Gegeben wird Aborea, denn ganz klassische Fantasy soll’s zum Wiedereinstieg werden. Mein Gnom-Zauberer steht bereit.

Aborea das Tischrollenspiel aka “Rolemasterchen”

Aborea stellte vor etlichen Jahren den Versuch des 13Mann-Verlags dar, das altehrwürdige Pen-and-Paper-RPG wieder in einer einsteigerfreundlichen Box an den Mann und die Frau außerhalb des etablierten Fandoms zu bringen. Ich hatte mir besagte Box damals zugelegt und die enthaltenen Regelhefte sehr interessiert gelesen – gespielt hatte ich es allerdings nie. Das Versäumnis wird nun nachgeholt.

Auf ins Würfel und Zucker!

Dabei kann ich gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Denn ich werfe nicht nur erstmals seit langem wieder die Würfel – sondern kann endlich ein weiteres Versäumnis nachholen, nämlich dem Würfel & Zucker einen Besuch abstatten. Dort soll die erste Zusammenkunft meiner ersten Rollenspielgruppe seit Jahren stattfinden. Von diesem Café schwärmt seit seiner Eröffnung im letzten Jahr meine halbe Twitter-Timeline – und auch der gute Ron hat drüben bei Edieh ein Loblied auf das Hamburger Brettspiel-Café gesungen.

Wer ist Troc?

Ich bin auf jeden Fall schon sehr gespannt. Meinen Charakterbogen habe ich schon brav ausgefüllt, die beiden W10 liegen bereit – selbstverständlich auch die Backstory meines Charakters. Darf ich vorstellen? Troc, seines Zeichens Gnom-Zauberer:

Troc wächst in den Slums der Stadt auf. Seine Kindheit ist von Armut geprägt. Trotzdem bemüht sich seine Mutter Tua, ihn so gut wie möglich durchzubringen und von jeglichem Ärger fernzuhalten. Leider erkrankt sie schwer, als er noch nicht ganz ausgewachsen ist. Auf dem Sterbebett (kaum mehr als ein mit Lumpen gefüllter Sack) überreicht sie ihm eine Art Taschenuhr – angeblich ein Familienerbstück. Ob tatsächlich ein Vorfahr dieses Gerät konstruiert oder ob Tua es irgendwo stibitzt hat, kann Troc nicht mehr in Erfahrung bringen. Mit ihrem letzten Atemzug nimmt sie ihm das Versprechen ab, ein guter Junge zu bleiben.

Daran versucht er sich eine Weile – es fällt ihm aber immer schwerer, über die Runden zu kommen. Als er schließlich vor Hunger kaum schlafen kann, beschließt er, die Uhr zu versetzen.

Das führt ihn zum ersten Mal in Fandels Trödelladen. Fandel ist ein Elb – und sein Laden ist … speziell. Man kann hier für wenig Geld einfache Haushaltsgegenstände erwerben – aber im Gewühl des Ladens findet sich irgendwo auch der ein oder andere magische Gegenstand oder ein Gremlin. Viele Reisende, die hier einkaufen, finden den Laden oft kein zweites Mal wieder.

Fandel erkennt auf einen Blick Trocs magisches Potential – er selbst ist ein begabter Elementarmagier – und weigert sich, ihm die Taschenuhr abzukaufen.
Stattdessen bietet er ihm Arbeit in seinem Laden an, kleidet ihn ein, gibt ihm eine Kammer als Unterkunft.

In den nächsten zwei, drei Jahren hilft Troc im Laden aus, macht für Fandel Besorgungen, organisiert Waren und erledigt, was noch so anfällt. Nebenher unterrichtet Fandel ihn in den Künsten der Elementarmagie, worin Troc sich recht lehrreich zeigt.

Wenn man Troc heute in dem Laden oder auf Botengängen in der Stadt antrifft, macht er – für einen Gnom – einen recht selbstbewussten und adretten Eindruck. Er trägt Hose, Hemd, Weste und Gehrock wie ein einfacher aber ehrbarer Kaufmann. In der Weste trägt er die Taschenuhr und ein schmaler Gehstock rundet sein Erscheinungsbild ab. Dieser Gehstock ist natürlich sein Zauberstab, den Fandel im Laufe seiner Ausbildung für ihn angefertigt hat.

Der Spielleiter hat den Charakter dankenswerterweise so abgesegnet – beziehungsweise sind einige Aspekte im Dialog entstanden. Zu dem guten Troc werden sich noch ein Halbling-Dieb und ein Krieger gesellen. Zu dritt werden sie eine mir noch nicht näher bekannte kosmopilitische Stadt in der Welt Aboreas unsicher machen. Ich freue mich schon sehr auf Donnerstag – und werde berichten.

Weiter geht’s im Spielbericht Aborea Teil 1