einigermaßen auf Stand. Gefällt mir bislang ganz gut, besser sogar als die erste Staffel, die ich größtenteils noch etwas holperig fand.

Was ihr alle an Secret Invasion zu meckern habt, will sich mir nicht so recht erschließen. Ja, die Serie kommt etwas behäbiger daher, der etwas genauere Blick auf die Figur des Nick Fury hat mir aber durchaus zugesagt. Kleiner Disclaimer: die letzte Folge haben wir noch nicht gesehen.

Die zweite Staffel Good Omens war ebenfalls nett. Da der Handlungsbereich der Romanvorlage zwangsläufig verlassen wurde, kommt sie vielleicht nicht ganz an die erste Staffel ran. Das Zusammenspiel der beiden Hauptfiguren ist aber ungebrochen amüsant. Der Entschuldigungstanz ist ein hübsches kleines Highlight.

Und dann habe ich nach längerer Pause mal wieder in Agents of S.H.I.E.L.D. reingeschaut. Da stecke ich gerade in der zweiten Hälfte der vierte Staffel, wo sie alle in der Matrix – oder im Framework, wie es hier heißt – gefangen sind. Unverändert meine liebste prä-MCU-Serie. Aber bis auf die erste Staffel Punisher fand ich die ja alle nicht so doll.

Urlaubslektüre

Zu einem ordentlichen Urlaub gehört selbstredend reichlich Urlaubslektüre. Schwerpunkt liegt wie immer bei Perry Rhodan. Hier werde ich versuchen, bei der Erstauflage am Ball zu bleiben, im älteren Zyklus Das Atopische Tribunal voranzukommen und die erste Atlantis-Miniserie abzuschließen.

Ein wenig halbwegs aktuelle SF außerhalb des Perryversums muss ebenfalls sein, da habe ich die Bobbyverse-Romane, Pantopia von Theresa Hannig und Der Astronaut von Andy Weir im Auge.

Und schließlich soll immer auch etwas nicht-fantastische Gegenwartsliteratur dabei sein. Heißester Kandidat ist hier der neue Band von Heinz Strunk.

Alles davon werde ich in den drei Wochen mit Sicherheit nicht schaffen, realistischerweise nur einen Bruchteil davon – und vermutlich werden es am Ende sogar ganz andere Bücher sein. Dennoch: Falls ihr noch ein paar Tipps habt, immer her damit!

So, und nun heißt es auf meinen verbliebenen SoMe-Kanälen: Urlaubsfotospam in drei … zwei … eins …

Die Woche: der Countdown läuft wieder

Da habe ich letzte Woche gestaunt, als mein Top-10-SF-Filme-Artikel seine Kreise in der Blogosphäre1 gezogen hat. Sowohl John von Johns Casa als auch Melli von MEvil haben das Thema aufgegriffen und einem – eigentlich gar nicht beabsichtigten – Blogstöckchen gleich weitergeführt. Hat mich außerordentlich gefreut und ich empfehle sehr, bei den beiden reinzulesen, da auch sie jeweils eine sehr interessante Filmauswahl am Start haben.

Listicle-Erfolg und seine Folgen

Und was machen wir daraus? Nun, zum einen scheint es so, dass dieser kleine Reichweitenerfolg auf einen Trööt bei #Mastodon zurückgeht. Das #Fediverse kann also doch was. Zum anderen erfreuen sich Listicles offenbar ungebrochen großer Beliebtheit – welch glücklicher Zufall, dass ich davon gerade ein paar in der Pipeline habe. Ich müsste die entsprechenden Blogposts nur endlich einmal zu Ende schreiben.

Lauscht dem Selbstgesprächler!

Unter anderem stehen noch meine Ausführungen zu den fünf besten Filmen und Serien 2022 aus, die der #slbstgsprchlr alljährlich abfragt. Via #Twitter hatte ich mein Votum bereits abgegeben, weswegen es auch schon in die erste der beiden #Podcast-Episoden einfließen konnte. Dringende Lauschempfehlung:

Selbstgespräche im Zwiegespräch 028 – Teil 1: „Terraforming Mordor“ Die Top 5 der besten/liebsten Serien 2022

Mettemerch

Nachdem der Countdown unterbrochen – oder zumindest verlängert – werden musste, läuft es nun wieder in Sachen “Mette vom Mond”. Wir haben einen vorzeigbaren Druck und können just in diesen Tagen mit der ersten Versandwelle starten.

Da trifft es sich gut, dass diese Woche auch eine frische #Mette-Merch-Lieferung eingetroffen ist. Man will ja unter anderem für die Leipziger Buchmesse vorbereitet sein.2

Fragmente überzeugen nicht

Ich habe mir fest vorgenommen, nie mehr ein meckernder Fan von irgendwas zu sein. Entweder gefallen mir die Dinge oder ich konsumiere sie halt nicht. Leider macht es mir meine liebste Raketenheftchenserie #PerryRhodan gerade etwas schwer, diesem Schwur treu zu bleiben.

Ich will versuchen, mein aktuelles Befinden ohne Meckerei in Worte zu fassen und nehme mir dabei den guten Chris zum Vorbild, dem es wohl ähnlich geht. Dennoch gelingt es ihm im entsprechenden Absatz in seinem Januar-Lese-Rückblick3 warme Worte zu finden. So will ich es auch halten.

Daher vorab: Die einzelnen Perry-Rhodan-Hefte ab Band 3200 haben mir allesamt sehr gut gefallen, da sie jeder für sich gut und spannend geschrieben sind. Ich werde nicht müde zu betonen, dass die aktuelle Autor:innen-Riege ganz hervorragend ist.

Allerdings hadere ich mit der Metahandlung. Auch nach sieben/acht Heften weiß mich der übergreifende Handlungsbogen nicht zu begeistern. Ich mache das4 an vier Punkten fest.

1. Warum das Ganze? – Das Hauptproblem ist klar. Die Expedition der Galaktiker in die ferne Galaxis Gruelfin ist angegriffen und gekidnappt worden. Hauptmotivation der Held:innen ist, das riesige Raumschiff MAGELLAN und seine Besatzung zu befreien. Die Notwendigkeit und der Handlungsdruck für diese Expedition ist mir als Leser jedoch noch überhaupt nicht nahegebracht worden. Ich hatte das schon direkt nach Band 3200 im WoC ausgeführt. Auch sieben Hefte später hat sich daran noch nichts geändert. Jetzt haben sie die Rettung fast vollzogen, warum es danach noch nötig ist weiter nach dem ES-Fragment zu suchen, anstatt diesen ungastlichen Ort einfach in Richtung Heimat zu verlassen, wird mir hoffentlich noch erläutert.

2. Unnötige TOS-Vibes – Ich weiß, die Cappins sind ein klassisches Alienvolk der Perry-Rhodan-Serie und ihre Menschenähnlichkeit ist ausreichend begründet.5 Aber ein Setting mit Aliens, die de facto mit Menschen identisch sind und lediglich eine Allegorie für fremdartige Kulturen darstellen, erinnert mich unnötig stark an die originale #StarTrek-Serie, die das Motiv nun wirklich abschließend auserzählt hat.6

3. Eindimensionale Bösewichte – Hier wird es nun endgültig subjektiv, aber diese Schönheitswahn-Diktatur der Panjasen finde ich reichlich einfallslos.

4. Kaum Science-Fiction-Themen – In meinem oben verlinkten SF-Filme-Post habe ich ausgeführt, dass gute #ScienceFiction nicht nur in einem entsprechenden Zukunfts-Raumfahrt-Setting spielen, sondern auch SF-Themen behandeln sollte. Auf das Perryversum übertragen kommen zudem noch Zusammenhänge der speziellen Kosmologie infrage. Doch beides ist im Fragmente-Zyklus bislang Fehlanzeige. Es wird nicht einmal die Chance ergriffen, in das Transhumanismus-Thema einzusteigen, das bei den Panjasen angedeutet wird.

Tja, nun habe ich doch mehr gemeckert, als ich eigentlich wollte. Ich freue mich jedenfalls sehr, dass die Handlungsebene nun in die Milchstraße zurückwechselt – und dann auch noch mit einem Trippelband von MMT. Das wird gut!

Serienkonsumbericht

Da der Selbstgesprächler auch nächstes Jahr nach den besten #Serien der vergangenen zwölf Monate fragen wird, will ich das Berichtswesen schleunigst wieder aufnehmen. Man vergisst doch so schnell.

Community: Außer Konkurrenz, da bald 15 Jahre alt. Von der Serie wird mir schon seit langem vorgeschwärmt und das Netz ist voll von Memes daraus, die ich endlich einmal einordnen können möchte. Daher läuft aktuell mein erster Durchlauf dieser wunderbaren Show voller Humor und Popkulturanspielungen. Und das sehr rasant, denn sie ist extrem kurzweilig und unterhaltsam. Fast ein bisschen Big Bang Theory oder IT Crowd wie es hätte sein sollen.

The Flash: Ich wurde gewarnt. Meine einstige Lieblings-Guilty-Pleasure-Soap-Serie wird spätestens seit dem Crisis-Crossover in der Mitte von Staffel sechs zusehends schlechter. Naja, eigentlich ging es schon nach Staffel vier bergab, die Crisis war noch mal ein kleines Aufbäumen. Da nach Staffel neun nun endgültig Schluss sein soll, will ich es aber auch durchziehen. Aktuell stecke ich in Staffel sieben und leide sehr. Selbst das seifenopernhafte kriegen sie nicht mehr hin.7

The Last of us: Ich hab’s nicht so mit Zombies. Und Videospiele sind auch nicht so meins. Aber: Alter, ist das eine gute Serie! Allein die dritte Folge! Die landet schon jetzt sicher in den Top fünf 2023.

Shrinking: Wieso fangen die coolen Serien beim Apfelfernsehen eigentlich alle mit “S” an? Egal. Diese Story über den therapiebedürftigen Therapeuten, der einen auf “Vigilanten-Psychiater” macht ist einfach großartig.

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  1. Ja, die gibt es  offensichtlich noch![]
  2. Nächste Woche startet der Ticketvorverkauf![]
  3. Der im Übrigen der helle Wahnsinn ist. Chris ist ein absolutes Lesetier![]
  4. wie so oft[]
  5. Im Grunde sind sie die Kree des Perryversums.[]
  6. und ihm Gegensatz zu einer literarischen Serie auch auf die FX-Möglichkeiten ihrer Zeit und ihres Mediums Rücksicht nehmen musste[]
  7. Sagte ich nicht irgendwas von nicht mehr meckern?[]

Die Woche: Das Mastodon macht tröt

Wie bereits in der Woche zuvor ging es in diesen Tagen wieder etwas häufiger ins Büro. Das damit zwingend verbundene Pendeln öffnete ein lange verschlossenes Zeitfenster für den Medienkonsum. Ehe ich also zu dem ausgestorbenen Rüsseltier komme, zunächst ein paar1 Worte dazu.

Verpasste Filme

So konnte ich ein wenig mit meinem Plan vorankommen, den Stapel ungeguckter Filme abzubauen.

Zunächst war das Rache-Selbstjustiz-Drama John Wick an der Reihe.2 Hin und wieder mag ich derart stumpfe Baller-Unterhaltung. Viel darüber zu sagen gibt es naturgemäß nicht. Dem Death-Wish-Punisher-Schema folgend ballert sich der Held durch eine Schurkenriege, die ihm zu Anfang so böse mitgespielt hat. Merkwürdig nur, dass lediglich die Teile eins und drei dieser Filmreihe bei dem Flatrate-Streamingdienst meiner Wahl zur Verfügung stehen und man Teil zwei nur für Extra-Geld woanders gucken kann.

Deutlich anspruchsvoller hingegen The Green Knight. Die Adaption der klassischen Rittergeschichte hat mir außerordentlich gut gefallen. Auch wenn es die Vorlage – vor allem am Ende – sehr stark variiert, bleibt das streckenweise sehr ruhige und kryptische Fantasydrama großartig. Gerade weil fast gar nichts näher erklärt wird gibt der Film viel Raum zum Weiterspinnen und Fabulieren. Allein die Szene mit den Riesen finde ich klasse, obwohl sie kaum zur Handlung beiträgt. Selbige ist schnell erzählt: Gawein, der Neffe von König Artus3 begibt sich auf eine Abenteuerreise, an deren Ende ihn der sichere Tod erwartet. Selbstredend steht diese Reise für das Leben selbst und lässt den Helden daran wachsen. Ganz wunderbar!

Wieder in eine ganz andere Richtung geht Magical Mystery, die – soweit ich weiß – aktuellste Verfilmung der Lehmann-Verse-Romane4 von Sven Regener. Ich mag diesen Kosmos sehr gerne und habe die Romane allesamt5 mit großem Genuss gelesen.6 Auch die Verfilmungen, soweit ich sie mitbekommen habe,7 haben mich stets gut unterhalten. Eben diese über die “Rückkehr des Karl Schmidt” fehlte mir bislang noch. Der irre Techno-Roadtrip ist eine sehr gelungene Umsetzung und wird der Buchvorlage erstaunlich gut gerecht. Die Darsteller sind natürlich großartig. Witzig im Übrigen, dass Detlev Buck zwar dabei ist, hier jedoch gerade nicht erneut den Karl Schmidt gibt. Charly Hübner macht das aber auch grandios. Die untertitelgebende Rückkehr der Hauptfigur aus der Drogen-WG in das Club-Party-Leben der späten8 90er Jahre wird sehr lustig aber auch mit dem angemessenen Ernst beschrieben. Ein bisschen Schade fand ich, dass die kurze Begegnung mit Frank Lehmann aus dem Buch nicht übernommen wurde. Das ist aber nur ein sehr kleiner Wermutstropfen.

Tröten im Walde

Nun also #Mastodon. Aus Gründen9 ist dieses soziale Medium aktuell das Online-Paradies, in das man pilgern soll. Ich probiere dergleichen immer gern aus und wundere mich daher über mich selbst, dass ich nicht längst schon einen Mastodon-Account hatte, schließlich gibt’s das schon eine ganze Weile.

Der gute Steffen Voß hat auf seinem sehr lesenswerten Blog Kaffeeringe bereits vor zwei Jahren Mastodon ausführlich vorgestellt und die Vorteile aufgezeigt, die die dezentrale #Twitter-Variante aus seiner Sicht ausmachen. Und er hat durchaus Recht: Keine Werbung und eine wahrhaftig chronologische Timeline sind die offensichtlichsten Vorzüge von Mastodon. Nebenbei erfüllt das so genannte #Fediverse, wovon Mastodon ein Teil ist, den Traum einer plattformunabhängigen Social-Media-Welt, bei der es egal ist, ob man nun bei Diaspora, Friendica oder eben Mastodon ist. Nach dem klassischen Email-Prinzip kann man sich quer über die Plattformen hinweg folgen oder Nachrichten schreiben. So wie es hätte sein sollen.

Aber nicht sein wird. Denn es hilft mir nichts, wenn ich wechsele – die bei Twitter, Insta und Co. verbliebenen Kontakte aber doch nicht erreichen kann. Dieser Traum wird also ein solcher bleiben. Die Folge ist sogar eine Verkomplizierung, da schon Mastodon allein durch die dezentrale Multi-Server-Struktur arg defragmentiert ist. Zwar ist es möglich, sich über die verschiedenen Server hinweg zu vernetzen – aber nicht komplett hürdenlos.

So bekommt man Inhalte und Accounts von anderen Servern nicht so ohne weiteres angezeigt – beziehungsweise kann man nicht so ohne weiteres danach suchen. Die Android-App befindet sich zudem in einem sehr rudimentären Stadium, der Client “Tusky” macht seine Sache auch nicht wesentlich besser. Und selbstverständlich will ich ein soziales Medium primär auf dem Smartphone nutzen können – und nicht im Browser auf einem Desktoprechner.

Langer Rede: Die beiden oben genannten Vorteile – Werbefreiheit und chronologische Timeline – reichen bei weitem nicht aus, die aus Usersicht10 unnötige Kompliziertheit einer Plattform auszugleichen, die ansonsten nahezu exakt wie Twitter ist.

Und so lange ich mir bei Twitter meine gemütliche Ecke einrichten und pflegen kann – kuratierte Timeline,11 “neueste Nachrichten”, Idioten blocken und niemals nicht auf die trending topics gucken – sehe ich keinen Grund für einen Wechsel. Und eine Spiegelung meines Twitterzeugs halte ich erst recht für sinnbefreit.

Es wird also so kommen, wie Kiki es auf ihrem Blog beschreibt: Es ist (erneut) nicht das Ende der Twitterwelt. Neue soziale Medien setzen sich dann durch, wenn sie von jungen Leuten12 genutzt werden. Und wenn sich die Hälfte der Posts dort um die Funktionen und die Vorteile des Mediums drehen, ist das auch kein gutes Zeichen.

Ähm … und natürlich findet ihr mich jetzt auch bei Mastodon: @HerrKowski@literatur.social

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  1. in Wahrheit wie immer ein paar mehr[]
  2. Wurde mir interessanterweise von einem ansonsten sehr pazifistisch veranlagten Freund empfohlen. Außerdem wollte ich die ganzen Memes endlich einordnen können.[]
  3. Wobei der König und viele andere “Promis” gar nicht mit Namen genannt werden.[]
  4. Sagt man so? Ich sag einfach mal so![]
  5. Nur der neueste “Glitterschnitter” fehlt mir noch, da ich es nicht einsehe, für eine eBook-Leselizenz den vollen Hardcoverpreis zu berappen. Die Preissenkung müsste aber bald erfolgen.[]
  6. Wie viele sind das jetzt eigentlich? “Herr Lehmann”, “Neue Vahr Süd”, “Der kleine Bruder”, “Magical Mystery”, “Wiener Straße” und “Glitterschnitter” – oder hab ich einen vergessen?[]
  7. “Herr Lehmann”, “Neue Vahr Süd” und eben “Magical Mystery”, mehr war noch nicht, oder?[]
  8. Oder mittleren?[]
  9. böser Kapitalist kauft eine kapitalistisch organisierte Plattform[]
  10. und damit meine ich casual user – und nicht die mittelalte Online-Avantgarde, die ohnehin unter sich bleiben will – und ja, zu der ich mich ausdrücklich selbst zählen muss[]
  11. Ich folge seit Jahren Astronaut:innen und Astronom:innen, SF- und Fantasy-Autor:innen, Comicfans und guten Freund:innen und frage mich immer, wo dieses schreckliche Twitter sein soll, von dem ihr alle redet.[]
  12. und damit meine ich nicht “junggebliebene” Mitt-30er … äh … Mitt-40er wie mich[]

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