Schlagwort: Selbstreferenz

nerdlicht.net im neuen Gewande

Und? Wie findet ihr mein neues Bloglayout? Ich dachte, nach drei, vier Jahren wäre wieder einmal Zeit dafür. Ich bin jetzt schon ziemlich lange mit den Standard-WordPress-Themes unterwegs – zuletzt Twenty Twenty. Diese haben mir stets gute Dienste geleistet, jetzt muss jedoch etwas anderes her.

Man trägt heute schwedisch

Zum einen umkreise ich schon länger die hübschen kostenfreien WordPress-Themes von Anders Norén. Eines davon – Garfunkel – habe ich bei der Gestaltung unseres fantastischen Fanzines World of Cosmos verwendet. Hier habe ich mich jetzt für Lingonberry entschieden, da ich damit einen weiteren Gedanken verfolgen kann.

Microblogging kann ich selber

Denn zum anderen habe ich mich vom guten Stefan Grund aka Eay inspirieren beziehungsweise influencern lassen. Er berichtete kürzlich von seinem Lieblingsblog, das sich ein neues Layout nach dem Vorbild einer Social-Media-Timeline gegeben hat. Eigentlich keine schlechte Idee. Vor allem, da unsere einstige Lieblingsmicrobloggingplattform dem Bösen anheimgefallen ist und seine Nachfolger Performance-mäßig irgendwie nicht so recht aus dem Quark kommen wollen.

Eay selbst handhabt das schon länger ganz ähnlich, indem er seine Posts meist originär auf seinem Blog bringt und sie von da aus überall crosspostet. Nun bin ich als alter Geisteswissenschaftler nicht annähernd so versiert mit den Nullen und Einsen wie er, aber mit den Mitteln von WordPress sollte dergleichen doch abzubilden sein.

App again

Der Plan ist also, hier auf dem Blog öfter und kürzer zu posten – zusätzlich zu den bisherigen unregelmäßigen längeren Artikeln versteht sich. Ein schneller Linktipp, ein kurzer Gedanke zu diesem oder jenem – Microblogging halt. Damit das leichter von der Hand geht, habe ich mir nach langer Zeit wieder einmal die WordPress-App installiert, da die Handhabung des Backends im mobilen Browser bekanntlich eher suboptimal ist.

Was soll ich sagen, der Burner ist die App ehrlich gesagt auch nicht. Offenbar ist sie eher für die wordpress.com-Blogs und diese dämlichen Blöcke optimiert. Umschalten auf den “Classic Editor” ist nicht – und auch sonst werden Plugins und Einstellungen ignoriert. Aber für schnelle Bearbeitungen und kurze Posts sollte es gehen.

Mastodon und Bluesky spielen nicht mit

In einer perfekten Welt hätte ich mir nun noch zwei Plugins installiert, mit denen ich meine Microposts automatisch auf Mastodon und Bluesky crossposten kann.

Solche Plugins gibt es tatsächlich, beim Wollelefanten wäre es Share on Mastodon – blöderweise akzeptiert mein Server literatur.social dieses Plugin als Client nicht.

Bei Bluesky konnte ich nur Neznam Atproto Share finden, was bei einem ersten Test funktionierte – nun aber streikt. Zudem sind die Einstellungsmöglichkeiten ziemlich eingeschränkt, es lässt sich zum Beispiel nicht einstellen, dass pauschal jeder Blogpost geshared wird – und die blöde WordPress-App zeigt dieses Plugin gar nicht an. Nichts will also so, wie ich es will.

Nützt nix. Muss ich also weiterhin händisch crossposten.

Linktree selbstgemacht mit WordPress

Da man bei Instagram bekanntlich nur einen einzigen “echten” Link1 setzen kann, sieht man vermehrt diese schicken Linktree-Links.2 Das wollte ich auch ausprobieren3 – und bin nach kurzem Nachdenken4 auf die naheliegende Idee gekommen: Das kann man sich doch ganz einfach selbst bauen.

Linkbaum lieber selber basteln

Google ergänzt die Suche nach “Linktree” automatisch mit “Alternative”. Sowas macht mich hellhörig – und so las ich unter anderem bei den Pinatas und bei Mamaskind, dass man allein aus DSGVO-Gründen besser die Finger von Linktree lässt. Leuchtet ein. Zumal sich so eine Landingpage mit WordPress5 problemlos erstellen lässt.

Mein erster eigener Linkbaum

Etwas zerrupft sieht er in seiner schlichten Version 0.1 vielleicht noch aus6 – seinen Zweck sollte er aber schon einmal erfüllen. Daher präsentiere ich voller Stolz meinen eigenen Linkbaum, der ab sofort in all meinen SoMe-Profilen7 verlinkt ist.

Geht das nicht etwas hübscher?

Funktional hat meine Landingpage so bereits alles was sie braucht: Sie ist ablenkungsfrei, responsive und komplett in meiner Hand. Stylisch kommt sie so an eine echte Linktree-Seite aber noch nicht heran. Da ginge also noch einiges.

Tatsächlich gibt es bereits WordPress-Plugins, welche die Linktree-Funktionalität komplett übernehmen. Damit lässt sich bequem eine eigene Seite unabhängig vom eigenen WordPress-Theme mit schickem mobiloptimiertem Layout erstellen. Leider habe ich nicht herausfinden können, ob man sich damit die Problematik schlicht “ins Haus” holt. Diese Plugins zählen nämlich selbständig die eingehenden Klicks, ohne dass ersichtlich wäre, was genau da gezählt und wo es gespeichert wird. Möglich, dass ich etwas übervorsichtig bin. Aber vielleicht hat jemand schon Erfahrungen damit sammeln können und kann meine Befürchtungen zerstreuen.

Link-Buttons anstelle meiner jetzigen Textlinks wären aber schon nett. Mein aktuelles Theme hat dergleichen nicht an Bord8 – doch auch hier können Plugins helfen. Mamaskind empfiehlt Shortcodes Ultimate. Aus der Kategorie gibt es noch etliche mehr im Angebot. Für weitere Empfehlungen wäre ich dankbar.9 Mal schauen, ob und wann ich eine etwas aufgehübschte Version 0.2 meines Linkbaums vorstellen kann.

Nachtrag: Klar geht das hübscher!

[Edit 27.5.2020] So schnell kann’s gehen. Inzwischen habe ich Shortcodes Ultimate installiert und festgestellt, dass man damit tatsächlich sehr einfach Linkbuttons et cetera basteln kann. Daher präsentiere ich hiermit bereits Version 0.2 – schaut’s euch an!

Nachtrag 2: Zurück auf Anfang

[Edit 2.3.2021] Der Wechsel auf mein neues Theme hat dem Shortcodes-Plugin nicht gutgetan. Es zeigt die Buttons nicht mehr sonderlich hübsch an. Daher habe ich das Plugin kurzerhand wieder rausgeschmissen und meinen Linkbaum erneut sehr minimalistisch gestaltet. Bis mir eine neue Idee einfällt. Ich werde berichten.

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  1. Nämlich den einen in der Bio. URLs kann man ansonsten natürlich so viele in die Bildunterschriften schreiben, wie man möchte – sie werden dort halt nicht verlinkt. Man soll ja schön bei Insta bleiben.[]
  2. Nix neues, ich weiß. Ich brauche halt immer ein bisschen länger.[]
  3. Nicht, dass ich dergleichen ernsthaft bräuchte – ich befasse mich schlicht gern mit diesen Dingen.[]
  4. und Googeln[]
  5. so wie mit jedem anderen CMS[]
  6. Deswegen ist er inzwischen auch schon auf Version 0.2 upgegradet worden. Jetzt mit schicken Buttons.[]
  7. Vermutlich habe ich dabei etliche vergessen. Man verliert ja so schnell den Überblick.[]
  8. Ich denke ohnehin seit einer Weile auf einem erneuten Theme-Wechsel rum. Aber nein! Das steht vorerst nicht zur Debatte.[]
  9. Und vielleicht noch eine kurze Erläuterung für einen Noob wie mich, was diese Shortcodes eigentlich konkret machen.[]

Ab jetzt mit Fußnoten

Aus Prokrastinationsgründen habe ich meinem Blog hiermit Fußnoten verpasst. Mit dem richtigen WordPress-Plugin eigentlich ganz einfach.

Jede und jeder, die beziehungsweise der längere Texte schreibt – sei es im Rahmen von Schule und Studium, aus beruflichen Gründen oder schlicht aus Spaß – kennt das Phänomen der Prokrastination:1 Man sucht sich Arbeit, die einen davon abhält, besagten Text weiterzuschreiben.

Wer formatiert, der bleibt

Bei mir war und ist dies oft das Formatieren des Textes. Wie viele Stunden habe ich nach der perfekten Schriftart, dem idealen Zeilenabstand und dem exakten Seitenrand gesucht, ehe auch nur eine Seite geschrieben war?2 Gerade im Kontext universitärer Hausaufgaben und Abschlussarbeiten hat die Fußnote bedeutenden Raum eingenommen: Position, Format und Schriftgröße wollten wohl überlegt sein.

Die Fußnote als Stilmittel

Als Leser schätze ich die Fußnote durchaus auch als Stilmittel außerhalb wissenschaftlicher Texte. Schon als junger Asterix-Fan mochte ich die Sternchen mit Übersetzungen oder näheren Erläuterungen. Auch der ein oder andere Romancier greift zu meiner Freude darauf zurück, allen voran der großartige Terry Pratchett.

Zum Leidwesen meiner Brieffreunde3 habe ich mir vor einiger Zeit angewöhnt, auch in meiner Korrespondenz4 auf dieses Stilmittel zurückzugreifen. Nun sind meine Blogartikel dran.

Welches Plugin soll es sein?

Auch hier gilt: Die Wahl des passenden WordPress-Plugins will wohl überlegt sein. Soll ja hübsch aussehen, einfach zu handhaben sein und mit der aktuellen WordPress-Version sowie dem Theme meiner Wahl kompatibel sein.

Bereits vor einigen Jahren hat sich Sabine Melnicki auf ihrem Blog mit dieser Frage befasst und sich in einem kleinen lesenswerten Auswahlprozess auf die Suche nach dem besten Plugin begeben. Sie hat sich zunächst für footnotes und später nach einem Theme-Wechsel für Easy Footnotes entschieden. Beide erfüllen heute nicht mehr ganz ihre damals aufgestellten Kriterien,5 machen aber einen unverändert guten Eindruck. Einen erneuten Test wären sie also wert.

Bei der Suche sprang mir selbst außerdem Footnotes Made Easy ins Auge, das als einziges Plugin für die aktuellste WordPress-Version getestet wurde. Außerdem wirkt es nicht nur dem Namen nach angenehm schlank.

Suche vorzeitig abgebrochen

Nun war mein ursprünglicher Plan, alle drei Plugins auszuprobieren. Der Auswahlprozess fand jedoch ein vorzeitiges Ende, da mir gleich das erste Testobjekt ob seiner unkomplizierten Funktionalität so sehr zusagte, dass ich meine Suche für beendet erklären konnte. Footnotes Made Easy machte daher das Rennen, ohne dass seine Mitbewerber überhaupt an den Start gehen konnten. Zugegeben vielleicht etwas ungerecht – ich bin mit dem Ergebnis jedoch zufrieden.

Fußnoten leicht gemacht

Der Name ist tatsächlich Programm. Einmal aktiviert erzeugt das Plugin automatisch dort Fußnoten im Blogtext, wo man zwischen doppelten Klammern6 den gewünschten Fußnotentext einfügt. Nicht mehr und nicht weniger. Ein bisschen kann man an den Einstellungen drehen – zum Beispiel, ob die Fußnoten einfache Zahlen oder Buchstaben oder ähnliches sein sollen7 –, ansonsten sind die Freiheitsgrade aber recht gering. Was ich für meine Zwecke aber ganz angenehm finde.

Langer Rede, kurzer Sinn: Ab jetzt hier mit Fußnoten!

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  1. Der Begriff selbst sollte inzwischen auch hinlänglich geläufig sein.[]
  2. Rhetorische Frage, ich weiß. Ich beantworte sie dennoch: Es waren viele.[]
  3. Seit einer Weile tausche ich mich mit mehreren Freunden ganz klassisch per Brief aus. Macht richtig Laune. Wobei ich es bei per E-Mail versandten hübsch formatierten PDFs belasse. Soweit geht mein Zugeständnis an die klassische Briefeschreiberei dann doch nicht, dass ich zu Papier und Füller greifen würde. Wer es auch mal probieren möchte – Mail genügt.[]
  4. Um der ganzen Wahrheit die Ehre zu geben: Einer meiner Brieffreunde hat mit den Fußnoten angefangen, was ich sofort mit großer Begeisterung übernommen habe. Inzwischen hat es bereits auf einen Dritten abgefärbt. Fußnoten sind ansteckend.[]
  5. vor allem was die Aktualität angeht[]
  6. Falls man hier lieber eckige Klammern oder ganz andere Sonderzeichen hätte, kann man das in den Einstellungen individuell gestalten.[]
  7. Ich habe mich für die klassischen Zahlen entschieden[]

Gibt es New York?

Ich weiß nicht, ob es euch auch so ging – aber um an philosophische Grundfragen herangeführt zu werden, wurden bei mir im entsprechenden Unterricht damals Fragen erörtert wie “Woher weißt du eigentlich, dass es New York wirklich gibt?” Die Folge waren stets erbauliche und im Ergebnis fruchtlose Diskussionen, die jedoch das Bewusstsein dafür schärften, vermeintliche Wahrheiten nicht unüberlegt als gegeben hinzunehmen – und darüber nachzudenken, was “Wahrheit” überhaupt meint.

Ich war noch niemals in New York

Nachdem ich über Jahrzehnte hinweg keine Gelegenheit beziehungsweise Muße gefunden hatte, wollte ich in diesem Jahr endlich selbst einmal nachschauen (dass die Vertrauenswürdigkeit der eigenen Sinne ebenfalls diskutabel ist, sei dahingestellt – oder meinethalben ein Thema für die Drukos). Genaugenommen sollte es Ende März soweit sein. Eine gute Woche lang wollte ich Manhattan und vielleicht ein wenig Brooklyn unsicher machen – und euch mit unzähligen Insta-Bildchen und Filmchen belästigen. Hat nicht sollen sein. Eine Weile werde ich bei Udo Jürgens noch einstimmen müssen.

Ockhams Rasierklinge

Halb im Scherz, halb aus Betrübnis drängte sich mir eingangs gestellte Frage wieder auf. Wäre ich etwas wirreren Geistes (noch wirreren Geistes, als ohnehin schon), hätte ich mir womöglich ein Truman-Show-Szenario ausgemalt, das … Aber Scherz beiseite!

Flatten the Curve

Selbstverständlich ist es aktuell nicht nur sinnvoll sondern geboten, alles dazu beizutragen, dass sich der Erreger, der gerade die Welt in Atem hält, so langsam wie möglich ausbreitet, um Gesundheitssysteme und Infrastruktur nicht in die Knie zu zwingen. Daher ertrage ich mein Schicksal tapfer und hadere fast gar nicht damit. Und aufgeschoben ist bekanntlich nicht aufgehoben.

Nächstes Jahr ist auch noch ein Jahr

Glaubt also nicht, dass ihr meiner pauschaltouristischen Reiseberichterstattung aus New York entkommt. Nächstes Jahr seid ihr fällig. Immerhin kann ich eine leicht nerdige Färbung versprechen, denn es sind zum großen Teil die Dinge aus einschlägigen Filmen und Comics, die ich in der Stadt, die niemals schläft, entdecken möchte.

New York, New York

Sei es die Brücke, auf der sich Spider-Man und der Goblin gekloppt haben (ganz zu schweigen von der Fähre, die der Vulture im Kampf mit ihm zerlegt hat, und dem Vergnügungspark, in den die beiden reingekachelt sind), das Museum, in dem Agent J seinen ersten Alien gejagt hat, oder die Enterprise. Hach, es gibt so viel zu entdecken, egal, ob real wie die Captain America Statue in Brooklyn oder fiktiv:

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Was vergessen?

Machen wir das beste draus. Hiermit habe ich ein Jahr Zeit, weitere Tipps für den Big Apple zu sammeln. Empfehlt mir was!

Weiter geht’s!

Neue Optik

Zunächst zum Offensichtlichsten: Ich habe mir erneut eine leicht modifizierte Optik verpasst. Beziehungsweise verpassen lassen. Der großartige Legonaut war so freundlich, mir ein neues Symbol zu gestalten. Ich finde, es ist sehr hübsch geworden. Es wird fürderhin meine blogbezogenen Netzauftritte zieren – allen voran diese Seite hier selbst.

Was bisher geschah

Ich war, was Freizeitaktivitäten angeht, nicht vollständig müßig. Ich beschränkte mich jedoch fast ausschließlich auf passiven Konsum, habe also ein bisschen was gelesen (wie immer vor allem Comics – aber auch einen hoch interessanten Reisebericht) und geglotzt (etliche Serien und Filme, die mir teils gut, teils nur mäßig gefallen haben). Beides wird künftig wieder vermehrt Gegenstand ausführlicherer Betrachtung sein, sowohl an dieser als auch an anderer Stelle.

Einmal ist es mir immerhin gelungen, etwas kleines zu produzieren. Angesichts der (inzwischen etwas abgekühlten) Vorfreude auf die neue Serie Star Trek: Picard konnte ich mich dann doch nicht zurückhalten. Hier kommt erneut der wunderbare Legonaut ins Spiel, dessen Idee, eine Eskapedia-Sendung aus wechselseitigen Subraumnachrichten zusammenzuschneiden, zu dieser hörenswerten Podcast-Episode führte:

Eskapedia Episode 6 – Vorfreude auf “Star Trek: Picard”

Dinge, die da kommen mögen

Wenn man eine zeitlang weg von allem war (Ist der Begriff “GAFIA” heutzutage eigentlich noch gebräuchlich?), stellt man fest, was einem am meisten gefehlt hat – und was nicht so.

Die aufgezeichneten Gespräche mit dem Legonauten fallen dabei ganz klar in die erste Kategorie. Deswegen wird es hier sehr bald Nachschub geben. Ganz oben auf der To-Do-Liste steht eine ausführliche Besprechung der Picard-Serie, die zumindest meiner Meinung nach die Erwartungen bislang nur unvollständig erfüllen konnte. Dies gilt es ausführlichst zu analysieren.

Darüber hinaus tragen wir beide uns mit dem Gedanken, die Seite eskapedia.de über den Podcast hinaus mit etwas mehr Content aufzuwerten. So ist die baldige Wiederauferstehung meiner eskapistischen Linksammlung an jenem Orte nicht mehr vollkommen auszuschließen.

Auch wenn sich meine Sammelleidenschaft in Sachen Lego etwas abgekühlt hat, bleibe ich dem Thema natürlich gewogen und werde alsbald wieder drüben bei Zusammengebaut meine entsprechenden Fundstücke präsentieren.

Generell wird das geschriebene Wort wieder größerere Bedeutung in meiner Freizeitgestaltung erhalten. Sowohl Heldenfahrt als auch Sternenfahrt wollen fortgeschrieben werden – und ich werde die Konvertierung meines Hobby-Geschreibsel-Zeugs in epub-Format angehen. Daneben will ein gewisses Kinderbuch endlich einmal auf vernünftiges Papier gedruckt werden und das ein oder andere Textfragment ruft nach dringender Fortsetzung.

Schließlich soll es auf diesen Seiten wieder öfter etwas von mir zu lesen geben. Berichte über mein Konsumverhalten sind auf jeden Fall wieder dabei. Ob es darüber hinaus eher in Richtung Clickbait-Top-Ten-Listen oder textlastige Tagebucheinträge geht, wird sich noch zeigen.

Zwei Runden um den Polarkreis

Als ich acht Jahre alt war haben unsere Eltern mit uns in den Sommerferien eine dreiwöchige Kreuzfahrt durch die Nordpolarregion unternommen – und zwar auf dem sowjetischen Kreuzfahrtschiff ODESSA. Heute liegen mir davon leider keine Fotos mehr vor – daher habe ich die Tour jetzt, 36 Jahre später, mit meiner Familie wiederholt.

Disclaimer: 35+ Jahre alte Erinnerungen

Bei der Rekonstruktion dieser Geschichte bin ich wie gesagt komplett auf meine über 35 Jahre alten Erinnerungen angewiesen. Weder auf Fotos noch auf Unterlagen der damaligen Reise habe ich heute noch Zugriff. Selbst bei der konkreten Jahreszahl bin ich mir nur zu 90% sicher. Es war definitiv vor 1985 und nach 1981 – die Wahrscheinlichkeit für den Sommer 1983 ist definitiv am größten. Gesichert sind immerhin Name und Herkunft des Schiffes und der grobe Verlauf der Route. Bei einigen Hintergründen und Details erlaube ich mir etwas zu spekulieren und gegebenenfalls sogar dramaturgisch auszuschmücken. Im Großen und Ganzen ist es aber genauso gewesen.

Made in the USSR: Mittelschicht-Kreuzfahrt in den 80ern

Wir schreiben also das Jahr 1983. Etwa ein Jahr zuvor war meine Oma aus dem Saarland zu uns nach Schleswig-Holstein gezogen. Da sie krankheitsbedingt auf Pflege angewiesen war, hatten meine Eltern entschieden, sie nach dem Tod meines Opas zu uns zu holen. Als kleines Dankeschön hatte sie uns allen einen gemeinsamen Urlaub spendiert. Für die damalige Zeit und unsere Gehaltsklasse (durchaus gehobene Mittelschicht – aber halt nicht mehr) womöglich etwas unüblich (hier beginne ich zu spekulieren) fiel die Wahl auf eine Kreuzfahrt, die uns in skandinavische Gefilde führen sollte. Da AIDA und Co. noch mindestens 15 Jahre auf sich warten lassen sollten, war die einzige (?) Möglichkeit offenbar, auf sowjetische Anbieter zurückzugreifen.

Ich erinnere mich noch vage an die einschlägigen Urlaubskataloge, die wir damals gewälzt haben. Die Schiffsnamen, die im Gespräch waren, klangen alle irgendwie russisch. Ganz offensichtlich bot die Sowjetunion zu dieser Zeit als Devisenquelle solche Reisen für westeuropäische und namentlich westdeutsche Touristen an. Wir entschieden uns schließlich für …

Die MS ODESSA

Ich habe das Schiff noch gut vor Augen – mit dem fetten Hammer-und-Sichel-Symbol auf dem Schornstein und dem kyrillischen Namen am Bug. Auf dieser Seite sind alle Daten der MS ODESSA nebst einem Postkartenmotiv von damals zu finden. Mit knapp 140 m Länge und gut 500 Passagieren ist das Ding aus heutiger Sicht natürlich winzig. Ein stylisches Schiffchen war es aber durchaus – und für einen Achtjährigen wie mich und meinen zwei Jahre jüngeren Bruder war es ein wunderbarer Spielplatz. Viele junge Familien waren damals im Übrigen nicht an Bord. Einschränkend muss gesagt werden, dass mein Bruder und ich lieber unter uns geblieben sind – bewusst habe ich aber nur ein weiteres Geschwisterpärchen in Erinnerung, das ungefähr in unserem Alter war.

Die Crew war komplett russisch – beziehungsweise sowjetisch (es werden sicher auch etliche Besatzungsmitglieder aus den anderen Sowjetrepubliken an Bord gewesen sein). Das Ausflugs- und Entertainment-Programm hingegen wurde von Westdeutschen gemacht: abgehalfterte Schlagersänger und Entertainer, ein schwerstalkoholischer Zauberer – selbst aus meiner damaligen Kindersicht eine ziemlich wilde Truppe.

Besagter Zauberer ist mir besonders in Erinnerung geblieben: mit seiner Feuernummer, die damit endete, dass er hektisch seine brennenden Handschuhe ausziehen, auf den Boden werfen und austreten musste – oder als ihm beim Gang von der Bühne seine Messer zum Jungfrauenzersägen entglitten und einer Zuschauerin auf den Kopf fielen (von einer kleinen Platzwunde abgesehen zum Glück ohne größere Blessuren).

Ein starker Kontrast war der letzte Entertainment-Abend, der von der sowjetischen Crew bestritten wurde und alle Bemühungen der westdeutschen Unterhaltungstruppe in den Schatten stellte.

Nach Aussage meiner Eltern soll der Kaffee an Bord übrigens eine Katastrophe gewesen sein, was sie zum Anlass nahmen, auf Tee umzusteigen, der an Bord hervorragend war. Seitdem sind wir eine Tee-Familie – eine Tradition, die ich bis heute unerschütterlich in Ehren halte.

Die Route einst und jetzt

2019 haben meine Familie und ich diese Reise mit der AIDAluna nachvollzogen. Die Route war nahezu identisch, sie unterschied sich nur in einigen Stationen. Die Erlebnisse und Eindrücke waren erneut fantastisch – auch wenn ich einige Details anders oder gar nicht mehr in Erinnerung hatte. Damals startete die Reise in Hamburg (bin ich mir zumindest ziemlich sicher). Diesmal ging es in Kiel los.

Schottland: einst Shetland – jetzt Orkney

Damals war unsere erste Station auf den Shetland-Inseln. Viel Erinnerung daran habe ich nicht mehr – eigentlich nur noch, dass wir eine Bustour über die Insel gemacht haben und wir durch eine durchaus schöne aber recht neblig-karge Landschaft gefahren sind.

In diesem Jahr ging’s etwas südlicher nach Kirkwall auf den Orkney-Inseln. Etwas bedeckt war es erneut, das Örtchen war jedoch sehr sehenswert und lud zu einem kurzweiligen Spaziergang ein. Und es gab ziemlich leckere Scones.

Island: einst Reykjavik – jetzt mehr

Die nächste Station war Island, damals nur die Hauptstadt Reykjavik mit einem Ausflug zu den Geysiren. Vor allem letzterer deckt sich in meiner Erinnerung ziemlich genau mit der Erfahrung in diesem Jahr – einschließlich des außerordentlich guten Wassers, das zum Mittagessen gereicht wurde. Hatte sich vor 36 Jahren ziemlich bei mir eingeprägt. Dunkel erinnere ich mich außerdem an eine Wanderung zu einem Vulkan.

Diesmal ging es mit Island aber in Akureyri los. Die Stadt im Norden der Insel war die erste von insgesamt drei Stationen dort und empfing uns mit strahlendem Sonnenschein, der die Wanderung zum botanischen Garten besonders erfreulich machte. Man beachte außerdem die herzförmigen Ampeln. Von hier aus haben wir zudem eine Whalewatching-Tour gemacht.

Laut der Meeresbiologin an Bord unseres Ausflugsbötchens hieß der Buckelwal “Dark Knight” – und er zeigte uns immerhin ein paarmal seinen entzückenden Rücken.

Der zweite Island-Stopp 2019 war das wunderschöne Ísafjörður im Nordwesten.

Und schließlich ging es auch dieses Mal nach Reykjavik, was mich mit am stärksten an den damaligen Besuch erinnerte – allem voran das Geysirfeld, zu dem es einst wie jetzt einen Ausflug gab. Ich glaube, hier haben die Erinnerungsneuronen am stärksten gefeuert, da vieles noch sehr ähnlich war – bis hin zum allgegenwärtigen Schwefelgeruch.

Im Gegensatz zu damals hatte der Ausflug diesmal jedoch noch zwei weitere Ziele. Zum einen den beeindruckenden Gullfoss Wasserfall und zum anderen das sowohl erd- als auch menschheitsgeschichtlich höchst bedeutsame Thingvellir. Hier grenzen nämlich nicht nur die eurasische und nordamerikanische Erdplatte aneinander. Die Felswand auf dem untenstehenden Foto ist quasi die Kante Nordamerikas, während die Islandflagge auf eurasischem Boden steht.

Zudem befindet sich hier eine Wiege der europäischen Demokratie, wo die Isländer zwischen den Jahren 900 und 1800 ihre Versammlungen abhielten. Thingvellir ist somit eines der ältesten Parlamente der Welt.

Spitzbergen: einst ohne – jetzt mit Zivilisation

Diesen nördlichen Endpunkt menschlicher Zivilisation hatte ich sehr menschenleer und eisig in Erinnerung. 1983 sind wir umgeben von Eisbergen mit Tenderbooten an Land gegangen und haben dort kaum Menschen und Behausungen vorgefunden. In meiner Vorstellung hat es da nur eine kleine Forschungsstation gegeben.

Entweder erinnere ich mich sehr lückenhaft – oder wir waren damals schlicht an einer anderen Stelle von Spitzbergen. Denn der Ort Longyearbyen, den wir dieses Mal ansteuerten, existiert schon seit über 100 Jahren. Ein reicher Ami hat damals dort eine Kohlegrube mit Stadt drumrum gegründet. Ein Stollen ist da wohl noch aktiv – alles andere aber nur noch historisches Industriedenkmal. Der Ort lebt mittlerweile überwiegend von der Forschung – die Universität hat hier eine Außenstelle – und vom Tourismus.

Bei unserem Ausflug zur nächstgelegenen Endmoräne war Schutz durch bewaffnete und behundete Guides vorgeschrieben. Die Eisbärwarnschilder stehen dort nicht zum Spaß. Gesehen haben wir aber keine.

Nordkap: einst wie jetzt ohne Sonnenuntergang

Sind wir mal ehrlich – das Nordkap ist eigentlich Touristennepp. Man wird da hoch gekarrt, um ein Postkartenfoto von dieser Kugel zu machen (siehe unten) – und befindet sich nicht mal tatsächlich am nördlichsten Festlandpunkt Europas. Meine Erinnerung an den Besuch 1983 reduziert sich daher auch auf einen ganz kurzen Moment, an dem mir meine Eltern erklären, dass es ja ganz toll sei, hier zu stehen und um Mitternacht die Sonne zu sehen.

In diesem Jahr war es kaum anders – auch wenn der Ausblick bei dem tollen Wetter, das wir hatten, schon spektakulär war. Das galt für die Fahrt zum und vom Nordkap aber fast noch mehr. Vor allem weil wir etliche weiße Rentiere gesehen haben.

Norwegens Fjorde: einst ohne – jetzt mit Eisbärenclub

Damals wie heute ging es schließlich entlang der norwegischen Küste Hafen für Hafen wieder gen Süden. Diesmal lauteten die Stationen: Hammerfest, Tromsø, Lofoten, Bergen und schlussendlich wieder Kiel. Ich weiß es nicht mehr so genau – aber damals war es glaube ich fast identisch. Möglich, dass wir 1983 die Lofoten ausgelassen und dafür weiter südlich Trondheim angesteuert haben – aber auch hier ist meine Erinnerung arg lückenhaft. Rundgänge von damals habe ich überhaupt nicht mehr präsent. Die Städte waren mir in diesem Jahr alle völlig neu. Eigentlich kann ich mich nur noch an einen Bötchenausflug durch einen Fjord erinnern (das mag Hammerfest gewesen sein – aber ich weiß es wirklich nicht mehr).

In diesem Jahr hatten wir in jedem Hafen unfassbares Glück mit dem Wetter und konnten jede Stadt zumindest zeitweise unter blauem Himmel genießen (ausdrücklich auch die angeblich regenreichste Stadt Europas Bergen). All diese Orte waren wunderschön – aber aus irgendeinem Grund ist uns Hammerfest diesmal besonders in Erinnerung geblieben. Vielleicht auch, weil wir dort in die königliche und altehrwürdige Eisbärengesellschaft aufgenommen wurden.

Im Ernst: Skandinavien hat für mich auch 36 Jahre später nichts an seiner damals in mir gepflanzten Faszination verloren. Selbstredend ist das Gegenteil der Fall. Und bei allem Fernweh nach neuen Horizonten, das es als nächstes zu stillen gilt – an vielen Orten dieser Tour waren wir mit Sicherheit nicht zum letzten Mal. Slartibartfaß hat einfach viel zu gute Arbeit geleistet.

Hobby-Geschreibsel: Die Sternenfahrt beginnt

Auf der Suche nach Kertes

An unserem Fantasy-Schreibprojekt Heldenfahrt haben der gute Ace Kaiser und ich bekanntlich seit über 20 Jahren unsere Freude. Höchste Zeit, dieser Freude auch in Science-Fiction-Form nachzukommen. Also legte Ace vor einiger Zeit mit einem ersten Kapitel vor, auf das in der Zwischenzeit weitere folgten. Falls die eine oder der andere mal reinlesen mag:

Die Sternenfahrt | Buch 1: Die Suche nach Kertes (externer Link zu Google Drive)

Spart nicht mit Kritik! Vor allem aber dient auch dieses Projekt unserer eigenen Bespaßung – und ich habe ein gutes Gefühl, dass es uns ähnlich wie die Heldenfahrt noch etliche Jahrzehnte begleiten wird.

Eskapedia – zurück im Podcast-Æther

Und noch ein Podcast. Die Eskapedia ist da, in der Robert und ich ehrliche, eloquente, eskapistische Empfehlungen verkünden. Lauschet also!

Mit unserer Nullnummer stellen wir uns vor und geben gleich erste Tipps in Sachen Podcasts:

Eskapedia – Der Empfehlungspodcast

Zumindest ich erhebe damit nach Jahren der Abstinenz wieder meine Stimme. Wobei, so ganz geschwiegen habe ich ja nie.

Solo- und Gastauftritte

Nachdem ich 2015 schweren Herzens dem Ausgespielt-Team den Rücken gekehrt hatte, versuchte ich mich kurz mit dem Goetheblick an einem Soloformat und bin regelmäßig Gast bei Andres Radio – zuletzt vor einer Woche, wo wir unter anderem über Lego plauderten.

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Lauschen statt Labern

Selbstredend höre auch ich gern zu – nicht umsonst dreht sich unsere Nullnummer der Eskapedia um Podcast-Empfehlungen. Einige davon stammen aus meinem Lauschtagebuch von letztem Jahr. Und wie es der Zufall so will, hat der gute Nils vom Weltenflüstern gerade eine sehr interessante Liste deutscher Podcasts über SF-Romane verbloggt. Hörenswert!

Comic: Star Trek vs. Perry Rhodan

Heute mache ich mal einen auf #ThrowbackThursday. Wir schrieben das Jahr 1996 – und ich war als junger Student der Meinung, dass mir eine Karriere als Comiczeichner bevorstehen könnte.

Ligne Un-Claire

Es war uns einst (wie sicherlich vielen anderen auch) zu Schulzeiten eine Freude, das Erlebte in Form von Comics leicht überzeichnet für die Ewigkeit festzuhalten. Das war in der relevanten Zielgruppe (unser Oberstufen-Jahrgang) durchaus erfolgreich. Und Spaß gemacht hat’s mir auch. Also habe ich dieses Hobby noch ein paar Jahre fortgesetzt – bis mir dämmerte, dass es wohl noch einiges an Übung bedurft hätte, um damit dereinst mal irgendeine Perspektive zu entwickeln.

Glaubenskrieg

Inhaltlich mag dieses persönliche Zeitdokument aber vielleicht ganz interessant sein – belegt es doch, dass Fan-Fehden auch an der Schwelle zum Internet-Zeitalter allgegenwärtig waren und mit harten Bandagen geführt wurden. Erfreut euch also an meinem ungelenken Strich von vor 23 Jahren.

Comic: "Glaubenskrieg" Seite 1 von Roland Triankowski Comic: "Glaubenskrieg" Seite 2 von Roland Triankowski

Frohe Ostern!

Stand der Denkpause

Wie unlängst berichtet, denke ich auf ein paar inhaltlichen Veränderungen meiner Bloggerei herum – namentlich die Abschaffung / Umgestaltung meiner Linklisten-Rubrik. Die entsprechenden Gedanken sind schon recht weit fortgeschritten. Es wird wohl – wie schon angekündigt – auf die intensivere Befassung mit einer einzigen Fundsache pro Woche hinauslaufen. Bald mehr dazu.

Wie war Berlin?

Großartig! Und dann war auch noch das Wetter der Hammer. Ist schon ne tolle Stadt – auch wenn ich da nicht wohnen wollen würde. Da es unser erster Hauptstadt-Trip als Familie (und mein erster nicht-dienstlicher Besuch seit langem) war, lief es auf die üblichen Ausflugsziele zwischen Siegessäule, Hauptbahnhof, Fernsehturm und Potsdamer Platz hinaus: Spreefahrt, Brandenburger Tor, Regierungsviertel, Nofretete, Weltzeituhr usw. usf.

Bei dem herrlichen Wetter ein Traum – was uns außerdem die Gelegenheit gab, alles zu Fuß zu erkunden. Hat mir echt gut gefallen.

Auf zum fröhlichen Eiersuchen!

Aber jetzt erst einmal fröhliche, erholsame und sonnige Ostertage euch allen!

Ein Stöckchen vom Herrn Rpunkt: #ourhouse

Stöckchen?

Bekanntermaßen haben schon die alten Germanen, wenn der Thing mal wieder besonders langweilig war, Runen in Buchenzweige geritzt („Buchstaben“ jetzt, nä?) und sich selbige gegenseitig an den Kopf geworfen. Meist war binnen Kurzem die herrlichste Rauferei im Gange und von Langeweile keine Spur mehr. Im Winter kam gern noch das Schneeballprinzip hinzu.

Quatsch!

#ourhouse – ein Stöckchen rund ums Wohnen

Der formidable Herr Rpunkt hat auf seinem Blog Verwaltet die gute alte Tradition des Blogstöckchens wieder aufleben lassen (man mag es heutzutage auch Blogparade oder Challenge nennen) und unter dem Hashtag #ourhouse ein ebensolches Stöckchen zum Thema Wohnen zusammengestellt. Darin beantwortet er sich selbst Fragen zu seiner Wohnsituation und stellt anheim, es ihm gleichzutun. Für sowas bin ich ja immer zu haben. Also los:

Ich wohne mit meiner Frau, unserer Tochter und zwei Meerschweinchen seit 2012 im Eigenheim: Endreihenhaus von 2001 in einer gemütlichen Kleinstadt am unmittelbaren Rande einer Metropole. Ja, sagt es ruhig – aber mir gefällt’s.

Ich mag besonders die Ruhe, die Südlage, das dadurch lichtdurchflutete und warme Wohnzimmer, den kleinen und dadurch nicht allzu arbeitsintensiven Garten, das Fehlen eines Kellers (da bin ich geradezu traumatisiert, da der früher bei meinen Eltern oft vollgelaufen ist), die Badewanne, generell Schnitt und Aufteilung der Räume – eigentlich fast alles. Naja, die Küche könnte vielleicht ein wenig größer sein.

Dahingegen nervt am ehesten die Elektrik. Die Steckdosen sind an den unmöglichsten Stellen platziert worden – und einige sind ganz schön wackelig. Die Tatsache, dass man sich Teile des Gesamtgrundstücks (Zufahrt, Wege, Parkplätze) als Gemeinschaftseigentum mit den Nachbarn teilt, hat durchaus auch Nervpotential. Dieses hat sich bislang aber zum Glück nur selten und minimal entfaltet. Toitoitoi!

Mein Lieblingsplatz ist vermutlich die Sofaecke im Wohnzimmer, um mich herum Bücher, Comics, Tablet und Fernbedienung ausgebreitet und eine Tasse Tee in Reichweite. Dicht dahinter kommt unser guter alter Poäng-Sessel direkt daneben. Wobei ich mich fast überall in unserem Haus sehr gern aufhalte. Wenn das Wetter besonders gut ist, begebe ich alter Stubenkater mich sogar ganz gern mal auf die Terrasse.

Der seltsamste Gegenstand in unseren vier Wänden wäre vermutlich ein Exponat meiner Trinkhornsammlung (über die ich an anderer Stelle noch mal eingehender berichten werde) oder eines der Gastgeschenke meines damaligen sowjetischen Austauschschülers.

Es begab sich nämlich, dass in meinem westdeutschen (!) Gymnasium ab der neunten Klasse als dritte Fremdsprache Russisch angeboten wurde, was ich aufgrund einer diffusen Jugend-Affinität zur Sowjetunion (der Gagarin- und Gorbi-Teil) auch wählte. Die 80er Jahre neigten sich ihrem Ende entgegen – so auch der Ostblock. Zunächst wurde aber vieles enspannter und offener (“chinesische Lösungen” kamen glücklicherweise nicht überall zur Anwendung), unsere Stadt schloss eine Partnerschaft mit einer Stadt in der Sowjetunion und schon 1990 sollte es einen Schüleraustausch geben. Meine Antwort auf die Frage, wo ich denn am Tag der Deutschen Einheit war, lautet also: Im Nachtzug in Richtung Sowjetunion – die ich somit gerade noch vor ihrem Ende besuchen konnte.

Ohne das jetzt allzu breit auszuführen: Ich kam bei einer sehr netten Gastfamilie unter – und wenige Monate später erfolgte der Gegenbesuch, der als Gastgeschenke einige Devotionalien wie eine 70-Jahre-Sowjetunion-Gedenkmedaille und einen waschechten Samowar dabei hatte. Nach diversen Umzügen ist leider einiges davon verloren gegangen oder irgendwo auf dem Dachboden eingegraben. Auch der Kontakt zu meinem Austauschschüler ist früh abgebrochen – die Stadt gehört inzwischen zum schönen Estland.

Die Nachbarn lassen einen weitestgehend in Ruhe und sind daher ganz in Ordnung.

Der letzte Umzug soll eigentlich der letzte überhaupt gewesen sein. Er war dank professioneller Unterstützung relativ unspektakulär, fand aber durchaus in dem aufregenden Bewusstsein statt: Hier bleiben wir.

Der nächste Umzug wird demnach nur noch unfreiwillig stattfinden – einzige Ausnahme wäre vielleicht ein Altersruhesitz am Meer. Darunter geht’s aber nicht.

Ich werfe dieses Stöckchen zu meinem alten Freund Alex, dessen Ace Kaisers Blog gerade sein Zehnjähriges feiert, sowie zur Meisterin des Unfug-Reims Johanna von Jo’s Truth, die auch gern mal mit Stöckchen um sich wirft. Teilnahme ist natürlich freiwillig – auch für alle anderen, die Stöckchen und Thema eventuell aufnehmen möchten. Greift zu!

Familie Kowski unterwegs: Rügen

Nach vier langen Jahren der Abstinenz waren wir endlich wieder dort zu Besuch und haben es uns eine Woche lang gutgehen lassen.

Osterferien an der Ostsee

Die Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns ist grundsätzlich ein lohnendes Ziel, das wir seit Jahren immer wieder gern ansteuern. Rügen hatten wir dabei in letzter Zeit etwas vernachlässigt. Dieser unhaltbare Zustand sollte in den diesjährigen Osterferien ein Ende haben. Also hieß es: Ab an die Ostsee!

Auf Schnee folgt Sonne

Nun entschied sich der Winter vor allem zum Osterfeste selbst noch mal ein kleines Comeback zu feiern. Statt Osterfeuer gab es Schneegestöber und die Osternester mussten im Schnee beziehungsweise in den warmen und trockenen vier Wänden gesucht werden. Was auch mal nett ist.

Familie Kowski stellt sich vor

In dem Zusammenhang hatte auch Familie Kowski ihren ersten offiziellen Auftritt. Wie man das als legoaffine Sippe so macht, die gerne ihre Privatsphäre wahrt: Man schickt die eigenen Lego-Avatare vor die Linse.

Unterkunft und Verpflegung

Das soll hier keinesfalls in eine ausgefeilte Hotelkritik ausarten. Nur soviel: Das Haus unserer Wahl war während unserer früheren Aufenthalte auf der Insel sowas wie unsere Stammunterkunft, mit der wir viele schöne Erinnerungen verbinden. Nach mehreren Besitzerwechseln in den letzten Jahren hat es nun leider etwas nachgelassen. Nett war es immer noch – aber beim nächsten Mal suchen wir uns was anderes. Gut gespiesen wurde unter anderem in der Ostseeperle in Glowe und natürlich im Goldenen Anker in Vitt – ach ja, und der Burger, den sie beim Baumwipfelpfad servieren, war auch ganz in Ordnung.

Strandspaziergang und Steinesammeln in Glowe

Zu den entspannendsten und schönsten Tätigkeiten zählt der gute alte Strandspaziergang. Das Örtchen Glowe hat sowohl einen wunderbaren Sandstrand zu bieten – als auch etwas weiter südlich einen etwas steinigeren mit kleiner Kreideabbruchkante. Einen solchen Spaziergang trete man immer mit Rucksack und/oder Beutel bewehrt an, um schöne Steine, Hühnergötter und vielleicht den ein oder anderen Donnerkeil mitzunehmen. Von Bernstein wagt man ja nicht zu träumen.

Prora und der Baumwipfelpfad

In der Nähe von Prora kann man seit einigen Jahren auf dem Baumwipfelpfad wandeln. Zu dieser Jahreszeit waren die Wipfel zwar noch reichlich kahl – doch die Sonne schien und die Aussicht war herrlich. Prora selbst hat einen schönen Sandstrand – ist aber vor allem durch das KdF-Bauwerk bekannt, das nicht umsonst Koloss von Prora genannt wird. Kann man sich mal angucken.

Der Rasende Roland

Zu meiner Schande habe ich meinem dampfbetriebenen Namensvetter bei vergangenen Rügenurlauben nie einen Besuch abgestattet. Eine Fahrt mit der Traditionsbahn war also überfällig. Nun bin ich sonst gar nicht so der Trainspotter oder Dampflokenthusiast. Hier wurde aber auch ich zum kleinen begeisterten Jungen – auch wenn der Gleis überraschend schmal ist. Schmalspur halt.

Kap Arkona

Ein Höhepunkt einer Rügenreise ist gleichzeitig der nördlichste Punkt der Insel: Kap Arkona mit seinen Leucht- und Peiltürmen, Kreidefelsen, altslavischen Heiligtümern, Künstlerbuden und dem pittoresken Fischerdörfchen Vitt. Aufgrund der Küstenabbrüche war vieles abgesperrt. Dennoch hatten wir bei strahlendem Sonnenschein einen herrlichen Tag.

Urlaubskatzen

Die putzigen Vierbeiner dürfen natürlich nicht fehlen. Traditionell laufen uns im Urlaub immer etliche über den Weg. Vor die Linse bekommen habe ich diesmal jedoch nur drei. Mit etwas gutem Willen.

Drei Worte genügen!

Immer wieder Rügen! Nuff said!

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