Schlagwort: Liste

TopVier mal vier Raumschiffe

Ich halte den guten Robert schon viel zu lange hin,1 daher gehe ich diesen2 lang angekündigten Listicle endlich einmal an. Es ist aber auch nicht leicht, sich unter den unzähligen großartigen Weltraumgefährten zu entscheiden, die in all den fiktiven Welten umherschwirren. Zumal einem fast täglich neue an der Nase vorbeihuschen.

Zudem ist es schwer, die teils sehr unterschiedlichen Raumschiffstypen sinnvoll miteinander zu vergleichen. X-Wing und Enterprise, das ist doch wie Äpfel und Birnen. Also muss erst einmal eine Kategorisierung her.

Kategorien

Vier Kategorien sollen es sein, was leider einige Kandidaten ausschließt, aber es nützt nix. Auch wenn es mir schwerfällt, lasse ich Shuttle,3 Raumkreuzer,4 Spezialraumschiffe5 und solche aus der echten Welt6 einfach weg, beziehungsweise ordne sie gegebenenfalls in folgende vier Kategorien ein.

Raumjäger: Es lässt sich sicher endlos diskutieren, wie sinnvoll es ist, das Prinzip von Kampfflugzeugen ins Weltall zu übertragen. In einem fiktiven Setting sind Raumjäger aber einfach saucool. Eine kleine Kanzel für ein, zwei Besatzungsmitglieder, hintendran ein Raketentriebwerk, vornedran eine fette Strahlenkanone und ab geht’s! Man kann die Kanone auch weglassen und hat dann eine Renn-Rakete. Der Idealtyp dieser Kategorie ist selbstverständlich der X-Wing-Fighter aus Star Wars.

Raumjacht: Unter diesem Begriff möchte ich die klassischen Heldenschiffe zusammenfassen. Also alles, was auf einem Planeten einer Jacht, einem Kutter, einem Frachtflugzeug oder einem Caravan entspricht: groß genug, um einer Crew bis zu zehn Personen – auch zum schlafen – Platz zu bieten, klein und wendig genug, um zur Not mit Raumjägern mitzuhalten, und in der Lage große – oder gar unbegrenzte – Strecken zurückzulegen. Der Idealtyp hier ist der gute alte Millennium Falcon aus Star Wars.

Mutterschiff: Hiermit sind die ganz großen Pötte gemeint, die riesige Besatzungen und/oder zahlreiche Beiboote beherbergen, die Flugzeugträger und Kreuzfahrtriesen des Weltraums, fliegende Städte, auf denen man theoretisch sein ganzes Leben verbringen könnte. Idealtypisch hierfür stehen die gigantischen Pötte der Harvester-Aliens aus den Independence-Day-Filmen vom City-Destroyer aufwärts.

Missionsschiff: In dieser vielleicht realistischsten Kategorie seien solche Schiffe aufgeführt, die ausschließlich für eine konkrete Mission gebaut worden sind, für den Flug zu einem bestimmten Himmelkörper, die Erkundung einer speziellen Raumregion oder den Test einer neuen Technologie. Ein Idealtyp wäre Zefram Cochranes Phoenix, das erste Warpschiff der Menschheit aus Star Trek.

Raumjäger

Beginnen wir mit der ersten weitgehend überraschungsfreien Liste. Der idealtypische X-Wing ist – das sei gleich gesagt – nicht dabei. Die Optik des jeweiligen Gefährts hat bei der Auswahl im Übrigen nur zum Teil eine Rolle gespielt. Gerade in dieser Kategorie ist es mir am wichtigsten, wie die Dinger in ihrem jeweiligen Universum in Szene gesetzt werden

1. Colonial Viper Mark II: Zugegeben, die Dinger kommen sehr flugzeughaft daher, sind aber auch ausdrücklich für den Atmosphärenflug vorgesehen. Dass sie auf dem ersten Platz dieser Liste landen, hat hauptsächlich mit ihrer Darstellung in der besten Science-Fiction-Serie aller Zeiten zu tun. Ihr Flugverhalten im All wirkt meist sehr realitätsnah – und sie sind einfach saucool. Für alles weitere überlasse ich den Leuts7 von Spacedock das Wort. So werde ich es auch bei den meisten anderen Platzierungen halten.

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2. Starfury: Man ist sich wohl einig, dass das Design dieser Raumjäger für den tatsächlichen Raumflug am durchdachtesten ist. Die Legende will sogar, dass die NASA bei den Babylon-5-Leuten angefragt hat, ob sie das dereinst mal übernehmen dürften. Dürften sie, so die Legende weiter, die darauf basierenden Raumschiffe müssten dann aber auch Starfury heißen. Dass es in meiner Liste nur für den zweiten Platz reichte, hat vermutlich mehr mit dem Ursprungsuniversum zu tun.8 Das Video ist ein bisschen länger und rein optisch nicht sonderlich spektakulär. Hört euch in einer Mußestunde aber gern mal an, was Daniel from Spacedock zur Starfury im Speziellen und zu Raumjägern im Allgemeinen zu sagen hat. Sehr interessant und lohnenswert.

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3. Razorback: Wie gesagt, es geht auch unbewaffnet, wie die zweitbeste SF-Serie aller Zeiten beweist. Witzigerweise gibt’s bei The Expanse gar keine Raumjäger im Sinne dieser Kategorie. Umso cooler kommt die Rennrakete Razorback daher. Es ist eine schiere Freude, dieses vermutlich wissenschaftlich akkurateste Gefährt – schließlich entstammt es der vermutlich wissenschaftlich akkuratesten Serie – in Aktion zu bewundern. Das folgende Video ist sogar offiziell von den Expanse-Leuten zertifiziert, die dargestellte Hintergrundgeschichte des Schiffes sollte also komplett kanonisch sein.

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4. B-Wing-Fighter: Schließlich kommt man in dieser Kategorie an Star Wars nicht völlig vorbei. Mich haben in diesem Universum meistens die asymmetrischen Raumschiffdesigns begeistert. Und da ist der B-Wing natürlich ganz vorn mit dabei. Mir egal, ob das Drehcockpit überhaupt Sinn ergibt, ich finde die Dinger einfach schick.

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Honorable Mentions: Swordfish 2 und Red Tail aus Cowboy Bebop, die Hammerheads aus Space: Above and Beyond und im Grunde alles, was Star Wars an Raumjägern zu bieten hat

Raumjacht

Auch in dieser Kategorie präsentiere ich nichts unbekanntes. Überraschend ist vielleicht höchstens, dass der idealtypische Rasende Falke nicht darunter ist. Ähnlich wie beim X-Wing, hat mich das Ding nie so übermäßig begeistert, trotz Asymmetrie und seinem unbestrittenen Kultfaktor.

1. Milano: Ja, es ist im Grunde nur ein futuristisches Flugzeug, ja, es kopiert den Falken in mehrererlei Hinsicht. Aber sieht das Schiff nicht geil aus? Und wie es sich bewegt! Die Milano ist nicht umsonst das einzige Schiff, von dem ich jedes offizielle Legomodell haben musste.

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2. Rocinante: Wenn es in diesem Artikel ein realistisches futuristisches Raumschiff gibt, dann ist es wohl dieses hier.9 Damit nicht genug, die Roci hat Charakter – vielleicht sogar mehr als einige ihrer Insassen.

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3. Books Schiff: Ich stehe dazu, ich mag das fliegende Apartment aus der fernen Star-Trek-Zukunft. Durch seine asymmetrische10 fremdartige Form macht das Schiff zweifelsfrei klar, dass es in den Weltraum gehört. Und so quatschig diese Explosionsfunktion erscheinen mag, mit der sich das Schiff im Flug auseinandernimmt und wieder zusammensetzt – ich sehe das als ehrbaren Versuch, die extrem fortschrittliche Technologie des Fahrzeugs darzustellen. Und es sieht cool aus. Finde ich. Die beiden Herren in dem Video teilen meine Begeisterung nicht ganz, schließen aber dennoch mit einem milden Urteil – das zudem nur auf den allerersten Eindrücken in der dritten Discovery-Staffel zu basieren scheint.

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4. Comet: Beschließen wir diese Kategorie mit einem Klassiker. Das Design der Comet aus Captain Future ist einprägsam und ikonisch wie kaum ein zweites – vermutlich auch, da es stark von der Discovery 1 inspiriert sein mag. Aber zu der kommen wir weiter unten. Die Serie selbst ist bei mir viel zu lange her, als dass ich mich noch an Details erinnern könnte. Das Schiff selbst jedoch ist – neben der legendären Musik – in meinen Gedanken noch immer sehr präsent. Als Video gibt’s hier nur das gute alte Intro, hinter dem Link findet sich eine ausführliche Beschreibung in Textform drüben bei Futuremania.

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Honorable Mentions: Das Planet-Express-Schiff aus Futurama, Razor Crest und Ghost aus Star Wars, Heart of Gold aus den Anhalter-Büchern, das Baumschiff aus Saga, Annie aus Fear Agent, Bebop aus Cowboy Bebop, Speer der Selene aus Ducktales und natürlich die Millimallikas aus Pelipontalus und die Königin der Maschinen

Mutterschiff

Ab Platz zwei müsste ich diese Liste eigentlich komplett mit den riesigen kugelförmigen Raumschiffen aus der Perry-Rhodan-Serie befüllen. Das mag für Außenstehende jedoch etwas eintönig geraten, da sich die Schiffe auf den ersten Blick lediglich durch den Kugeldurchmesser und den Technologiestand der jeweiligen Epoche unterscheiden. Daher an dieser Stelle nur ein exemplarisches Schiff aus diesem Universum11 – und ansonsten erneut nur wenig überraschendes.

1. USS Enterprise NCC-1701-D: Auch wenn die Picard-Serie für mich den Zauber der TNG-Ära in weiten Teilen … nun … entzaubert hat, wird die Enterprise D immer und für alle Zeiten meine Enterprise bleiben. Sie ist der Ort, an dem die fantastikbegeisterte Jugend meiner Generation ihre TV-Nachmittage verbracht hat, in der Fantasie war man hier zu Hause. Das 90er-Jahre-Colani-Design begeistert mich noch heute. Wenn es einen großen Pott gibt, auf dem ich sofort und ohne zu Zögern mit Familie und Freunden den Rest meines Lebens auf Reisen quer durchs Universum verbringen wollen würde, dann ist es die USS Enterprise NCC-1701-D.

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2. MARCO POLO: Gleich danach kommen aber die besagten gigantischen Kugelraumschiffe der Perry-Rhodan-Serie. Was mir selbst erst kürzlich bewusstgeworden ist: Die Serie ist der einzige Ort, an dem das Wort “Raumschiff” zu “Raumer” abgekürzt wird. Was ich bei näherer Betrachtung etwas merkwürdig finde. Klar: Aus “Segelschiff” wird “Segler”, aus “Dampfschiff” wird “Dampfer”, aus “Flugzeug” wird “Flieger” – aber die segeln, dampfen und fliegen ja auch. Demnach müsste ein Raumschiff in der PR-Serie dann … raumen? Aber ich schweife ab. Die MARCO POLO steht – so sagt es auch Ben im Video ganz richtig – idealtypisch für die klassischen “Ultraschlachtschiffe” der frühen Ära der Serie, die auch mich besonders geprägt hat. Ich kann gar nicht mehr sagen, ob mich mit dem ersten größeren Pott, der STARDUST II, mehr verbindet. Das schlichte arkonidische Ursprungsdesign mit dem einfachen Ringwulst ist von prägender Eleganz. Rein optisch fand ich jedoch wesentlich spätere Modelle wie die ODIN oder die CORDOBA viel schöner. In der aktuellen Ära der Serie sind es übrigens die Schiffe der OXTORNE-Klasse, denen ich am meisten abgewinnen kann. Mist! Jetzt hab ich es ja doch getan, und meine liebsten PR-Schiffe gelistet. Wie auch immer – an dieser Stelle soll es die MARCO POLO sein, die Mutter aller Perry-Rhodan-Mutterschiffe. Ben, du hast das Wort.

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3. Galactica: Bereits in seiner alten Inkarnation der 80er Jahre hat sich der Kampfstern in den raumschiffförmigen Bereich meines Gehirns eingebrannt. In diese Liste muss ich jedoch die neuere Version aus der besten Science-Fiction-Serie aller Zeiten aufnehmen. Mehr noch als die obigen martialischen Stahlkugeln, die oft wenigstens eine künstliche Parklandschaft in sich bergen, ist dieser Koloss ein trister fensterloser Ort, der keinem anderen als militärischen Zwecken dient. Doch keinem anderen Schiff würde ich das Überleben der Menschheit anvertrauen – auch wenn an Bord für meinen Geschmack ein wenig zu viel geraucht und gesoffen wird.

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4. Resolute: In dieser Kategorie bleibt es leider martialisch. Flugzeugträger im All sind aber auch einfach eine coole Sache. Von allen großen Pötten, die in den verschiedenen Epochen bei Star Wars unterwegs sind, gefällt mir die Venator-Klasse mit Abstand am Besten. Allein das große Hangartor entlang der Achse ist ein schickes Designelement. Und wenn es ein bestimmtes Schiff dieser Klasse sein soll, dann natürlich das von General Skywalker.

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Honorable Mentions: Avalon aus Passengers, die andere Resolute aus Lost in Space und jede Riesenkugel ab 500 Metern Durchmesser, die bei Perry Rhodan durch die Gegend düst (aber das sagte ich ja bereits)

Missionsschiff

Kommen wir zum hoffentlich halbwegs interessanten Teil der Liste, in der ich wenigstens ein etwas unbekannteres Schiff präsentiere. Die anderen kennt ihr sicher – es sind aber halt meine liebsten.

1. Syldavische Mondrakete: Perry Rhodan ist 1971 als “erster Mensch” auf dem Mond gelandet. Davor haben 1961 Reeds Richard (Marvel) und 1969 Neil Armstrong (in echt) ihren jeweiligen small step in den Mondstaub gesetzt. Allen voran hat jedoch ein belgischer Reporter diese Pioniertat vollbracht. Tintin beziehungsweise Tim hat bereits 1957 im Rahmen des syldavischen Mondprogramms den Erdtrabanten betreten. Schon als Kind habe ich die akkurate Darstellung der Mondrakete in den beiden Comicalben geliebt. Künstliche Gravitation durch Beschleunigung, realitätsnahes Flugverhalten in der Schwerelosigkeit – so gut hat das eigentlich erst wieder The Expanse hinbekommen. Ohnehin finde ich die Ähnlichkeit mit der Rocinante bemerkenswert. Das Video zeigt eine hübsche kleine CGI-Animation.

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2. Discovery 1: Kein Raumschiff ist zuvor besser in Szene gesetzt worden als die Discovery aus 2001 – Odyssee im Weltraum. Gebaut für interplanetare Forschungsmissionen im Sonnensystem, speziell zum Jupiter12 kommt das Schiff so realitätsnah wie möglich daher. Amüsant dabei die Anekdote, dass ein früherer Entwurf flügelförmige Kühlelemente für den Reaktor in der Antriebssektion im Heck vorgesehen habe. Die Dinger hätten Kubrick aber zu sehr nach aerodynamischen Flügeln ausgesehen, ein Eindruck, den er aus Realismusgründen unbedingt vermeiden wollte. Jedenfalls präsentierte uns die Discovery erstmals eine anschauliche Darstellung künstlicher Gravitation durch Rotation und hat damit bis heute Maßstäbe gesetzt.

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3. Endurance: Es heißt, Interstellar sei der Odyssee im Weltraum der Zweitausendzehnerjahre. Zumindest weisen die Weltraumgefährte der jeweiligen Heldinnen und Helden einige Parallelen auf. Auch bei der Endurance ist einiges an Rotation im Spiel und es wird sich um eine Optik bemüht, die sich stark an realen Raumschiffen orientiert. Ich mag das.

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4. Prometheus: So. Zum Schluss endlich ein Schiff, das vermutlich nur die wenigsten unter euch kennen. Eines meiner liebsten SF-Bücher in meiner Jugend war “Der Flug der Libelle” von Robert L. Forward. Das Buch schildert den ersten bemannten interstellaren Flug der Menschheit und bemüht sich dabei, das Thema so realitätsnah wie möglich darzustellen. Das äußerte sich vor allem in der detaillierten Beschreibung des Raumschiffs mit Namen Prometheus. Leider habe ich im Netz auf die Schnelle nur in der englischsprachigen Wikipedia eine Wiedergabe dieser Beschreibung finden können – und zwar im Eintrag zu der gesamten Rocheworld-Buchreihe. Daher an dieser Stelle noch ein paar Worte von mir. Das spannendste an diesem Schiff ist der Antrieb. Zumindest für mich war dies die erste nachvollziehbare und detaillierte Darstellung eines Lichtsegels, das zudem noch von einem gewaltigen Laser zu Barnards Stern geschossen wird. Forward hat sich sogar über die Leistung dieses Sonnenlichtgespeisten Lasers genaueste Gedanken gemacht und beschreibt den Bremsvorgang mit einem zweiten Segel minutiös genau. In all der Akkuratesse verlieren die Handlung und die Figuren zwar ein wenig. Aber wer ein hervorragend durchdachtes interstellares Missionsraumschiff kennenlernen möchte, sollte zum “Flug der Libelle” greifen.

Honorable Mentions: Perry Rhodans Mondrakete STARDUST, die Phoenix aus Star Trek und natürlich die Mondrakete aus Mette vom Mond

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  1. tatsächlich schon seit Jahren[]
  2. Der Listicle? Das Listicle? Ich bleibe bei “der” wegen “der Artikel”.[]
  3. die Lambda-Dinger aus Star Wars, die BSG-Raptors und alles, was Star Trek schönes zu bieten hat[]
  4. Allen voran die Original-Enterprise, Schande über mich![]
  5. Würde man hier die gut durchdachten interstellaren Raumschiffe aus Avatar einsortieren?[]
  6. Sind wir ehrlich, das Space Shuttle war schon ziemlich cool.[]
  7. In der Regel Daniel, der allerdings in den neueren Videos nicht mehr zu hören ist – falls ihr euch mal intensiver auf dem Youtube-Kanal umschauen wollt.[]
  8. Ja, ich mag B5 ja auch – aber halt nicht so gerne wie BSG.[]
  9. Naja, okay in der letzten Kategorie kommen auch noch ein paar.[]
  10. ja, damit hab ich’s[]
  11. Aber vielleicht mach ich drüben bei “World of Cosmos” irgendwann mal eine reine PR-Raumschiffsliste.[]
  12. bzw. zum Saturn, wenn man die Romanversion nimmt[]

Die zehn besten Serien der 90er Jahre

In steter Regelmäßigkeit sammelt der gute Volker Daten für seinen wunderbaren Podcast, um dann als Selbstgesprächler im Zwiegespräch auf verlässlicher Grundlage die besten popkulturellen Erzeugnisse einer bestimmten Kategorie zu erörtern. Zuletzt rief er im November dazu auf, ihm die zehn besten und/oder liebsten TV-Serien der 90er Jahre zu nennen. Wie es die Tradition will, erfolgt meine Antwort in Form eines ausführlichen Listicles.

Ein halbes TV-Jahrzehnt

Mitte der 70er geboren, erstreckt sich meine TV-Kindheit und -Jugend über die beiden Folgejahrzehnte, somit liege ich in exakt der richtigen Zielgruppe für Volkers Umfrage. Will man meinen.

Tatsächlich habe ich in der zweiten Hälfte der 90er Jahre einige Lücken aufzuweisen, was schlicht mit dem Ende der Schulzeit zu tun hatte, als ich auf einmal keine festen nachmittäglichen Fernsehzeitfenster mehr erübrigen konnte.1 Viele Serien aus dieser Zeit habe ich daher erst Jahre später schauen können – etliche Klassiker kenne ich sogar gar nicht.2 Da ich Volkers Frage so auslege, dass nur die Serien in die Wertung kommen, die ich auch in den 90ern gesehen habe, tauchen einige meiner Lieblingsshows aus jener Zeit in meiner Liste nicht auf.

Nostalgie-Disclaimer

Ein paar Sätze möchte ich zuvor noch zum Thema Nostalgie loswerden. Ja, auch ich habe eine Retro-Ader und blicke ab und an wohlig und verklärend in meine Kindheit und Jugend zurück. Ich finde es allerdings sehr traurig, dass diese wohlige Retro-Nostalgie bei vielen oft schnell in eine toxische Früher-war-alles-besser-Nostalgie umschlägt. Gegen letztere möchte ich mich hiermit ausdrücklich verwahren und sie von mir weisen. Nichts war früher besser, außer, dass man selbst jünger war. Somit sind die Serien meiner Jugend um keinen Deut besser, als jene, die heute produziert und ausgestrahlt werden. Meist ist das Gegenteil der Fall. Einige davon sind zeitlos gut und funktionieren auch heute noch – andere aber sind sehr ihrer Zeit verhaftet und werden zu Recht heute so nicht mehr gemacht. Dies eingedenk kommen wir nun endlich zu meinen zehn liebsten und besten TV-Serien der 90er Jahre.

1. The Simpsons

Die gelbe Cartoon-Familie von Matt Groening ist für mich mit Abstand die bedeutendste und prägendste Serie dieses Jahrzehnts – womit ich in meiner Generation sicher nicht allein stehe. Während der Oberstufe konnten wir buchstäblich ganze Unterhaltungen ausschließlich in Simpsons-Zitaten führen.

Auch wenn die Serie seit 19893 unverdrossen läuft, hat ihre Bedeutung für mich nach und nach abgenommen, inzwischen gibt es deutlich mehr Folgen und Staffeln, die ich nie gesehen habe. Ich denke mal, ich habe ungefähr die ersten zwölf/dreizehn Staffeln verfolgt. Den Kinofilm fand ich noch sehr gelungen – aber der markiert so ungefähr den Endpunkt meiner persönlichen Simpsons-Ära.

Die Serie hat das ganze Themenspektrum vom Alltag über Popkultur bis hin zur Weltpolitik in unvergleichlicher Art und Weise behandelt: humorvoll, anarchisch, fortschrittlich, aber auch immer moralisch und oft sehr emotional. Prägender und relevanter ist das in den 90er Jahren keiner anderen gelungen.

So wenig, wie ich das Bedürfnis empfinde, die aktuellen Folgen zu schauen, drängt es mich, nochmals in die alten reinzugucken. Auch wenn viele Geschichten zeitlos sein mögen, dürfte das meiste sehr seiner Ära verhaftet sein.

2. Star Trek: The Next Generation

Das Jahr 1987 war für eingeschworene Raumschiff Enterprise “Altfans” eine mittelschwere Katastrophe – für einen fantastikbegeisterten Schuljungen wie mich hingegen eine Offenbarung. Gut, strenggenommen war es das Jahr 1990, denn erst dann erschien Raumschiff Enterprise – Das nächste Jahrhundert erstmals hierzulande im ZDF. Und während die alten Zöppe weiter jammerten, dass Kirk ja viel besser als Picard und überhaupt früher alles besser gewesen sei, hat unsereins allwöchentlich begeistert die Abenteuer des neuen Raumschiffs Enterprise verfolgt. Kommt einem irgendwie bekannt vor, oder?

Nun ja, für meine Generation war jedenfalls die D die Enterprise und Picard der Captain. Die Teppichboden-Brücke war unser Weltraumwohnzimmer, in dem wir bis 1994 Woche für Woche das All bereisen konnten. Viel mehr noch als bei TOS kann man den gesellschaftlichen Einfluss dieser Serie wohl kaum überschätzen. Tablets, Computersprachsteuerung, jederzeit verfügbare Mediendatenbanken – all dies hat TNG vorweggenommen oder sogar inspiriert. Und auch wenn es die alten Zöppe von heute nicht wahrhaben wollen – auch gesellschaftspolitische Visionen wurden behandelt: Vegetarismus, Genderfragen, Aufnahme von Flüchtlingen. Kam alles drin vor.

Rückblickend muss auch ich gestehen, dass bei TNG nicht alles perfekt war. Die Serie musste sich über ihre sieben Staffeln erst finden und entwickeln. Vieles wird man sich heute nicht mehr anschauen können – etliche Folgen sind und bleiben jedoch zeitlose Klassiker. Zudem gebührt TNG die Ehre, das Star-Trek-Universum belebt und weiterentwickelt zu haben. Und es wurde der Weg für die beste Trek-Serie aller Zeiten bereitet: Deep Space Nine.

Aber auch diese Epoche ist vorüber. Die Trek-Raumschiffe der fantastikbegeisterten Schulkinder heißen heute Discovery, Cerritos und Protostar – und das ist auch gut so.

3. Seinfeld

Dafür, dass ich die Show about nothing nie komplett gesehen habe, taucht sie recht hoch in meinem Ranking auf. Ich stehe allerdings dazu, da sie in der zweiten Hälfte der 90er ziemlich prägend für mich war. Unter Freunden und in der Familie waren Jerry, Elaine, George, Kramer, Newman & Co. regelmäßig Thema. Im Übrigen fand ich Jerry Stiller in der Rolle des Vaters von George Costanza immer besser, als in jener des Stiefvaters von Douglas Hefferman.4

Ob sich da mal ein kompletter Rewatch lohnen würde? Vermutlich eher nicht, da es doch eine recht klassische Sitcom war. Oder?

4. Animaniacs

Die Warnerbrothers und die Warnerschwester Dot haben recht erfolgreich den Looney-Tunes-Wahnsinn in die damals aktuelle Neuzeit geholt. Und in dieser Serie haben Pinky und Brain das Licht der Welt erblickt. Viel mehr ist eigentlich nicht zu sagen. Müsste heute auch noch ganz gut funktionieren.

5. Batman the Animated Series

Meinen Anmerkungen zu dieser Serie in der – ebenfalls von Volker initiierten – Auflistung der besten DC-Serien kann ich kaum etwas hinzufügen. Also zitiere ich mich einfach mal selbst:

“Diese Serie […] kann man gar nicht hoch genug einschätzen, hat sie doch der Legende des Dunklen Ritters etliche Figuren und Handlungselemente hinzugefügt. Mir hat sie damals vom Stil und von den Geschichten her sehr gut gefallen – und ich glaube, das meiste davon würde auch heute noch gut funktionieren.”

6. Liebling Kreuzberg

Unterschlagen wir mal nicht, dass wir in den 90ern auch einige deutsche Serien geguckt haben. Einige davon waren sogar richtig gut. Diese in Berlin angesiedelte Anwaltsserie mit Manfred Krug in der Titelrolle ist zu einem wesentlichen Teil ein Produkt der 80er Jahre – 1986 gestartet. Die letzten drei der insgesamt fünf Staffeln stammen allerdings aus den 90ern und thematisieren nebenbei sehr gekonnt Berlins Sonderrolle vor, in und nach der Wendezeit.

Allein als Zeitdokument und um den guten alten Manne Krug und sein Spiel zu erleben, kann man da sicher auch heute noch gut reingucken.

7. Babylon 5

Auch zu diesem Science-Fiction-Klassiker der 90er Jahre hatte ich mich bereits an anderer Stelle geäußert. Nämlich bei den zehn besten SF-Serien, die Volker letztes Jahr abgefragt hatte. Erneut zitiere ich mich selbst:

“Das Setting dieser Serie gefällt mir außerordentlich – vor allem die Darstellung der Raumfahrttechnologie der Menschen. Die Starfurys zählen bis heute zu meinen absoluten Lieblingsraumschiffen. Das Thema künstliche Gravitation durch Rotation wird oft und gern in Szene gesetzt. Ich mag das.

Dass auch hier die Aliens im Grunde allesamt Menschen mit leichten gesellschaftlichen Spleens sind, ist geschenkt. Auch der starke esoterische Anteil mit Psikräften etc. hat mich nie ernsthaft gestört. Dafür sind das Psi-Corps und die epische Gut-gegen-Böse-Metahandlung mit den Schatten und den Vorlonen einfach zu cool.”

Meinen immer wieder angekündigten Rewatch habe ich noch immer nicht in Angriff genommen. Aber irgendwann wird er kommen.

8. Adelheid und ihre Mörder

Auch diese – diesmal in Hamburg angesiedelte – komödiantische Krimiserie aus deutschen Landen habe ich immer gern geschaut. Die großartige Evelin Hamann löste als Sekretärin der “Mord Zwo” über 60 Folgen lang die Fälle ihres etwas schusseligen Chefs. Das Schema der Handlung mochte sich oft wiederholen, die Figuren waren jedoch alle witzig und gelungen – und mein Hamburg wurde immer schön in Szene gesetzt.

9. Parker Lewis

Jetzt wird es womöglich etwas abseitiger. Der “Coole von der Schule”, wie er im deutschen Untertitel hieß, hat in seinen beiden ersten Staffeln herrlich albern und selbstironisch das Thema Highschool-Komödie neu interpretiert. In der letzten Staffel drei verkommt die Serie jedoch zu einem Abklatsch dessen, was man selbst zuvor persifliert hatte.

Auf unserem Schulhof war Parker Lewis ein, zwei Jahre lang intensives Thema, viele Sprüche sind in unseren Sprachgebrauch übergegangen. Nach der schwachen dritten Staffel war der Hype aber auch schnell wieder vorbei.

Uhrenvergleich!

10. Beavis & Butthead

Kaum etwas repräsentiert die 90er Jahre wohl besser, als diese beiden Knalltüten. Als Pausenclowns von MTV sind sie der Inbegriff dieses Fernsehjahrzehnts. Die dämliche Lache und die bescheuerten Sprüche der beiden nachzumachen durfte auf dem Schulhof bei keiner Unterhaltung fehlen.

“I am the Great Cornholio! I need TP for my bunghole!”

Nee, das geht heute nicht mehr. Aber damals fanden wir’s großartig.

Honorable Mention

Wie gesagt: einige der besten Serien aus jenem Jahrzehnt habe ich erst viel später geguckt, völlig unerwähnt lassen möchte ich sie dennoch nicht. In willkürlicher Reihenfolge sei also zudem erinnert an: Star Trek: Deep Space Nine (1993 bis 1999) | The Sopranos (1999 bis 2007) | Twin Peaks (1990 bis 1991 und 2017) | Futurama (seit 1999) | Cowboy Bebop (1998 bis 2000) | South Park (seit 1997)

––––––––––––
  1. Ja, natürlich hatte ich einen Videorecorder – und ich war auch recht versiert darin, ihn mittels ShowView zu programmieren. Trotzdem war schlicht nicht mehr soviel Zeit zum Glotzen.[]
  2. Friends zum Beispiel[]
  3. ja, davor gab es 1987 die die Tracey-Ullman-Clips und hierzulande ging es erst 1991 los[]
  4. Ja, da isser auch gut, ich geb’s ja zu.[]

Die zehn besten Science-Fiction-Serien

Anfang des Jahres präsentierte ich an dieser Stelle meine ultimativen Top 10 der besten Science-Fiction-Filme aller Zeiten. Es war die schriftliche Ausführung meines Beitrags als Gast der schon jetzt legendären Podcast-Sendung des Selbstgesprächlers zu diesem Thema.

Es ist ein No-Brainer, dasselbe noch einmal zum Thema SF-Serien zu veranstalten. Die entsprechende Umfrage hat der gute Volker bereits vor einiger Zeit gestartet, die dazugehörige Sendung ist ebenfalls längst im Äther. Hier klicken und lauschen:

Selbstgespräche im Zwiegespräch 030 – „Die erste Staffel war okay“ Die Top 10 der besten/liebsten Science Fiction Serien

Mein Ranking ist in diese Sendung eingeflossen. Doch ich schulde euch noch eine ausführliche Darstellung in Blogform.

Was macht eine SF-Serie gut?

Ich weiß, ich wiederhole mich damit. Ganz kurz möchte ich dennoch noch einmal das leidige Definitionsthema anschneiden.1

An dieser Stelle nur soviel: Bei “guter” Science-Fiction ist es mir wichtig, dass die SF-Themen nicht nur schmückendes Beiwerk sind, sondern auch in der Handlung thematisiert werden. Verkürzt ausgedrückt: Mit Raumschiffen rumzufliegen reicht nicht, wenn die Raumfahrt selbst nicht das Thema ist.

Gleichzeitig bin ich jederzeit bereit, bei diesem Anspruch Abstriche zu machen, wenn mich Charaktere und Handlung begeistern können. Konsequent inkonsequent wie immer.

Hier nun endlich meine zehn besten und liebsten Science-Fiction-TV-Serien:

1. Battlestar Galactica (2003-2009)

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Hierbei lasse ich nicht lange mit mir diskutieren: die Neuauflage von Battlestar Galactica ist die beste Science-Fiction-Serie aller Zeiten. Meine diesbezügliche Begeisterung habe ich schon oft kundgetan, zunächst in einem sehr ausführlichen Bingetagebuch: Battlestar Galactica, später habe ich mich sogar zu einer Rechtfertigung des vermeintlich verkorksten Serienfinales hinreißen lassen.

So oder so, allein das Finale der dritten Staffel – eines der besten Staffelenden aller Zeiten – rechtfertigt den Spitzenplatz in dieser Liste. So say we all!

2. The Expanse (2015-2022)

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Ich würde mal behaupten, dass The Expanse die mit Abstand SFigste Serie in dieser Liste ist. In nahezu allen Settings wird Raumfahrt mehr wie Seefahrt oder Atmosphärenflug dargestellt – hier nicht. Hier treiben wir tatsächlich durch die unfassbare Leere des Alls, es werden ballistische Flugbahnen, Brems- und Beschleunigungsmanöver beachtet und man bekommt einen Eindruck, was die tatsächlichen Herausforderungen des Raumflugs sind, ohne dass man sich dämliche Hyperstürme2 ausdenken muss.

Die dargestellte Zukunftstechnologie verzichtet sogar auf künstliche Gravitation – außer natürlich durch Beschleunigung und Rotation – und FTL-Flug, zumindest was die irdische Technologie angeht. Schließlich wird das auftauchende außerirdische Element derart fremdartig dargestellt, dass auch dieses als “echte” Science-Fiction durchgehen kann.

Bei all dieser Lobhudelei mag es verwundern, dass ich zwei Anläufe brauchte, um diese Serie ins Herz zu schließen. Das lag vor allem daran, dass ich in der ersten Staffel mit keiner der Hauptfiguren warmwurde. Ich hatte vor einiger Zeit versucht, dies in einem Artikel zur ersten Staffel The Expanse in Worte zu fassen.

Als ich dann aber endlich in die zweite Staffel vorgedrungen war, hatte es mich gepackt und nicht mehr losgelassen.

3. Star Trek: Deep Space Nine (1993-1999)

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Auch wenn ich die neuen Star-Trek-Serien sehr schätze,3 bleibt Deep Space Nine für alle Zeiten meine absolute Lieblings-Trek-Serie. Ein bisschen steht sie daher stellvertretend für das ganze Franchise in dieser Liste, das soll ihre alleinstehende Bedeutung jedoch keinesfalls schmälern.

Vor drei Jahren hatte ich DS9 zuletzt noch einmal komplett durchgeguckt und ließ mich in der damaligen Serien-Jahresrückschau zu folgenden Worten hinreißen:

Von Folge eins an gelingt es Deep Space Nine all seine Stärken auszuspielen. Und das sind vor allem die hervorragend ausgearbeiteten Charaktere und ihr Beziehungsgeflecht. Auch wenn das Dominion in der ersten Staffel nur ein Gerücht ist, sind die Geschichten bereits hier hochspannend, einfallsreich und interessant. Und dann gelingt es der Serie auch noch, sich von Staffel zu Staffel zu steigern. Ganz großes Fernsehen!

Dem wäre nichts hinzuzufügen, wenn man nicht noch ein paar Worte zum Science-Fiction-Gehalt von DS9 im Speziellen und Trek im Allgemeinen verlieren müsste.

Denn sind wir mal ehrlich: Auch wenn vor allem in Einzelfolgen meistens sehr gut und akkurat mit SF-Themen umgegangen wird, erinnert das gesamte Setting oft mehr an Seefahrer-Abenteuer des 19./20. Jahrhunderts: Raumschiffe begegnen sich überwiegend in zwei Dimensionen und die meisten Außerirdischen sind Klischeeabziehbilder “fremder Völker”, wie sie sich der Eurozentriker vor 100 Jahren vorgestellt hat.

Das soll kein Vorwurf sein. Einerseits ist es den Anforderungen des Mediums geschuldet, andererseits macht es den Charme des Universums aus und folgt – genau wie die esoterischen Elemente4 – der Tradition der SF der 50er und 60er Jahre, der Star Trek verhaftet ist. Es gehört zur ganzen Wahrheit aber dazu, dass es mit der SF bei Trek auch nicht immer so weit her ist.5

Es zeigt aber auch, dass man es mit der reinen Lehre nicht so ernst nehmen darf. Allem voran sollen uns gute Geschichten erzählt werden und das leistet Star Trek seit 1966 ganz vorzüglich. Den einsamen Höhepunkt bildet dabei bis heute Deep Space Nine.

4. Rick and Morty (seit 2013)

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Zugegeben, man muss zunächst einmal mit dem derben und zynischen Humor klarkommen, der bei Rick and Morty allgegenwärtig ist. Wenn das passt wird man jedoch feststellen, dass in den absurden Episoden oft sehr einfallsreiche SF-Ideen verarbeitet und konsequent zu Ende gedacht werden.

So wüsste ich kaum eine andere Serie, bei der das Parallelwelt-Thema dermaßen intensiv behandelt wird. Wie wir spätestens seit Staffel sechs wissen, waren der Rat der Ricks und Evil Morty erst der Anfang.

Ich kann es jedenfalls kaum erwarten zu erfahren, wie es mit dem Rick-Oberschurken weitergeht.

5. Cowboy Bebop (1998-2000)

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Auch über die Anime-Serie Cowboy Bebop6 habe ich mich vor einigen Jahren ausführlich geäußert. Dem ist kaum etwas hinzuzufügen. Man erlaube mir daher, mich selbst zu zitieren:

Die Menschheit hat das Sonnensystem besiedelt und etliche Planeten und Monde bewohnbar gemacht – beziehungsweise bewohnbare Städte und Oasen darauf errichtet. […] Entsprechend befinden wir uns in einer Zukunft mit rasenden Raumschiffen und glitzernden Raumstationen – aber auch mit teils sehr abgeranzten Kolonialstädten – wie geschaffen für einen humorigen Western-Noir-Mix. […] Wie jede wirklich gute Story lebt auch diese Serie von den gelungenen Charakteren und ihrem Zusammenspiel. […] Sie sind natürlich allesamt recht klischeebeladene Archetypen mit geheimnisvoller Vergangenheit, das macht sie aber nicht minder interessant und unterhaltsam.

6. Futurama (seit 1999)

https://www.youtube.com/watch?v=cPX4ZF0hnyA

Am Silvesterabend 1999 fällt der unbedarfte New Yorker Pizzabote Philip J. Fry vermeintlich aus Zufall in eine Kryokammer und wird für 1.000 Jahre eingefroren. Der Rest ist Geschichte.

Die Mutter aller modernen7 humoristischen animierten Science-Fiction-Serien darf natürlich nicht fehlen. Futurama hat Rick and Morty,8 Solar Opposites, Final Space und Lower Decks mindestens den Weg bereitet – und ist seit kurzem nach erneuter längerer Pause sogar wieder mit frischen Folgen am Start.

Im Gegensatz zu Rick and Morty9 liegt hier der Schwerpunkt mehr auf der Parodie klassischer SF-Themen, als auf der eigenständigen Behandlung derselben. Die Serie quillt daher über vor Anspielungen auf alles, was irgendwann einmal mit dem Label SF belegt worden ist – darunter auch sehr anspruchsvolle Dinge wie die Werke meines geliebten Stanisław Lem.

Das heißt aber nicht, dass SF-Themen gar nicht behandelt würden. Allein der akkurate Umgang mit Zeitreiselogik in etlichen Folgen ist geradezu beispiellos.

Und schließlich habe ich die Planet-Express-Crew sehr ins Herz geschlossen. Zoidberg ist der Beste.

7. Star Wars: The Mandalorian (seit 2019)

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Star Wars ist Fantasy und keine Science-Fiction! Ja, im Grunde habt ihr ja Recht. In der weit, weit entfernten Galaxie sind die SF-Elemente lediglich schmückendes Beiwerk und nur ganz selten ernsthaftes Thema der Handlung.

Das ist beim Mandalorianer kaum anders. Wenn überhaupt müsste man an dieser Stelle Andor nennen, da sich diese Serie darum bemüht, dem Universum eine etwas “realitätsnähere” Komponente hinzuzufügen. Dennoch bleibe ich dabei: Mando soll es sein.

Bei dieser Serie schlagen Dramaturgie und Charaktere eindeutig die Erfüllung aller SF-Kriterien. Die Vater-Sohn-Geschichte zwischen dem traumatisierten Kopfgeldjäger und dem Wunderbaby hat mich von Beginn an gepackt. Inzwischen braucht Grogu nur über den Bildschirm zu wackeln und ich schmelze dahin.

Zudem begeistern mich die aktuellen Star-Wars-Serien damit – und dabei spielt Mando eine Vorreiterrolle –, dass sie Lücken in der epischen Geschichte dieses Universums füllen und ihm neues hinzufügen. Wenn im Hintergrund Snoke-Prototypen in Klontanks zu sehen sind und das weitere Schicksal von Luke und Ahsoka beschrieben wird, bin ich einfach dabei.

8. Foundation (seit 2021)

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So richtig bin ich mit Foundation auch in der zweiten Staffel noch nicht warm geworden. Es läuft nun alles etwas runder10 – aber es bleibt dabei, dass eigentlich nur die Handlungsebene mit dem Klon-Imperator richtig gut ist. Witzigerweise ist das genau der Teil, der zur Asimovschen Vorlage hinzugedichtet wurde.

Erneut handelt es sich um ein Szenario, das ohne Außerirdische auskommt.11 Man sieht ein wenig KI,12 Raumfahrt13 und Transhumanismus,14 das Kernthema dieser Serie stellt jedoch eine ziemlich einmalige Ausnahme dar: die fiktional weitergedachte Wissenschaft ist hier nämlich eine Geisteswissenschaft.

Auch wenn die sogenannte “Psychohistorik” in der Serie eher wie prophetische Magie dargestellt wird, ist der Gedanke durchaus interessant: Was wäre, wenn wir dank sehr genauer und umfangreicher Daten und mithilfe enormer Rechenleistung ein dermaßen exaktes Modell der Gesellschaft erstellen könnten, dass es als eigenständige Simulation weiterlaufen und somit die zukünftige Entwicklung der Menschheit vorhersagen kann?

Wie realistisch das ist, müsste gesondert und sehr ausführlich diskutiert werden – aber das gilt letztlich für jedes Science-Fiction-Thema. Es wäre mindestens eine Datengrundlage Orwellschen Ausmaßes vonnöten – und auch dann bliebe die Gesellschaft ein komplexes und chaotisches System, das ähnlich schwer vorherzusagen ist, wie das Wetter in einer Woche.

Völlig abwegig ist der Gedanke dennoch nicht – und die Serie befasst sich durchaus mit den Grenzen dieser Idee. So heißt es ganz zu Anfang, dass dies nur angesichts der gewaltigen Größe der menschlichen Gesellschaft funktioniere. Immerhin sprechen wir von einem Sternenreich, dass sich weit über die Galaxis erstreckt. Die Bevölkerungszahl geht mindestens in die Billionen. Jetzt in der zweiten Staffel wird thematisiert, dass das Wissen um die Vorhersage, selbige beeinflusst. Das ist schon alles – im Rahmen der Möglichkeiten einer TV-Serie – durchdacht. Und vor allem spannend.

9. Babylon 5 (1993-1998)

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Gleich vorab: Ich habe Babylon 5 nie komplett gesehen. Nach den ersten zwei, drei Staffeln habe ich arge Lücken, die ich irgendwann einmal durch einen großen Rewatch zu füllen gedenke. But not today.

Deswegen vermutlich meine niedrige Einsortierung. Nennt sie gern ungerecht, wie alles hier ist auch sie komplett subjektiv. Ich will an dieser Stelle nicht das B5-versus-DS9-Fass aufmachen.8 Ich bin der Meinung, dass man beide Serien genießen und unabhängig voneinander schätzen kann.15

Das Setting dieser Serie gefällt mir außerordentlich – vor allem die Darstellung der Raumfahrttechnologie der Menschen. Die Starfurys zählen bis heute zu meinen absoluten Lieblingsraumschiffen.16 Das Thema künstliche Gravitation durch Rotation wird oft und gern in Szene gesetzt. Ich mag das.

Dass auch hier die Aliens im Grunde allesamt Menschen mit leichten gesellschaftlichen Spleens sind, ist geschenkt. Auch der starke esoterische Anteil mit Psikräften etc. hat mich nie ernsthaft gestört. Dafür sind das Psi-Corps und die epische Gut-gegen-Böse-Metahandlung mit den Schatten und den Vorlonen einfach zu cool.

Doch, je länger ich darüber nachdenke, muss ich den Rewatch alsbald ernsthaft einplanen.

10. Galaxy Rangers (1986)

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Na, wer kann sich noch an die Galaxy Rangers erinnern? Ich selbst tatsächlich auch nur noch blass. Man könnte die Erinnerung im Übrigen sofort auffrischen, da die komplette Serie frei bei YouTube verfügbar ist. Wenn man denn Zeit und Muße dafür hätte.

Die Grundidee ist geradezu klassische SF: Irgendwann17 in naher Zukunft landen freundliche Außerirdische auf der Erde und teilen bereitwillig ihre FTL-Technologie mit uns. Selbstredend lauert draußen zwischen den Sternen der ein oder andere Unhold, der von den titelgebenden Galaxy Rangers bekämpft werden muss. Und es tummeln sich zahlreiche Aliens, Roboter und rasende Raumschiffe, dass es eine Freude ist.

In meiner nostalgisch verklärten Rückschau reiht sich diese amerikanische Animationsserie nahtlos bei den japanischen Vorbildern Captain Future und Saber Rider ein – was einst wohl auch die Absicht gewesen ist. Ich meine, dass in vielen Folgen bei aller Anime-esquen Action und der etwas aufdringlichen Western-Attitüde einige durchaus brauchbare Science-Fiction-Elemente zu entdecken sind. Damals™ habe ich die Serie jedenfalls gern geguckt.

––––––––––––
  1. Für eine ausführlichere Behandlung schaue man in meinen oben verlinkten SF-Filme-Artikel.[]
  2. I’m looking at you, Perry Rhodan![]
  3. außer Picard[]
  4. Telepathie etc.[]
  5. Mit den Warpgeschwindigkeiten, Entfernungen und Reisezeiten will ich gar nicht erst anfangen, das geht alles hinten und vorne nicht auf.[]
  6. Im Gegensatz zur Mehrheit fand ich die Realverfilmung ganz okay, der Anime ist aber besser, darum geht’s hier nur um den.[]
  7. Vergessen wir die Jetsons nicht![]
  8. siehe oben[][]
  9. erneut: siehe oben[]
  10. in Staffel eins erschienen mir viele handwerkliche Dinge wie Dramaturgie, Schauspiel und Schnitt an einigen Stellen etwas holprig[]
  11. Hatte ich das oben bei BSG erwähnt?[]
  12. eigentlich nur eine[]
  13. Wie hübsch sind bitte die imperialen Schiffe?[]
  14. besagter Klon-Imperator[]
  15. so, wie man Star Wars UND Star Trek mögen und mit Playmobil UND Lego spielen kann[]
  16. Mein Artikel zu diesem Thema lässt schon viel zu lange auf sich warten.[]
  17. Ziemlich genau in 100 Jahren von 1986 aus gesehen – ich weiß allerdings nicht mehr, ob das die Handlungszeit oder das Ankunftsjahr der Aliens ist.[]

Bingetagebuch: Picard

Diese lose Sammlung meiner Überlegungen dient vor allem der Vorbereitung einer mit Spannung erwarteten Podcast-Aufnahme, in der Robert, Andres und ich ein für alle Mal klären wollen, was an dieser Serie mehr – und was weniger gelungen war.

Warum die Mühe? Nun, eine solche Serie wurde von uns dreien – und vermutlich von vielen Star-Trek-Fans unserer Generation – lang erhofft. Ihre Ankündigung hatten wir damals mit großer Begeisterung aufgenommen, schließlich hatte uns TNG in unserer Jugend lange Zeit begleitet und geprägt. Aber wie das mit der Nostalgie immer so ist – sie ist zumindest kein Selbstläufer.

Schon nach Staffel eins hatten wir uns intensiv mit Picard und unserem Hadern damit auseinandergesetzt, ich hatte das damals bereits in einem Blogpost zusammengefasst. Nun soll das große Gesamtfazit folgen. Hier meine ersten Stichpunkte dazu. Wie immer mit einer ausdrücklichen

WARNUNG VOR DEM SPOILER

Was gut war

Star Trek geht weiter: Grundsätzlich hat mich gefreut, dass die Entwicklungen im Star-Trek-Universum nach Voyager und Nemesis endlich weitererzählt werden. So schön ich ENT, DISCO und die Kelvin-Filme finde1 – immer nur und ausschließlich auf die Anfangszeit zurückzugreifen, ist doch auch nichts. Die Lücke zwischen der Vernichtung der Scimitar und dem Burn will endlich gefüllt werden. Lower Decks und Prodigy machen das aktuell ganz hervorragend. Dass sich Picard hier einreiht, hat mich von Anfang an begeistert – zumal gleich zu Beginn auch die Prime-Universe-Ereignisse aus dem Star-Trek-Reboot von 2009 kanonisiert wurden.2 Picard verspricht also, dass wir endlich erfahren, wie es weitergeht – was mich gleich zum nächsten positiven Punkt bringt.

Die Ausgangssituation: Der Punkt, an dem wir Jean-Luc Picard und das Star-Trek-Universum zu Beginn der Serie antreffen, ist für mich noch immer reizvoll. Es wird auf dem aufgebaut, was wir aus der Zukunftsvision der letzten TNG-Folge erwarten, wie bereits erwähnt mit dem verknüpft, was in JJ Abrams Star Trek festgelegt wurde, und man darf hoffen, dass darauf aufgebaut wird. Mit dem Trauma um Datas Opfertod in Nemesis hat Picard einiges zu knabbern, für ausreichend Motivation ist also auch gesorgt. Der KI-Plot fügt etwas halbwegs neues hinzu, was diese Gemengelage noch einmal befeuern kann. Mit am besten gefällt mir allerdings das Start-Ensemble, das dem etwas pötterigen ehemaligen Sternenflottenadmiral ein romulanisches Ex-Agenten-Ehepaar als Haushälter zur Seite stellt. Eine Schande, dass dieses Potential schon nach zwei Folgen so mutwillig ins Klo gespült wurde. Aber halt! Ich bin noch bei den positiven Dingen, dazu also später mehr. Die Sache mit den interessanten Ausgangssituationen zieht sich durchaus durch die ganze Serie. So finde ich, dass der Beginn der zweiten Staffel durchaus Potential hat, gleiches gilt für einige Voraussetzungen in Staffel drei. Doch zurück zu Picards Haushälterehepaar und somit zum nächsten positiven Punkt.

Ein paar gelungene Charaktere: Meine absoluten Favoriten der ersten Staffel sind besagte Eheleute, die romulanischen Ex-Agenten Laris und Zhaban – allerdings ausdrücklich nur in der Darstellung der beiden ersten Folgen. Wie später mit ihnen verfahren wurde, hat mir überhaupt nicht gefallen – doch dazu gleich mehr. In Staffel zwei hat mir vor allem die junge Guinan sehr zugesagt.3 Mein Favorit in Staffel drei ist natürlich Captain Shaw, unter den “alten Zöppen” ist Worf für mich der gelungenste.

Das Finale: Der Schluss der Serie hat mich nach viel Quälerei – dazu kommen wir jetzt gleich – wieder halbwegs versöhnt. Das Wiederaufleben der guten alten Zeit ist – auch wenn ich so etwas eigentlich immer skeptisch sehe – nett. Viel interessanter sind der Ausblick und die Anknüpfungsmöglichkeiten für kommende Geschichten, die am Ende der Serie zurückgelassen werden. Ob das unbedingt in einer eigenen Serie erzählt werden muss, sei dahingestellt. Aber wenn die Enterprise G irgendwann einmal bei Prodigy oder Lower Decks durchs Bild schippert, würde mir das durchaus ein Lächeln aufs Gesicht zaubern.

Was schlecht war

Das miese Preis-Leistungs-Verhältnis: Ich glaube, das Grundproblem dieser Serie ist das zu geringe Budget beziehungsweise der adäquate Einsatz desselben. Dabei rede ich gar nicht mal von den Effekten, den Rolltreppen und den Ikealampen. Ja, die ewig schlechte Beleuchtung und diese besch***ene Bar, in der jede zweite Szene spielt, ist auch mir auf die Nerven gegangen. Aber all das hätte ich anstandslos ertragen, wenn das vorhandene Geld vor allem in gute Drehbücher und eine vernünftige Regie gesteckt worden wäre. Zum Ausgleich hätte es gern nur halb so viele Episoden geben dürfen. Das hätte dem Ganzen mit Sicherheit sehr gutgetan und uns wäre womöglich die vollkommen wirre Handlung der zweiten Staffel erspart geblieben. Zumindest einer der folgenden Punkte, ist meiner Ansicht nach eine direkte Folge daraus.

Die furchtbare Charakterentwicklung: Diese Serie hat ein untrügliches Gespür dafür, jede halbwegs interessante Figur kaputtzuschreiben – oder sie gleich von Anfang an grottig zu konstruieren. Laris und Zhaban sind das Paradebeispiel für ersteres. Die interessanteste Konstellation der gesamten Serie wird nach Folge zwei einfach weggelassen, in Staffel zwei ist Zhaban dann einfach mal offscreen verstorben – und Laris wird zu einem weirden Loveinterest für Picard konstruiert. Von Tallinn wollen wir gar nicht erst anfangen. Ist irgendwo mal erklärt worden, warum die wie Laris aussieht? Furchtbar! Brent Spiners unsägliche Figur in Staffel zwei steht idealtypisch für die von Anfang an verkorksten Figuren. Was für ein hanebüchener Unsinn!

Die “düstere” Föderation: Was sollte diese ständige Raucherei? Kam das wenige Geld für die Produktion von der Tabakindustrie? Was ist aus der utopischen Föderation geworden? Und selbst wenn man einen leichten Niedergang darstellen will, muss das unbedingt durch Suff und Drogenkonsum geschehen? In diese Kerbe schlägt meiner Meinung nach auch der unsägliche Umgang mit der psychischen Erkrankung von Picards Mutter in Staffel zwei. Und hier käme nicht einmal ein angenommener Niedergang der Föderationsutopie zum tragen, da Picards Kindheit lange vor den Borg und dem Dominionkrieg lag. Um es noch einmal auszusprechen: In einer Zeit, in der man mit einer Pille Nieren nachwachsen lassen kann, muss man in einem Vorort der Föderationshauptstadt eine psychisch erkrankte Person nicht in ihr Zimmer einsperren. So ein Schwachsinn!

Fazit

Um mich nicht in Rage zu schreiben, breche ich die Auflistung der nicht so positiven Punkte hier einmal ab. Ich hätte mich sonst zu sehr in einzelnen Plotpunkten festgebissen, das ist eher was für die Tonspur.

Außerdem gibt es da draußen sehr viele, denen die Serie schlicht und einfach gefallen hat. Und ich möchte nicht der Miesepeter sein, der allen anderen den Genuss verdirbt. Mir hat’s halt nicht so gefallen – ich freue mich aber für alle, bei denen es anders war. Und schließlich gibt es auch für mich gerade eine Vielzahl hervorragender neuer Star-Trek-Shows, die mich begeistern können: DISCO, Lower Decks, Strange New Worlds, Prodigy – das ist alles ganz wunderbar und darin hat Picard alles recht der Welt respektiert zu werden.

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  1. ja, ich stehe dazu[]
  2. Wir erinnern uns: eine Supernova vernichtet Romulus, Spock versucht, zu helfen, landet jedoch mit dem Forschungsschiff in der Vergangenheit, der etwas verwirrte Romulaner Nero folgt ihm … ach, guckt einfach den Film.[]
  3. aus der sie ruhig auch mehr hätten machen können[]

TopVier Eindrücke von der Leipziger Buchmesse 2023

Die Leipziger Buchmesse nebst integrierter Manga-Comic-Con waren für mich die ersten Veranstaltungen dieser Art seit langem1 – in Leipzig war ich sogar zum ersten Mal überhaupt. Daher war das Wochenende vor Ort alles andere als arm an Eindrücken. Vier davon möchte ich besonders hervorheben.

Für uns war das Ganze vor allem ein Familienausflug. Zwar hatten wir unser Kinderbuch Mette vom Mond2 im Gepäck, waren aber ganz bewusst als Besucherinnen und Besucher unterwegs. Unsere Flyerkärtchen haben wir hier und da verteilt, wollten das Wochenende aber auch nicht an einen kleinen Messestand gekettet verbringen.3

So sind wir am Freitag recht früh losgefahren und verhältnismäßig gut durchgekommen, sodass wir bereits an diesem Tag ein paar erquickliche Stunden auf dem Messegelände verbringen konnten. Etwas Con- und Messeluft wurde geschnuppert, einfallsreiches Cosplay wurde bestaunt, erste Neuheiten wurden gesichtet und es wurde sogar schon das ein oder andere käuflich erworben. Am Nachmittag ging es in unsere Unterkunft in der Innenstadt und wir konnten am Abend eine kleine Sightseeing-Tour unternehmen – doch dazu gleich mehr.

Am Samstag zeigte sich bereits bei der munteren Straßenbahnfahrt zum Messegelände, wie begehrt und vermisst die Buchmesse offenbar war – und somit auch, wie klug es war, schon am Freitag seine Runden zu drehen. Kurz: es wurde ganz schön voll. So voll, dass man kurzzeitig in einige Hallen4 gar nicht mehr eingelassen wurde. Dennoch war auch Tag zwei erbaulich, woran erneut der anschließende Besuch der Leipziger Innenstadt seinen Anteil hatte.

Sonntag galt dann nur noch der Heimreise, durchaus schweren Herzens, da uns der Wochenendausflug enorm gefallen hat.

Und nun meine TopVier Gründe dafür.

1. Die Stadt Leipzig

Was für eine schöne Stadt! Rein theoretisch war mir im Vorfeld natürlich bewusst, was dort alles zu finden ist und was in der Vergangenheit in der Stadt so los war. Dennoch hat mich Leipzig in den zwei, drei Tagen sehr angenehm überrascht.

Unsere Unterkunft lag nahe dem geschichtsträchtigen Augustusplatz mit Gewandhaus, Universität5 und MDR-Hochhaus drumherum. Von dort aus konnten wir durch die wunderbare autofreie Innenstadt flanieren, vorbei an Auerbachs Keller,6 der Thomaskirche7 und diversen Bach-Statuen.

Überall war ordentlich was los – klar, es war ja Buchmesse, aber als Universitätsstadt wird hier sicher auch an anderen Wochenenden der Bär toben. An jeder Ecke waren Straßenkünstler:innen, die auch richtig was zu bieten hatten,8 das Publikum war jung und divers – aber nicht nur. So wie es in einer lebendigen Stadt sein sollte.

Wir haben es wie gesagt sehr bedauert, nicht noch mehr Zeit für die zahlreichen Museen und sonstigen Sehenswürdigkeiten zu haben. Wir waren definitiv nicht zum letzten Mal in dieser schönen Stadt.

2. Ein kurzer Plausch mit Michael Vogt

Ich hatte zwar gehofft, dem ein oder anderen bekannten Gesicht über den Weg zu laufen, mutwillig darauf angelegt hatte ich es jedoch nicht. Umso erfreuter war ich, als ich am Samstag den Tweet des wunderbaren Illustrators und Comiczeichners Michael Vogt las, dass seine Signierstunde gleich losginge. Das wollte ich mir natürlich nicht entgehen lassen.

Leider hatte ich sein großartiges Robotermärchen-Album nicht dabei,9 um es mit einer Widmung versehen zu lassen. Aber natürlich war Michael perfekt ausgestattet und konnte mir eine Karte zum bald10 erscheinenden Kleinen Perry signieren und mit einer exklusiven Gucky-Zeichnung versehen.

Dabei ergab sich die Gelegenheit zu einem kleinen Plausch über aktuelle und geplante Werke, den ich sehr angenehm in Erinnerung behalten werde.

3. Endlich normale Leute

Ganz grundsätzlich hat mir das Erschnuppern von Con- und Messeluft gefehlt. Es war ein sehr angenehmes Gefühl, endlich wieder in eine größeren Masse gleichgesinnter Verrückter einzutauchen. Als uns am Freitag kurz vor erreichen des Messegeländes aus dem Nachbarauto eine als Mario verkleidete junge Frau mit angeklebtem Schnurrbart zuwinkte, haben wir alle aufgeatmet: Endlich normale Leute!

4. Super Organisation

Und abschließend möchte ich nicht unterschlagen, wie gut uns die Organisation der Messe gefallen hat – und im Übrigen auch das ganze Messegelände selbst. Hier begann unser positiver Eindruck ebenfalls bereits am Freitag bei der vorbildlichen Parkplatzeinweisung.

Zusammenfassend ist zu sagen: Falls es sich irgendwie einrichten lässt, sind wir im nächsten Jahr wieder dabei!

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  1. Ich muss direkt überlegen, wann das letzte Mal davor war. Vermutlich ein NordCon irgendwann Mitte der Zehnerjahre.[]
  2. Jetzt versandkostenfrei bestellen![]
  3. Zumal es die ja nun auch nicht gerade für umsonst gegeben hätte.[]
  4. selbstredend jene, in denen es am interessantesten war[]
  5. Ich hatte kurz über die kirchenartige Fassade gestaunt und dann gelesen, dass dies eine architektonische Hommage an die tatsächliche Kirche ist, die zuvor an dieser Stelle gestanden hat. Sehr schön![]
  6. Eben jene Kneipe, in der Faust und Mephisto die Kuh fliegen ließen.[]
  7. die mit dem Thomanerchor[]
  8. das fiel uns besonders im Kontrast zu Rom auf, wo sich die Kolleg:innen deutlich weniger Mühe gegeben haben[]
  9. Den Comicband hat Michael gemeinsam mit dem Autor Olaf Brill erschaffen. Unbedingt lesen![]
  10. Ende August, ebenfalls gemeinsam mit Olaf Brill[]

TopVier Filme, von denen ich gern eine Fortsetzung gesehen hätte

Was gibt’s nicht alles: Star Wars, Star Trek, MCU, sechs Tolkien-Filme, Harry Potter, James Bond, Mission Impossible, Matrix, das Godzilla-Monsterverse, DC gibt sich immerhin redlich Mühe. Die Aufzählung ließe sich über die Genregrenzen hinweg beliebig verlängern. Aus Kinofilmen wird oft gern mindestens eine Trilogie, am liebsten gleich ein ganzes Universum gestrickt. Das mag für viele Überhand nehmen, wird dadurch doch der Platz für gute alleinstehende Filme geringer.

Ich hingegen mag die epische Länge und Breite ganz gern, daher könnte es für mich noch etwas mehr sein. Kürzlich erinnerte ich mich daran, dass im vergangenen Jahrzehnt mindestens vier Mal die Gelegenheit für neue Kinoepen verpasst wurde. Hier also meine Liste der vier Filme aus den Zehnerjahren, von denen ich gern eine oder mehrere Fortsetzungen gesehen hätte. In umgekehrt chronologischer Reihenfolge beginnend mit:

Alita: Battle Angel (2019)

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Aus heute für mich nicht mehr nachvollziehbaren Gründen habe ich lange Jahre Mangas und Animes gemieden und verschmäht.1 Inzwischen erfreue ich mich zwar angemessen an dieser Kunstform wie jeder normale Mensch, habe zuvor jedoch etliche Klassiker zur rechten Zeit verpasst.

Diese Vorrede möge erläutern, dass ich Alitas Geschichte erstmals in der Realverfilmung von 2019 kennengelernt habe. Ich habe daher keine Ahnung, ob und wie sehr sie der Vorlage gerecht wird. Unabhängig davon gefiel mir das Filmchen aber ziemlich gut. So gut, dass ich den Cliffhanger am Ende schon recht fies fand und gerne alsbald mehr davon gesehen hätte.

Ja, das Setting wirkte teilweise etwas trashig, vermutlich hat man sich CGI-mäßig voll auf die Darstellung der titelgebenden Androidin konzentriert. Wenn es um KIs, Cyborgs, Transhumanismus und die generelle Verwischung der Grenze zwischen Mensch und Maschine geht, bin ich aber immer dabei. Und wenn dann auch noch Christoph Waltz am Start ist.

Kürzlich hieß es wieder einmal, dass eine baldige Fortsetzung nicht völlig ausgeschlossen sei. Die Hoffnung besteht also weiterhin, hat bei Avatar schließlich auch nach über zehn Jahren geklappt. Sollte es also irgendwann mit Alitas Abenteuern in der Oberstadt weitergehen – ich wäre dabei.

Valerian – Die Stadt der tausend Planeten (2017)

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Auch hier bin ich mit der Vorlage nur oberflächlich vertraut. Ein, zwei Valerian-Comics habe ich zwar gelesen, kenne das Szenario ansonsten aber kaum. Daher fehlt mir erneut die Expertise, um einzuschätzen, wie nah am Original die Verfilmung aus dem Jahr 2017 ist.

Allein die einleitende Sequenz mit der über Jahre und Jahrhunderte wachsenden Raumstation ist dermaßen episch, dass sie allein den gesamten Film großartig macht.2 Das folgende klassische SF-Setting mit rasenden Raketen, bizarren Aliens und coolen Helden hat mir jedoch auch gut gefallen. Davon hätte ich gern mehr gesehen. Soweit ich das mitbekommen habe, wird es eine Fortsetzung aber nie geben.

Warcraft (2016)

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Ja, es ist sehr klassische Fantasy, aber ich mochte das Warcraft-Universum immer gern. Die ursprünglichen Spiele habe ich zwar nur hin und wieder bei Schulkumpels über die Schulter mitverfolgt. Bei World of Warcraft war ich jedoch dabei und bin mindestens ein Jahr recht intensiv durch Azeroth gewandert.

Auch die filmische Umsetzung hat mir überraschend gut gefallen. Die Effekte waren besser als – von mir zumindest – erwartet und ich konnte einige Orte auf Azeroth wiedererkennen, was wohlige Nostalgieschauer geweckt hat. Mehr will man doch gar nicht. Ich zumindest habe nicht mit tolkienscher Finesse gerechnet und war vollauf zufrieden.

Dass die Geschichte danach nicht nahtlos in filmischen Fortsetzungen weitererzählt wurde, habe ich jedenfalls bedauert. Und hier soll soweit ich weiß auch nichts mehr kommen.

John Carter (2012)

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Über das selbstverschuldete Scheitern dieses ambitionierten Film-Franchises wurde bereits viel gesagt und geschrieben.3 Man ist sich wohl einig, dass es nicht am Film selbst lag, sondern am total verkorksten Marketing mit mehreren Titeländerungen und sonstigem Durcheinander im Vorfeld.

Ich hätte die weitere Verfilmung dieses SF-Klassikers von Edgar Rice Burroughs sehr gern gesehen, und bin mit diesem Wunsch sicherlich nicht allein. Aber der Zug ist leider schon vor einiger Zeit abgefahren.

Was meint ihr?

Und ihr so? Welche Filme hättet ihr gern fortgesetzt gesehen?

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  1. Ich glaube, diese Vorrede kann ich mir so langsam auch sparen, oder? Okay, ist an dieser Stelle das letzte Mal. Versprochen.[]
  2. Ja, mit David Bowie wird fast alles episch und großartig.[]
  3. Gibt’s die Zeitschrift “Geek” noch? Darin war damals ein ziemlich guter Artikel zu dem Thema.[]

Die fünf besten Serien und Filme 2022

Zumindest was die ausführlichere Antwort angeht, habe ich mir etwas Zeit gelassen. Doch besser spät als nie. Wie üblich stellte Volker aka Selbstgesprächler Anfang des Jahres seine Frage in den Raum. Meine Antwort erfolgte via Twitter auf den Fuß. Aber nun noch einmal in aller Ausführlichkeit, wie es sich gehört.

Die besten Filme 2022

Einschränkend sei vorangestellt, dass ich 2022 kein einziges Mal im Kino war, weswegen nur solche Filme in meine Auswahl kamen, die im Berichtszeitraum gestreamt werden konnten.

1. The Batman – Auch wenn ich immer ein Marvel-Fanboy bleiben werde, gebe ich die filmischen Gehversuche des DC-Superheldenuniversums nicht auf. Vor allem nicht, wenn es um Batman geht. Mir hat diese erneute Inkarnation des Dunklen Ritters zudem sehr gut gefallen.

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2. Prey – Ich hätte nicht gedacht, dass ein Predator-Prequel so gut funktionieren kann. Vor allem, wenn man sich die anderen mal mehr mal weniger gelungenen Fortsetzungen und Ergänzungen des Arnie-Klassikers anschaut. Der Trick war vermutlich, den Fokus nicht auf das “Monster”, sondern auf die Gejagten zu legen – und das zudem in einem sehr reizvollen Native-American-Setting.

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3. Rot – Pixar-Filme gehen bekanntlich immer. Auch diese geistreiche Coming-of-age-Geschichte mit unterhaltsamem Fantasy-Aspekt hat mir sehr gefallen.

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4. Chip und Chap – Für mich eine kleine Überraschung des Jahres. Dass ein Nostalgie-Neuaufguss einer ollen 90er-Jahre-Trickfilmserie derart gut gelingt, hätte ich zumindest nicht erwartet.

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5. Thor: Love and Thunder – Ich weiß gar nicht, was ihr alle habt. Der Film war witzig, spannend und sehr unterhaltsam. Ja, ich hätte mir auch einen Bezug zur Moonknight-Serie und den ägyptischen Pantheon gewünscht, aber man kann nicht alles haben.

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Der Podcast zum Thema Filme möge hier heruntergeladen und gelauscht werden:

Selbstgespräche im Zwiegespräch 028 – Teil 2: „Kult ist kein Genre“ Die Top 5 der besten/liebsten Filme 2022

Die besten Serien 2022

Hier ist es nahezu das Gegenteil. Mir haben im vergangenen Jahr dermaßen viele Serien gefallen, dass eine Auswahl von nur fünf fast unmöglich scheint.

1. Severance – Das absolute Serien-Highlight des Jahres. Skurril, spannend und hervorragend inszeniert. Allein dafür lohnt sich das Apfelfernsehen.

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2. Ms. Marvel – Stellvertretend für die Marvel-Serien dieses Jahres, die ich allesamt sehr gern geschaut habe.1 Kamala Khan und ihre Geschichte mochte ich bereits in Comicform sehr gern. Die MCU-Adaption ist trotz ihrer zahlreichen kleineren Anpassungen2 sehr gelungen. Witzig, respektvoll den Figuren gegenüber, spannend und allgemein sehr unterhaltsam. Freue mich außerordentlich auf weitere Auftritte von Ms. Marvel.

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3. Star Trek: Strange New Worlds – So muss Star Trek sein! Im Gegensatz zum unsäglichen Picard trifft diese Show genau das richtige Maß zwischen Nostalgie und Moderne. Großartige Figuren in spannenden Geschichten. Spätestens damit ist das Franchise gerettet.

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4. House of the Dragon – Ich war selbst überrascht, wie schnell ich in dieses eigentlich abgehakt geglaubte Serienuniversum zurückgefunden habe. Nach der letzten Staffel Game of Thrones, die ich im Gegensatz zur Mehrheitsmeinung durchaus okay fand, erschien mir das alles zur Genüge auserzählt. Umso erstaunter war ich, dass mich dieses Prequel so schnell und stark gefesselt hat.

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5. Ringe der Macht – Ja, ich hätte auch lieber eine werkgetreue Silmarillion-Adaption gehabt. Ja, die kanonischen Abläufe und Hintergründe werden stellenweise sehr frei interpretiert. Trotzdem hat mir das Herr-der-Ringe-Prequel gut gefallen. Numenor ist hübsch anzuschauen, Elrond und Durin sind ein cooles Paar und selbst den Gandalf-Origin-Plot find ich gut.

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Über die besten Serien plauderte man beim Selbstgesprächler in dieser Sendung:

Selbstgespräche im Zwiegespräch 028 – Teil 1: „Terraforming Mordor“ Die Top 5 der besten/liebsten Serien 2022

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  1. She Hulk war großartig! Moon Knight ebenso. Was gab es noch?[]
  2. So fehlt der Bezug zu den Inhumans, weswegen Lockjaw leider nicht drin vorkommt.[]

Die zehn besten Science-Fiction-Filme

Ich hatte im letzten Jahr die große Ehre und Freude, bei Volker zu Gast zu sein und mit ihm und Fabs diese Urfrage des Genres zu diskutieren. Solltet ihr der legendären Podcast-Folge noch nicht gelauscht haben, mögt ihr es nun nachholen:

Selbstgespräche im Zwiegespräch 27 – Die Top 10 der besten/liebsten Science Fiction Filme

Was ist Science-Fiction und ist das überhaupt wichtig

Ich kann und will an dieser Stelle unsere diesbezüglichen tiefgründigen Erörterungen nicht in voller Gänze wiedergeben. Hier seien lediglich die beiden Kernansätze und damit verbundenen Thesen angerissen.1

In einem Ansatz dient Science-Fiction als literarischer Abgrenzungsbegriff, ähnlich wie “Trivialliteratur”. Es kommt hierbei also weniger auf den Inhalt, denn auf das Label an, das einem Stück Literatur oder Film von außen verpasst wird, um es von vermeintlich höherer Kunst abzugrenzen. Nach dieser Lesart kann letztlich alles Science-Fiction sein, was von selbsternannten Wächtern der Hohen Künste so bezeichnet wird. Diesem Ansatz sind so kuriose Zuordnungen zu verdanken, bei denen zum Beispiel “Der Herr der Ringe” als Science-Fiction bezeichnet wird.

Der andere Ansatz nimmt den Begriff beim Wort und ordnet hier nur Geschichten ein, die auch wirklich “wissenschaftliche Fiktion” betreiben. Das macht die Sache aber nicht zwingend einfacher. Zum einen ist dabei noch lange nicht gesagt, ob und wie stark der Fokus dabei mehr auf der Wissenschaft oder auf der Fiktion liegen sollte. Für die einen mögen quasimagische Dinge wie Telepathie vollkommen in Ordnung sein, für die anderen kommen nicht einmal künstliche Gravitation und überlichtschnelle Raumschiffe infrage, da ihnen aus heutiger Sicht die wissenschaftliche Grundlage fehlt. Zum anderen ist man sich keineswegs einig, ob es genügt, einer Geschichte ein Science-Fiction-Szenario zu verpassen, oder ob man wissenschaftliche Errungenschaften und ihre Auswirkungen auf Mensch und Gesellschaft direkt zum Thema machen muss, um die Geschichte Science-Fiction nennen zu dürfen.

Egal, wie man es angeht, es ist schwer, hier auf einen Konsens zu kommen – und auch völlig unklar, zu welchem Zweck man es überhaupt sollte. Ich persönlich tendiere zwar zu einer strengeren Lesart des zweiten Ansatzes, kenne aber viele Filme und Geschichten, die meine unbarmherzigen Kriterien zwar nicht erfüllen, die mir aber trotzdem sehr gut gefallen. Weil es einfach sehr gute Geschichten sind. Und wie könnte ich es wagen, diese nicht in meiner Liste auftauchen zu lassen. Um die Sache zu verkomplizieren, gibt es einige mittelmäßige Filme, die jedoch meine Science-Fiction-Kriterien gut erfüllen, wodurch sie es auch in die Liste geschafft haben.

Aber genug geschwafelt. Hier meine ganz persönliche, subjektive, inkonsistente und ultimative Liste.

Meine Top 10 SF-Filme

1. 2001: Odyssee im Weltraum (1968) – Ich kann nicht anders. Dieser Klassiker ist und bleibt für alle Zeiten mein liebster SF-Film. Er ist ein cineastisches Meisterwerk und erfüllt nahezu alle oben genannten Kriterien. Lediglich der Anflug von “Intelligent Design”, der in dem Szenario mitschwingt,2 mag etwas stören. Ansonsten stellt er die Themen Raumfahrt, Künstliche Intelligenz und außerirdische Zivilisation so gekonnt in den Fokus, wie kaum ein zweiter Film.

2. Interstellar (2014) – Außer vielleicht dieser hier, der nicht von ungefähr oft der “2001 unserer Generation” genannt wird.3 Der dystopische Auftakt nervt mich persönlich zwar etwas und auch die Roboter kommen – obwohl ihre Grundidee gut ist – im Film eher lächerlich rüber. Spätestens ab dem Start der Endurance ist der Film aber großartig. Zur hervorragenden Darstellung des Themas Raumfahrt kommt noch die Zeitdilatation durch das Schwarze Loch und ein einfallsreicher Ansatz zum Thema Zeitreise – auch wenn letzterer vielleicht einen Hauch zu esoterisch gerät.

3. Alien (1979) – Ist das nicht eigentlich ein Horrorfilm? Mag sein, aber das schließt nicht zwingend aus, dass es gleichzeitig ein SF-Film ist. Ich bin zumindest der Meinung, dass die Themen Raumfahrt, Künstliche Intelligenz und fremde Lebensformen ausreichend behandelt werden und nicht nur schmückendes Beiwerk sind. Und ein klassisches Meisterwerk ist der Film allemal. Daher Platz drei.

4. Der Marsianer (2015) – Das Drama um den verschollenen Astronauten Mark Watney erfüllt in dieser Liste womöglich die strengste Auslegung der SF-Kriterien. Zumindest beansprucht der Film für sich eine dermaßen hohe wissenschaftliche Akkuratesse, dass die Kritik daran schon sehr detailliert ausfallen muss. So sei wohl die Darstellung des Sandsturms auf dem Mars sehr unrealistisch. In Wahrheit hätte die Katastrophe, die die gesamte Handlung in Gang setzt, so gar nicht stattfinden können. Aber darüber sieht man selbst als strengerer SF-Freund gern hinweg. Mir hat der Film jedenfalls gut gefallen.

5. Matrix (1999) – Bei diesem Film muss man erstmals ernstere Zugeständnisse machen. Jeder halbwegs gebildete Mensch weiß, dass Morpheus’ Batterien-Analogie überhaupt keinen Sinn ergibt.4 SF-Experten wissen natürlich, dass das Ursprungsskript vorsah, dass die Maschinen die menschlichen Gehirne als Prozessoren und Datenspeicher brauchen, was für das Publikum angeblich zu kompliziert gewesen sei. An der Stelle muss man sich im Geiste einfach vorstellen, dass Morpheus eine Diskette hochhält. Die Du-stirbst-in-echt-wenn-du-in-der-Matrix-stirbst-Nummer ist auch reichlich esoterisch, muss aus dramaturgischen Gründen aber wohl so sein. Wenn man die beiden Punkte ausblendet, bleibt aber noch ausreichend akkurate Behandlung der Themen virtuelle Realität und Künstliche Intelligenz, die eine Platzierung in dieser Liste rechtfertigt.

6. Dune (2021) – Wieviel Science noch in Science-Fiction stecken kann, wenn man über zehntausend Jahre in die Zukunft guckt, ist im Zweifel nur schwer zu beantworten. Spätestens hier ließe sich das oft strapazierte Wort von Arthur C. Clarke bemühen, wonach hoch entwickelte Wissenschaft von Magie nicht mehr zu unterscheiden sei. Dieses Zugeständnis muss man dem SF-Epos von Frank Herbert mindestens machen, da die geschilderten drogeninduzierten Geisteskräfte doch arg magisch daherkommen. Ansonsten gelingt es der Geschichte vom Wüstenplaneten – und besonders der hier aufgeführten Verfilmung von 2021 – eine faszinierend fremdartige und in sich schlüssige Kultur und Technik einer Menschheit der fernen Zukunft darzustellen und sie zum Thema zu machen. Abgesehen vielleicht vom Rückfall in den Feudalismus, was ein etwas ermüdendes SF-Motiv ist.

7. Arrival (2016) – Auch die Grundannahme dieses Films, die ich an dieser Stelle aus Spoilergründen nicht näher ausführen möchte, kann bei bestem Willen nicht wissenschaftlich genannt werden. Dennoch ist dies einer der besten Filme überhaupt, der sich dem Thema Erstkontakt mit außerirdischen Intelligenzen widmet. Ganz großes Kino!

8. Elysium (2013) – Kommen wir zu einem Film, der insgesamt betrachtet eher nur mittelgut ist, der aber mit vielen schönen SF-Elementen aufwarten kann. Mit Robotern und großen rotierenden Raumstationen kriegt man mich halt immer.

9. Avatar – Aufbruch nach Pandora (2009) – Hier sieht es ganz ähnlich aus. Hinzu kommt, dass mir in der Funktionsweise der titelgebenden Avatare ein Hauch zu viel Esoterik steckt.5 Oder wird irgendwo eine Funkübertragung der Empfindungen und Bewegungsimpulse erwähnt? Neben der bombastischen Machart des Films hat mich hier vor allem die Darstellung der futuristischen Raumfahrt- und Alltagstechnik beeindruckt, auch wenn beides fast gar nicht thematisiert wird und kaum mehr als schmückendes Beiwerk ist.

10. Moon (2009) – Last but not least darf diese kleine Perle nicht in meiner Liste fehlen, die es mit der Science durchaus wieder etwas ernster nimmt. So wird das Leben und Arbeiten auf dem Mond recht anschaulich dargestellt. Eine künstliche Intelligenz kommt auch drin vor. Das Hauptthema aber – ich will es aus Spoilergründen nicht beim Namen nennen – wird ganz wunderbar ausgeschlachtet und konsequent zu Ende gedacht.

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  1. natürlich in aller Ausführlichkeit[]
  2. Den “Evolutionssprung” zur intelligenten Art hat die Menschheit hier bekanntlich dem außerirdischen Monolithen zu verdanken – und den nächsten zum Spacebaby ebenfalls.[]
  3. Naja, @myrkvid hat ihn mal so genannt und ich zitiere das oft und gern.[]
  4. Wenn die lebenden Menschen nur mit den verstorbenen gefüttert werden, ist das dann nicht ein perpetuum mobile? Und warum müssen es überhaupt Menschen sein, wieso reichen nicht Kühe?[]
  5. Von den fliegenden Bergen wollen wir gar nicht erst anfangen.[]

TopVier Serienremakes, die besser sind als ihre Vorbilder

Gerade schaue ich die Neuauflage einer liebgewonnenen Serie aus meiner Jugend und stelle fest, dass sie mir noch besser gefällt, als die alte Version von damals. Gleichzeitig wird mir bewusst, dass es mir schon öfter so ging. Viermal mindestens.

Hier also meine TopVier Serienremakes,1 die besser sind als ihre Vorbilder, in willkürlicher Reihenfolge, beginnend mit jener, die ich gerade am Wickel habe.2

1. Ducktales

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Hier sei gleich vorangestellt: Wenn man etwas besser findet, als etwas anderes, heißt das noch lange nicht, dass man das andere schlecht findet. Die alte Ducktales-Serie aus den 80er/90ern habe ich nämlich in sehr positiver Erinnerung.

Trotzdem ist das 2017 gestartete Remake3 noch mal einen ganzen Zacken besser. Ich binge die beiden auf Disney+ verfügbaren Staffeln jedenfalls gerade mit großer Begeisterung durch.

Wie schon in der Originalserie werden Ideen der Comiclegenden Carl Barks und Don Rosa aufgegriffen und gekonnt in ein modernes Gewand gekleidet. Die Vorgaben der alten Serie werden respektvoll aufgegriffen – die Nostalgie wird aber auch nicht übertrieben. Zahlreiche eigenständige Ideen und aktuelle Popkulturbezüge halten sich gekonnt die Wage mit tonnenweise Anspielungen auf alte Filme, Comics und Serien.

Zudem gelingt der Serie ein guter Mittelweg zwischen klassischen Einzelabenteuern und einer forterzählten Metahandlung. Kern der Geschichte ist das Geheimnis um die Mutter von Tick, Trick und Track, die in dieser Version mal nicht wie dreifarbige Klone wirken, sondern erfolgreich individualisiert worden sind.

Wie es sich für eine gute Geschichte gehört stehen hier die Charaktere, ihre Beziehungen zueinander und die Entwicklung all dessen im Mittelpunkt, was die Serie zu einer großartigen Variation des Duck-Epos macht. Ich hoffe inständig, dass es alsbald auch die dritte Staffel irgendwo gibt. Bis dahin halte ich mich einstweilen mit den Kurzfilmen über Wasser, die ebenfalls bei D+ zu finden sind.

2. She-Ra und die Rebellen-Prinzessinnen

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Hier liegt der Fall etwas anders. Die Vorlage war trashige Meterware aus den 80ern, die neue Serie von 2018 ist geradezu fantastisch. ich hatte mich bereits in der Vergangenheit lobend über She-Ra geäußert und kann dem heute kaum etwas hinzufügen.4

3. Battlestar Galactica

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Bei den beiden Kampfsternen verhält es sich wieder ausgeglichener. Zumindest war die alte Galactica für ihre Zeit keine schlechte Science-Fiction-Serie, wenn man sie mit dem restlichen Angebot jener Tage vergleicht.5 Als Kinder haben wir damals vor allem die Filmzusammenschnitte mit einiger Begeisterung geschaut. Bei aller Nostalgie kann es aber keine zwei Meinungen darüber geben, dass die neue BSG-Serie mit Abstand besser ist. Schließlich zählt sie zu den besten SF-Serien überhaupt.

Nachdem ich sie vor ein paar Jahren zum ersten Mal komplett durchgeschaut habe, sind bereits mehrere BSG-Lobhudeleien von mir hier erschienen. Zuletzt ging ich sogar soweit, mir das etwas verkorkste Serienfinale schönzureden.6

4. Lost in Space

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Okay, ich gebe es zu: In Wahrheit sind mir spontan nur drei Serienremakes eingefallen, die besser als ihre Vorlagen sind. Ich musste ein wenig grübeln, bis mir einfiel, dass mir Lost in Space recht gut gefallen hat – allerdings habe ich nie die Originalserie gesehen, weswegen ein Vergleich streng genommen gar nicht möglich ist. Aber ich nehme einfach mal an, dass sich die 60er-Jahre-SF heute nicht mehr so gut gucken lässt.

Die drei Staffeln der Netflix-Serie haben mir jedenfalls Spaß gemacht. Wenn man sich einmal auf den pathetisch-optimistischen Grundton eingelassen hat, funktioniert das SF-Familiendrama ziemlich gut. Und es hat hübsche Bilder und sehr schicke Raumschiffe.

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  1. auch, um diese glorreiche Clickbait-Listicle-Rubrik wiederzubeleben[]
  2. also doch nicht ganz willkürlich[]
  3. Sagt man heute überhaupt noch “Remake”? Oder eher “Reboot”? Egal![]
  4. Kurze Anmerkung: Ich habe die ebenfalls sehr gelungene neue He-Man-Serie “Revelations” hier nicht aufgelistet, da ich sie mehr als Fortsetzung der alten Serie und weniger als Reboot empfinde.[]
  5. Wir hatten ja nix![]
  6. Was sehen meine entzündeten Augen? Es gibt jetzt alle vier Staffeln bei Peacock und somit bei Sky? Rewatch incoming![]

Die fünf besten Serien 2021

Erneut rief Volker die Twitter-Welt auf, ihm die Top-Fünf Serien und Filme des vergangenen Jahres zu nennen. Erneut folge ich seinem Ruf – zumindest zur Hälfte.1

Wie mittlerweile gewohnt führe ich mein Ranking an dieser Stelle etwas aus. Nicht jedoch, ohne auf unsere aktuelle Eskapedia-Folge hinzuweisen, in der Robert und ich bereits im Dezember einen Blick zurück gewagt hatten:

Eskapedia Episode 15 – Unser Jahr 2021 in Empfehlungen: Podcasts, Bücher, Filme und mehr

Hier sah meine Top-drei-Liste so aus:

  1. Alle Marvel-Serien2
  2. Star Trek: Lower Decks
  3. Star Wars: Visionen

Das habe ich für den Selbstgesprächler etwas ausgearbeitet.

1. Hawkeye

Marvel hat 2021 geliefert. Und wie! In einem Jahr wurden gleich fünf TV-Serien rausgehauen, mit denen allein ich problemlos diese Liste hätte füllen können. Daher steht Hawkeye hier auch stellvertretend für WandaVision, The Falcon and the Winter Soldier, Loki und What If …?, die allesamt großartig waren. Hawkeye führt das interne Ranking knapp an, da ich diese Serie am rundesten und flottesten fand.

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2. Cobra Kai

Ich bin sehr froh, dass diese Serie weitergeht. Eigentlich kann ich meiner Lobhudelei vom letzten Jahr kaum etwas hinzufügen. Es gelingt dieser Show, das aktuell so beliebte Loblied auf die 80er Jahre mit dem nötigen Maß an Selbstironie und kritischer Distanz zu servieren – und ist dabei einfach sehr lustig.

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3. Star Trek: Lower Decks

Inzwischen hat sich dieser humoristische Ansatz des Star Trek Universums zu meiner zweitliebsten Serie in diesem Franchise überhaupt gemausert. Besser hätte man es nicht machen können: guter Humor gepaart mit “ernsthafter” Einbettung in Historie und Kanon unser aller Lieblings-Science-Fiction-Welt. Die absurdesten Gags und Ideen basieren meist auf längst etablierten Serien-Fakten.3 Ich freue mich sehr darauf, dass irgendwann einmal Anspielungen und Bezüge aus Lower Decks in einer der anderen Live-Action-Serien auftauchen.

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4. Love, Death & Robots

Der Abstand zwischen den Staffeln dieser wunderbaren Science-Fiction-Anthologie-Serie ist einfach zu lang. Und zu kurz sind die Staffeln auch.

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5. Star Wars: Visionen

Kanon ist nicht alles. Tatsächlich ist er sogar total egal, wenn man einfach nur großartige Geschichten erzählt haben möchte. Dankenswerterweise hatte man bei Star Wars4 die Idee, einige japanische Anime-Studios zu bitten, sich ohne weitere Vorgaben in diesem Universum auszutoben. Herausgekommen ist diese wunderbare Anthologie-Serie, die sich nicht im Geringsten um kanonische Akkuratesse schert – und dennoch großartige Star-Wars-Geschichten präsentiert.

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Honorable Mentions

Die Auswahl war nicht leicht, gab es doch noch etliche Serien mehr, die mir 2021 mehr oder weniger gefallen haben. Unerwähnt lassen möchte ich sie nicht – auch wenn einige von ihnen aus früheren Jahren stammen.5

Das Rad der Zeit6 | Disenchantment7 | Foundation8 | Hannibal9 | Inside Job10 | Ku’damm11 | Lost in Space12 | Masters of the Universe: Revelations13 | Narcos: Mexico14 | Rick & Morty15 | See: Reich der Blinden16 | Solar Opposites17 | Star Trek: Discovery18 | The Punisher19 | The Serpent20 | Truth Seekers21

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  1. Vermutlich kriege ich mit Glück gerade fünf Filme zusammen, die ich 2021 geguckt habe – und von denen sind vielleicht drei überhaupt aus dem Jahr.[]
  2. Dazu wird es alsbald eine eigene Sendung geben.[]
  3. Das Skelett des Riesen-Spock ist nicht einmal das absurdeste Beispiel.[]
  4. also bei Disney[]
  5. Die MCU-Serien führe ich hier nicht erneut auf.[]
  6. Standard-Fantasy – aber kurzweilig und sehr schöne Bilder[]
  7. Matt Groenings Fantasy-Futurama ist unverändert ganz okay[]
  8. Bilder und Szenario sind großartig – Handlung und Charaktere aber schwach[]
  9. In Staffel drei haben sie es mit dem künstlerischen etwas übertrieben, insgesamt aber eine sehr sehenswerte Interpretation unseres Lieblings-Kannibalen.[]
  10. Es ist alles wahr! Jede einzelne Verschwörungstheorie! Sehr lustige Rick&Morty-Variation.[]
  11. ein wenig deutsche Geschichte aus Sicht einer Tanzschule[]
  12. Standard-SF – aber kurzweilig und sehr schöne Bilder[]
  13. Angenehm moderne Fortführung des klassischen Stoffs. Nicht ganz so herausragend wie She Ra – aber gut.[]
  14. Ohne Pablo bringt das eigentlich nichts mehr – ist trotzdem sehenswert.[]
  15. Ich steh halt auf den Humor – und bin von den guten SF-Ideen begeistert, die drinstecken.[]
  16. mein Überraschungsfund bei AppleTV – beste Serie dort[]
  17. Und noch eine Rick&Morty-Variation – die Handlung in der Wand ist allerdings großartig.[]
  18. Jaja, findet ihr alle doof. Mir gefällt’s halt. Okay, die Flammenwerfer auf der Brücke sind wirklich dämlich.[]
  19. Die Selbstjustiz- und Waffenbesitzverherrlichung mal außen vor fand ich die erste Staffel sehr spannend.[]
  20. Schurken geben einfach immer die besten Helden ab.[]
  21. Leider durften Nick Frost und Simon Pegg nur eine Staffel lang das Übernatürliche jagen.[]

Die 3×5 besten Star Trek Sachen

Der beliebte und begabte Podcaster Volker aka Selbstgesprächler befragt regelmäßig seine Zuhörendenschaft bei Twitter nach Top-5-Listen zu den Themen seiner jeweils künftigen Sendung. Ich habe es mir in ähnlicher Regelmäßigkeit zur Gewohnheit gemacht, die Fragen nicht nur per Tweet sondern auch etwas ausführlicher per Blogpost zu beantworten.1

Dickes Brett

Diesmal geht es um nichts geringeres als unser aller Lieblings-TV-und-Kino-Science-Fiction-Universum2 Star Trek. Angesichts der Fülle des zugrundeliegenden Materials und meiner Begeisterung für dieses Sujet will da ein dickes Brett gebohrt sein. Wie auch immer, gehen wir es an!

Die fünf besten Star Trek Serien

Da geht’s schonmal los. Von den aktuell und bislang insgesamt neun Serien3 die vier rauszupicken, die es nicht in meine Top-5 schaffen, mag noch einfach sein.4 Die final five5 dann aber in eine sinnvolle Reihenfolge zu bringen, ist schon kniffliger.

Platz 1: Deep Space Nine – Da gibt es nicht viel zu sagen. Diese Serie stellt bis zum heutigen Tag den einsamen Höhepunkt des gesamten Franchises dar. Keine Serie davor oder danach war von der ersten bis zur letzten Folge derart stimmig und gelungen. Keine Diskussion.

Platz 2: The Next Generation – Ohne TNG hätte es DS9 natürlich nie gegeben. Und allein aus meinem Geburtsjahr ergibt sich meine Verbundenheit mit dieser Serie. Wie ich an anderer Stelle bereits betonte: Meine Enterprise wird immer die D sein – und mein Captain immer Picard. Auch wenn sie erst einmal wachsen musste, hat diese Serie ganz große Geschichten erzählt und die Science-Fiction entscheidend geprägt.

Platz 3: Enterprise – Ab hier gerate ich in den Bereich, in dem ich mich rechtfertigen müsste. Denn ENT gut zu finden ist sicher eine Mindermeinung unter den Trek-Fans.6 Ich stehe aber dazu. Auch wenn die Serie nicht perfekt ist, mochte ich ihre Atmosphäre und ihren Ansatz, eine Brücke zwischen unserer Realität und der zukünftigen Föderations-Utopie zu schlagen. Ich gebe dabei zu, dass diese Begeisterung aus einem Rewatch von vor ein paar Jahren stammt. Seit dem stehe ich auch voll auf das Titellied.

Platz 4: Discovery – Für DISCO gilt im Grunde dasselbe. Natürlich ist die Serie vor allem in ihrer ersten Staffel nicht perfekt. Aber – und das habe ich auch schon oft betont – das gilt bis auf eine Ausnahme7 für alle Trek-Serien. Ich mag einfach viele Einfälle und vor allem die meisten Figuren bei DISCO.

Platz 5: Lower Decks – Vor einem Jahr8 hätte ich mich selbst über diese Platzierung gewundert. Ich war sehr skeptisch, ob ein weiterer Futurama-Klon in Zeiten von Rick & Morty, Final Space und Solar Opposites funktionieren kann – und dann auch noch im Star-Trek-Universum. Aber hey! Das funktioniert sogar sehr gut! Vor allem weil die Serie nicht nur witzig ist, sondern auch sehr angemessen mit dem Kanon umgeht, in den sie eingebettet ist.

Die fünf besten Star Trek Filme

Die Aufgabe ist vielleicht ein bisschen einfacher, auch wenn es insgesamt schon 13 Filme gibt.9

Platz 1: First Contact – Als Angehöriger der TNG-Generation muss ich da nicht lange überlegen. Mein liebster Star-Trek-Film ist natürlich der beste TNG-Film. Auftritt der Enterprise E, die Borg-Queen, der First Contact mit den Vulkaniern selbst, der Leinwand-Einsatz der Defiant, Picards Ahab-Story-Arc – muss ich mehr sagen?

Platz 2: Undiscovered Country – Gleich darauf muss der beste TOS-Film folgen. Auch wenn die klassische Crew im sechsten Kinofilm schon reichlich gealtert war, hat sie mit ihrem letzten Leinwandauftritt ihren Höhepunkt erreicht. Shakespeare im klingonischen Original, der klingonische Gorbatschow, Sulu als Captain der Excelsior und das “U-Boot-Gefecht” am Ende – alles ganz groß!

Platz 3: The Voyage Home – Jupp, der vierte Film ist ziemlich Low Budget – dafür aber der lustigste von allen. Die Handlung fast ausschließlich per Zeitreise in den 80ern – der damaligen Gegenwart – spielen zu lassen, mag gewagt klingen, ist aber hervorragend umgesetzt. “Computer …?”

Platz 4: Wrath of Khan – Der Klassiker darf auf dieser Liste natürlich nicht fehlen. Auch wenn ich diesem Film immer die dreiste Zweitverwertung der kompletten Enterprise-Kamerafahrt aus dem ersten Film übelnehmen werde, sind das ikonische Duell Kirk-Khan und das “original U-Boot-Gefecht” zwischen Enterprise und Reliant einfach großartig.

Platz 5: Beyond – Um mich auch hier zu outen: Ich mochte die Reboot-Filme von Anfang an. Alle drei. Die interne Reihenfolge der Leinwandauftritte der neuen Kirk-Crew wäre bei mir drei, eins, zwei, was den dritten und aktuell letzten Film Star Trek: Beyond auf diese Liste hebt. Nicht nur wegen der Anspielung auf die ENT-Ära und die Beasty Boys.

Die fünf besten Star Trek Charaktere

Zum Schluss die schwerste wenn nicht gar unmögliche Aufgabe. Da jede weggelassene Figur10 eine Schande ist, zu jedem nur ein Satz.

Platz 1: Spock – Von Kindheit an meine Nummer eins, beim Spielen auf dem Grundschulhof war ich immer Spock.

Platz 2: Miles O’Brien – Der Normalo, der einfach nur seine Arbeit macht – und trotzdem ein Held.

Platz 3: Benjamin Sisko – Bester Captain! (sorry)

Platz 4: Data – Data verkörpert das beste Stück Science-Fiction im ganzen Star-Trek-Universum: künstliche Intelligenzen sind auch nur Menschen.

Platz 5: Jean Luc Picard – Ja, okay … auch bester Captain.

Vorfreude auf das Zwiegespräch

Wie immer dient diese Umfrage Volkers Vorbereitung seiner nächsten Podcast-Sendung. Mit dem Mega-Thema Star Trek hat er sich ganz schön was vorgenommen. Da freuen wir uns drauf!

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  1. Deswegen hat diese “Kategorie” bei mir ab sofort auch ein eigenes Schlagwort: slbstgsprchlr[]
  2. Ja, ich weiß: Bücher, Comics und Videospiele gibt’s auch noch.[]
  3. Hab ich eine vergessen? Nö, oder?[]
  4. Nämlich TOS, TAS, VOY und PIC[]
  5. Sorry, falsches Franchise[]
  6. Sagt man eigentlich noch “Trekker”? Oder gar “Trekkie”?[]
  7. Siehe Platz 1[]
  8. Oder schon zwei? Keine Ahnung![]
  9. Oder?[]
  10. eigentlich der komplette DS9-Cast und von allen anderen mindestens die Hälfte[]

Die fünf besten Serien 2020

Das Jahr 2020 hat nicht allzu viel geboten – die Möglichkeit, viele Serien zu glotzen war aber definitiv dabei. Entsprechend hat der gute Volker für seine nächste Podcast-Sendung nach den fünf besten Serien und Filmen des Jahres gefragt. In Sachen Filme habe ich diesmal leider nichts zu bieten – bei den Serien umso mehr. Als treuer Hörer1 des Selbstgespräche-Podcasts habe ich selbstredend sogleich geantwortet.

0. Star Trek: Deep Space Nine

Außer Konkurrenz und lediglich als honorable mention stelle ich die noch immer beste aller Star-Trek-Serien als Nummer 0 vornan. 2020 habe ich mein lang gehegtes Vorhaben umgesetzt, Star Trek: Deep Space Nine noch einmal komplett in einem Rutsch durchzugucken.

In meiner Erinnerung war die Serie durchaus gut und ich hatte abgespeichert, dass sie – wie alle anderen Trek-Serien – ein, zwei Staffeln braucht, um in die Gänge zu kommen, mindestens so lange, bis die Dominion-Metahandlung richtig startet. Wie falsch ich damit doch lag.

Von Folge eins an gelingt es Deep Space Nine all seine Stärken auszuspielen. Und das sind vor allem die hervorragend ausgearbeiteten Charaktere und ihr Beziehungsgeflecht. Auch wenn das Dominion in der ersten Staffel nur ein Gerücht ist, sind die Geschichten bereits hier hochspannend, einfallsreich und interessant. Und dann gelingt es der Serie auch noch, sich von Staffel zu Staffel zu steigern. Ganz großes Fernsehen!

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1. Der Mandalorianer

Mit Abstand das Highlight des Serien-Jahres, das angefangen bei der Musik alles richtig macht. Man mag der Serie vorwerfen, dass sie sich vor allem zu Anfang in Sachen Meta-Handlung und konkreter Einbettung in das Star-Wars-Universum etwas zurückhält – gerade das halte ich aber für einen gelungenen Zug, damit sich auf das Wesentliche konzentriert werden kann: die wenigen Hauptfiguren, ihr Verhältnis zueinander und das Erzählen einer guten Geschichte – beziehungsweise mehrerer davon. Sich dabei auf eine einfache Vater-Sohn-Konstellation zu beschränken ist eine Stärke der Serie und lässt ihr Raum eine großartige Stimmung zu erzeugen.

Staffel zwei behält das Erfolgsrezept bei, zieht aber mit dem Fanservice und den Verknüpfungen zum restlichen Universum mächtig an und lässt die Geschichte im Staffelfinale auf einen grandiosen Höhepunkt zulaufen.2

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2. Cobra Kai

Meine ganz persönliche Serien-Überraschung ist die Fortsetzung der Karate-Kid-Filme aus den 80ern. Überraschung deswegen, weil die soeben formulierte Prämisse zunächst einmal nicht sonderlich vielversprechend klingt. Das Jahrzehnt meiner Kindheit in allen Ehren – aber seine zur Zeit moderne nostalgische Überhöhung kann ich nur äußerst bedingt teilen.

Das brillante an der Serie ist, dass sie genau diesen Zeitenwandel zum Thema macht. Es ist quasi eine Coming-of-age-Geschichte für meine Generation.3

Überhöhen will ich das ganze auch nicht, es bleibt eine überwiegend komödiantische Unterhaltungssendung mit viel Karate-Action. Die Mischung aus alldem gelingt aber hervorragend. Die Serie nimmt sich und seine Vorgeschichte nicht allzu ernst – und es werden sogar etliche der in den letzten Jahren und Jahrzehnten verbreiteten Fan-Theorien einbezogen oder zumindest erwähnt.4

Großartig ist in jedem Fall, dass fast alle Original-Schauspieler wieder ihren Auftritt haben – so es denn möglich ist. Und alle Figuren bekommen deutlich mehr Tiefe und Hintergrund verpasst, als es die 80er-Jahre-Action-Abziehbilder damals hatten. Das lässt die Trennlinie zwischen “Gut” und “Böse” angenehm verschwimmen und macht aus dem Stoff eine witzige, geistreiche und durchaus zeitgemäße Handlung.

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3. The Crown

Muss ich mich nach vier durchgesuchteten Staffeln schon Royalist schimpfen lassen? Soll mir Recht sein!

Die britische Nachkriegsgeschichte mit Fokus auf die immortal Queen zu erzählen ist mehr als naheliegend – und die Soap-Tauglichkeit der Royals ist unbestritten. Das damit verbundene Erzähl-Potential wird in dieser Serie in mittlerweile vier Staffeln unglaublich gut gehoben. Das Ergebnis ist eine großartige spannende Geschichte mit unfassbar guten Schauspielerinnen und Schauspielern, deren Figuren man nur ins Herz schießen kann. In Staffel vier gilt dies sogar für Maggy Thatcher, die von Gillian Anderson dermaßen fabelhaft dargestellt wird, dass es eine schiere Freude ist.5

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4. Star Trek: Discovery

Im Gegensatz zu zahlreichen “Fans”, die seit Folge eins kein gutes Haar an der neuesten Star-Trek-Serie lassen, bin ich von Anfang an recht angetan von DISCO. Ja, die Serie hat ihre Macken, einige Startschwierigkeiten und Konstruktionsfehler.6 Aber sind wir ehrlich: So perfekt wie DS97war bislang keine Serie aus dem Trek-Universum.

Ich erfreue mich da lieber an den positiven Aspekten wie den großartigen Charakteren, der Spiegeluniversums-Handlung in der ersten Staffel, Pike und Spock in der zweiten – und dem Lore-Neuland, das wir in der dritten Staffel endlich betreten.8

Tatsächlich gefällt mir der Schlusspunkt, an dem wir Schiff, Crew und Föderation verlassen, besonders gut. In Staffel vier werden wir endlich wieder ein Raumschiff haben, das boldly in new frontiers vorstoßen kann. Ich freue mich drauf.

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5. The Boys

Jupp, die Serie ist übertrieben brutal – das aber auf eine so absurd überzeichnete Weise, dass ich mich darüber nur beömmeln kann. Die Grundidee ist schnell erzählt: Superhelden sind real – und längst nicht so heldenhaft, wie es scheint. Gerade die zweite Staffel verknüpft das sehr gekonnt mit dem aktuellen politischen Geschehen in den USA.9 Weiß gar nicht, wie sehr das noch der Comicvorlage entspricht, macht auf jeden Fall eine Menge Spaß.

(Kleine Warnung: Der Trailer hält sich in Sachen Brutalität nicht ernsthaft zurück. Abspielen daher auf eigene Gefahr.)

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  1. Naja, ich lausche hin und wieder mal rein.[]
  2. An dem Finale scheiden sich bekanntlich auch die Geister. Ich finde es aber völlig konsequent, handlungslogisch und einfach großartig.[]
  3. Für Jugendliche ebenfalls, schließlich spielt eine neue Karate-Generation eine zentrale Rolle – aber unsereiner wird halt auch angesprochen.[]
  4. Zum Beispiel, dass Daniel im ersten Film der eigentliche Rowdy ist und Johnny das Mobbing-Opfer.[]
  5. Ich würde mich über eine ähnliche Verarbeitung der deutschen Nachkriegsgeschichte übrigens sehr freuen. Titel könnte schlicht “Kanzleramt” sein. Jeder Kanzler eine Staffel – ggf. einige sogar deren zwo.[]
  6. Und es gehört natürlich zur DNA des Fandoms, an den Objekten seiner Begeisterung rumzumäkeln, vor allem wenn es etwas “neues” ist. TOS-Fans hassten TNG, TNG-Fans hassten DS9 und nun ist halt Disco dran.[]
  7. siehe oben[]
  8. Unter anderem bin ich begeistert von Bookers Schiff, von der Zukunfts-Technik und der Entwicklung, die Vulkanier und Romulaner genommen haben.[]
  9. Zumindest was die Mechanismen angeht, weniger die konkreten Inhalte, die bleiben schon der inneren Logik des Serienuniversums verhaftet.[]

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